Category: Aktuelles


Eröffnungsfeier Kulturhaus Süderelbe im neuen „BGZ“

erschienen am 21. Juni 2012 im Hamburger Abendblatt

Bunte Meile und viel Leben am Eröffnungstag und Sommerfest des BGZ

Offiziell trägt es den langen Namen „Bildungs- und Gemeinschaftszentrum Neuwiedenthal/Neugraben-Fischbek“, kurz BGZ, und eingeweiht wurde es am 29. Februar dieses Jahres.  Neben anderen Nutzern hat auch das Kulturhaus Süderelbe hier seine neue Heimat gefunden. Es zog von dem ruhigen Waldgrundstück am Ehestorfer Heuweg in die verkehrsgünstige Lage direkt an der S-Bahn Neugraben – gemeinsam mit der HNT und seinem Fithus, der integrativen Ganztagsschule am Johannisland,  der Kita am Johannisland, der Pestalozzi Stiftung „Jugendfreizeitlounge Neugraben, der Evangelischen Beratungsstelle Süderelbe und dem Bundesliga Volleyballteam VT-Aurubis.

 

Dass hier „der Bär tobt“ erwies sich am vergangenen Freitag, als das Kulturhaus zu seiner Eröffnungsfeier eingeladen hatte. Gefeiert wurde im Rahmen des BGZ Sommerfestes gemeinsam mit allen Hauptnutzern, das mit Kinder -, Sport- und Spielaktivitäten für Freitag und Sonnabend Hunderte von Besuchern anzog.

 

Strahlende Gesichter zur Eröffnung des Kulturhauses (von links), hauptamtliche Mitarbeiterin für Büro, Administration und Kursanmeldungen - Marketta Eksymä-Winkelmann, Vorstandsmitglied Cornelia Nack, VereinsvorsitzenderMike Nitsch und hauptamtliche Mitarbeiterin für Kursleitung,m Projekte und Vernetzung - Dörte Ellerbrock.

Der Vorsitzende des Vereins „Kulturhaus Süderelbe e.V.“, Mike Nitsch, betonte in seiner Eröffnungsrede, dass man auf einem guten Weg sei, sich am neuen Standort einzuleben und auch hier das breit gefächerte Kulturangebot des Kulturhauses aufrecht zu erhalten und noch weiter auszubauen, im Zusammenwirken von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern. „Seit 1980 bieten der Verein Kulturhaus Süderelbe e.V. und seine Mitarbeiter in diesem Stadtteil die Möglichkeit, dass die Menschen ihre kreativen Potentiale entdecken, entwickeln und fördern können“ und fügte mit einem Blick in Richtung Politik hinzu: „Wir sind hier schon zufrieden, sehen aber noch Potential im Ausbau des Kulturhauses und unserer Angebote.“

 

Die Eröffnungsfeier, an der sich zahlreiche Künstler und Gäste beteiligten, erwies sich als gelungener Startschuss für die Nutzung des neuen BGZ und seiner vielfältigen Möglichkeiten, im Stadtteil ein Platz und Motor für die Kultur zu sein. Umfassende aktuelle Informationen über die Kurse und Veranstaltungen des Kulturhauses findet man immer unter www.kulturhaus-suederelbe.de

 

Rede des Ersten Bürgermeisters von Hamburg, Olaf Scholz, zur Eröffnung im Februar

Grußwort des Hamburger Bürgermeisters Olaf Scholz zur Eröffnung des Bildungs- und Gemeinschaftszentrums Neuwiedenthal / Neugraben-Fischbek

Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz bei seiner Eröffnungsrede am 29. Februar 2012

…wo wollen Hamburgerinnen und Hamburger leben? Ich meine natürlich: innerhalb Hamburgs? Darauf sind jede Menge Antworten möglich.

Ich zum Beispiel wohne in Altona, wie einige von Ihnen wissen. Der Stadtteil ist mir ans Herz gewachsen, seit ich als Kind dort oft meine Großeltern besucht habe. Andere träumen von einem Haus im Grünen. Den Traum kann man hier im Neubaugebiet „Elbmosaik“ erfüllt bekommen. Noch dazu mit bester Nahverkehrsanbindung. Mit der S-Bahn ist man in weniger als einer halben Stunde am Hauptbahnhof.

Aber wo wollen Familien mit Kindern leben? Das ist ziemlich klar. Das wissen wir aus vielen Studien. Egal ob in der Stadt – wo es leichter möglich ist – oder auf dem Land: Eltern wollen dort leben, wo es gute Schulen gibt, wo es gute Kindertagesstätten gibt – kurz: wo ihre Kinder bestmöglich gefördert werden. Denn Eltern wissen: Bildungschancen entscheiden über deren Zukunft.
Immer mehr Eltern schauen sich deshalb die Schulen an, bevor sie sich entscheiden, in einen bestimmten Stadtteil zu ziehen. Oder sogar: in eine bestimmte Stadt zu ziehen. Längst sind gute Schulen und Betreuungsangebote ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Wohnortwahl.

Viele Eltern wünschen sich außerdem, dass ihre Kinder den ganzen Tag gut aufgehoben sind. Denn immer mehr Mütter wollen oder können ihren Beruf nicht aufgeben. Deshalb fühlen sich Eltern dort deutlich wohler, wo sich die Betreuung der Kinder mit der Arbeit gut verbinden lässt. Es hilft ihnen bei der Organisation ihres Alltags, wenn sie Kindergarten und Schule an einem Ort finden und keine langen Fahrwege auf sich nehmen müssen.

Diese Entwicklung ist überall zu beobachten. Hamburg stellt sich darauf ein, denn als Stadt mit wachsender Einwohnerzahl, die eine Ankunftsstadt sein will, muss Hamburg gerade jungen Familien gute Bedingungen bieten.

Mit dem Bildungs- und Gemeinschaftszentrum in Neuwiedenthal / Neugraben-Fischbek – dem BGZ-Süderelbe, wie es inzwischen kurz und knapp heißt – erfüllt Hamburg alle diese Anforderungen.

Manch einer mag sagen: Im „Elbmosaik“ stehen doch fast noch keine Häuser! Das stimmt. Denn mit dem BGZ-Süderelbe beschreitet Hamburg Neuland. Hier verknüpft die Stadt den Aufbau einer Bildungsinfrastruktur mit der Entwicklung des Stadtteils. Hier wird eine Infrastruktur zur Verfügung gestellt als Impuls für die Stadt- und Quartiersentwicklung in Neugraben und im „Elbmosaik“.

Eröffnung im BGZ

Ich verspreche Ihnen: Das mit den Häusern im „Elbmosaik“ wird sich ändern! Sie wissen, wir haben versprochen, jedes Jahr mindestens 6.000 neue Wohnungen zu bauen. Ein Teil davon entsteht hier. In den nächsten Jahren werden es Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser für etwa tausend Familien sein.

Wenn übrigens neulich in der Presse zu lesen war: „Hamburg plötzlich Spitze beim Wohnungsbau“, und dies ausdrücklich als „überraschende Nachricht“ verkauft wurde, dann war ich persönlich kein bisschen überrascht. Genau diese Aufbruchsstimmung haben wir ja in ganz Hamburg erzeugen wollen und die guten Zahlen bei den fertig gestellten und geplanten Wohneinheiten zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Zur Attraktivität des Wohngebiets wird das BGZ-Süderelbe einen wichtigen Impuls geben. Zum einen, weil es ein wirklich ansehnliches Gebäude geworden ist. Es ist mit einer Grundfläche von fast 15.000 Quadratmetern auch das größte Quartierszentrum dieser Art in Hamburg und weit darüber hinaus.

Zum anderen, weil es ein zentraler Ort für Bildung, Beratung und Begegnung im Stadtteil ist, ein Ort in dem die „Süderelbier“ alles finden: eine Kindertagesstätte für bis zu 144 Kinder, eine Ganztagsgrundschule für bis zu 500 Kinder. Die Kita „Am Johannisland“ und die gleichnamige Grundschule liegen direkt nebeneinander. Die Kinder können also quasi automatisch in die Schule hineinwachsen.

Beide, Kita und Schule, arbeiten integrativ. Das heißt: Kinder mit und ohne Behinderungen spielen und lernen gemeinsam. Das ist vorbildlich für Hamburg.

Hier gibt es eine Jugendlounge für alle Jungen und Mädchen zwischen 6 und 16, die ab 14 Uhr geöffnet ist. Hier kann man, wie ich mir habe erklären lassen, nicht nur „chillen“ oder Billard spielen. Hier  kann man auch etwas lernen, zum Beispiel über die Sterne. Man kann nämlich durch Teleskope den Nachthimmel beobachten. Oder Filme drehen und sie – natürlich unter fachkundiger Anleitung – an neuen Computern sogar selbst schneiden. Kein Wunder also, dass in der Jugendlounge seit ihrer Eröffnung im Dezember reger Betrieb herrscht.

Mike Nitsch freute sich. Der Umzug ist geschafft!

Hinzu kommt das Kulturhaus mit seinen vielen Angeboten von Musik und Kunst bis zu Yogakursen. Es gibt die evangelische Beratungsstelle Süderelbe. Und dann gibt es auch noch das Sportangebot: Das FitHus, das Fitnessstudio der Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft, wird schon jetzt täglich von 300 bis 400 Besuchern genutzt.

Und ein absolutes Highlight ist natürlich die 5.000 Quadratmeter große Dreifeldsport- und Veranstaltungshalle für 2.000 Besucher. Dass diese Halle mit dieser Ausstattung möglich wurde, dazu hat der Aurubis-Konzern nicht unwesentlich beigetragen, abgesehen davon, dass die Volleyball-Bundesligafrauen des VT-Aurubis hier trainieren und spielen. Hamburgs Kupferkesslern gilt deshalb mein besonderer Dank.

Die Sporthalle macht das BGZ Süderelbe zu einem Ort des Spitzensports mit nationaler Strahlkraft. Trotzdem findet hier natürlich auch Schulsport statt.

Meine Damen und Herren,

Sie sehen: ob Bildung, Beratung, Kultur, Sport oder Freizeit – im BGZ ist für jeden etwas dabei. Es ist ein Ort, der allen Stadtteilbewohnerinnen und -bewohnern offen steht. Und es ist ein Ort, an dem die Schule vorbildlich mit außerschulischen Partnern kooperieren kann.

Wenn soviel Unterschiedliches unter einem Dach stattfindet, muss das organisiert werden. Darum kümmert sich das Centermanagement der langjährig bewährten Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft STEG.

Die Mitarbeiter des BGZ-Centermanagements sorgen dafür, dass der Betrieb und die Kooperation der sieben Einrichtungen reibungslos funktioniert.

An dieser Stelle sage ich deshalb: Herzlichen Dank den Mitarbeitern für Ihr Engagement.
Ich weiß, dass die Realisierung des BGZ-Süderelbe nicht immer einfach war. Zum einen wegen unseres heimlichen Wappentiers. Der Wachtelkönig hat mit seinen knarrenden Äußerungen, wie wir alle wissen, in Hamburg schon manches Neubauvorhaben in Turbulenzen gebracht. Er soll auch im Neubaugebiet „Elbmosaik“ gesichtet worden sein, weshalb dort nun weniger Wohnungen gebaut werden.

Zum anderen hat das Projekt auch aus finanziellen Grünen kurzzeitig auf der Kippe gestanden. Ich habe gehört, dass die Beteiligen das mit Fassung getragen haben. In einer Planungsrunde soll es damals spontan zu einer Änderung der Tagesordnung gekommen sein: Statt weiter über die Konkretisierung des pädagogischen Konzeptes zu reden, kam eine Flasche Raki auf den Tisch.

Das alles war vor meiner Zeit und ich musste die Getränkefreigabe nicht bewilligen. Ich bin aber sehr froh, dass die Beteiligten nicht aufgegeben haben und eine Lösung gefunden worden ist, so dass wir heute die Eröffnung feiern können.

Meine Damen und Herren,

die Realisierung eines solchen Projekts stellt hohe Ansprüche an alle, die kooperiert haben: die Behörde für Schule und Berufsbildung, die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt und das Bezirksamt Harburg. Ihnen allen dafür meinen herzlichen Dank.

Ich wünsche dem BGZ Süderelbe weiterhin eine so positive Entwicklung der Besucherzahlen wie sie jetzt schon zu beobachten ist. Ich wünsche uns und Ihnen, dass die Einrichtungen untereinander und mit dem Stadt weiterhin so kollegial zusammenarbeiten. Und ich wünsche uns allen eine zügige und positive Entwicklung des Neubaugebiets „Elbmosaik“.

Vielen Dank.

Es gilt das gesprochene Wort.

Fotos:  Wöhlke

 

 

Einladung

Ich lese Texte aus meinem neuen Buch “Lebenskontakte”.

Dieses Schild weist vor Ort auf die Konferenz hin

Vor 60 Jahren ( 28. Juli 1952) ratifizierte die neu gegründete Bundesrepublik Deutschland den Vertrag von Bretton Woods und trat damit diesem System fester Wechselkurse bei.

Vor 68 Jahren trafen sich zum Ende des Zweiten Weltkrieges im amerikanischen Bretton Woods die Finanzminister und Notenbankgouverneure von 44 Staaten der Erde und begründeten ein neues Weltwährungssystem.

Wikipedia schreibt dazu:

“Als Bretton-Woods-System wird das nach dem Zweiten Weltkrieg neu geordnete internationale Währungssystem von festen Wechselkursen bezeichnet, das vom goldhinterlegten US-Dollar als Leitwährung bestimmt war. Die Idee eines Systems fester Wechselkurse ging ursprünglich auf David Ricardo (1772–1823) zurück; die tatsächliche Umsetzung folgte einem Vorschlag von Harry Dexter White.

Benannt wurde das System nach dem Ort Bretton Woods im US-Bundesstaat New Hampshire, wo die Finanzminister und Notenbankgouverneure von 44 Staaten der späteren Siegermächte[1] vom 1. bis zum 22. Juli 1944 zur Konferenz von Bretton Woods zusammenkamen und zum Abschluss das Bretton-Woods-Abkommen unterzeichneten. Zur Kontrolle und Durchsetzung des Abkommens wurden in der Folge die Bretton-Woods-Organisationen bzw. -Institutionen Weltbank und Internationaler Währungsfonds (IWF) geschaffen.

Die Bundesrepublik Deutschland trat dem System fester Wechselkurse 1949 (also im Jahr ihrer Gründung) bei; mit Gesetz vom 28. Juli 1952 wurde das Abkommen (gleichzeitig mit dem Abkommen über die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung) ratifiziert.[2] Anfang der 1970er Jahre wurde das Bretton-Woods-Abkommen aufgegeben, die Institutionen bestanden jedoch mit teils veränderten Zuständigkeiten fort.”

So sieht es am Verhandlungsort heute aus.

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Mount Washington Hotel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Aus der Ferne

Aus der Nähe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weiter Blick ins Land der White Mountains

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die historische Hotelhalle - als wäre die Zeit stehen geblieben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Schönheit und Einsamkeit dieses Ortes sind beeindruckend gewesen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: Johanna Renate Wöhlke und Winfried Wöhlke/ Bretton Woods im Mai 2012

 

Manchmal stellen Freunde wichtige Fragen – und man muss sich damit beschäftigen, ob man will oder nicht. Hier eine davon:

Soll man überhaupt moralisch sein? ( Frage von Wolf Tekook)

Diese Frage hast Du also als Einstieg in eine Diskussion gemeint. Dafür taugt sie wohl sehr gut in ihrer provozierenden Art. Also antworte ich gerne auf eine Kernfrage menschlichen Handelns im Jahre 2012 n.Chr.

 

Wen wollen wir zuerst antworten lassen? Die Zehn Gebote, den Koran, die humanistische Aufklärung, das Völkerrecht, das bürgerliche Gesetzbuch, die katholische Soziallehre, Freud,das Handelsgesetzbuch, den Internationalen Gerichtshof…Endlosschleife? View full article »

Literatrubel

 

Beim Lesen

Sandro Maier vom VS stellte die Kollegen vor


“Lebenskontakte. Eine Enzyklopädie menschlichen Handelns”  das neue Buch mit Bildern von Wolf Tekook und Texten von Johanna Renate Wöhlke ist im Frühjahr 2012 erschienen.

Das Buch

Leben ist nicht vorzustellen ohne Kontakt. Leben ist nicht vorzustellen ohne die Berührung des Menschen mit allem, was ihn umgibt – und wie er aufgrund seines Denkens und Handelns mit seinem Umfeld agiert. Diese Kontakte sind gemeint.
Die Autoren dieses Buches geben einen Querschnitt dazu in Form von Bildern und Texten.

Im  Buchhandel!
LEBENSKontakte
Wolf Tekook – Johanna Renate Wöhlke
Gebundene Ausgabe: 108 Seiten
Verlag: JRW Verlag; Auflage: 1. (2012)
ISBN-10: 393162806X
ISBN-13: 978-3931628062

Beispiele:

 

Denken

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fließen

Sommerausgabe 2012

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mein Artikel zum Thema “Reisen”:

 

 

 

Reisen

Frühlingsausgabe 2012

Mein Artikel zum Thema im Gemeindebrief der Michaelis Kirchengemeinde Hamburg Neugraben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Himmelfahrt, Pfingsten und die Rose

Dieser Artikel ist am 16. Mai 2012 im Hamburger Abendblatt erschienen

Menschenmengen an den Landungsbrücken begrüßen die Queen Mary 2 mit Riesenjubel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es ist das Ziel meiner Reise und nicht mehr weit. Hamburg. Nur noch eben schnell da vorne rechts -  pardon, steuerbord -  um die Ecke rum, eine große Ecke, genauer gesagt eine riesige Kurve – und dann sind wir in der Elbmündung, in der Elbe und ich in sechs Stunden etwa wieder Zuhause.

Nicht nur die „Kurve“ ist riesig. Das Schiff, auf dem ich auf dem Balkon vor unserer Kabine auf Deck 12 backbord stehe, ist es auch: die Queen Mary 2. Sie ist mehr als ein Schiff, sie ist ein „Ocean Liner“, eine Schiffsgattung also, von der geschrieben wird, dass ihre bedeutende Zeit schon lange vorbei sei und in die Zeit reicht, als es noch keine Flugzeuge gab und lange Distanzen von Kontinent zu Kontinent nur auf dem Meer zurückgelegt werden konnten: Europa – Amerika, das ging nur mit dem Schiff. Das ist Schifffahrtsgeschichte, zu der auch der Untergang der Titanic gehört. Vor wenigen Tagen haben wir, aus New York kommend, wenige Seemeilen entfernt die Stelle passiert, an der sie unterging. Meine erste Transatlantik Überquerung geht also ihrem Ende entgegen: zehn Tage Reise bis Hamburg, davon sechs auf hoher See bei fast immer Windstärke 8 und Wellengang um die fünf Meter. Das alles hat diesem Schiff nichts ausgemacht.

Nun also die Elbe, die Elbe entlang mit der Queen Mary 2. Da wird nichts untergehen können. Da wird etwas aufgehen, so sind sich hier alle sicher: das von allen an Bord mit großer Freude erwartete Hafenfest in Hamburg und damit verbunden der gigantische Empfang für die Queen, im Jahr 2004 in Dienst gestellt, und in deren Tradition sich einst nicht nur die  großen alten Dampfer wiederfinden lassen werden, sondern auch dieses Hamburg, dieses über alle Maßen begeisterte Hamburg und sein Empfang für dieses Schiff, das als Flaggschiff der britischen Reederei Cunard Line zu den berühmtesten Schiffen der Welt gehört und mit seinen 345 Metern Länge das drittlängste Passagierschiff der Welt ist. Schwarz, weiß, rot, elegant und schnittig – so hat dieses Schiff die Herzen der Hamburger und ihrer Gäste erobert. Wird es auch dieses Mal so sein?

Am vorigen Abend hatte Unterhaltungschef Ray Rouse am Ende der letzten Show an Bord mit bewegenden Worten auf dieses Hamburg eingestimmt. Hamburg, die heimliche Hauptstadt der Queen, das werde morgen ein fantastischer Tag werden, an dem sich alle die Zeit nehmen sollten an Deck zu sein, zu genießen und sich begeistern zu lassen.

Große und kleine Segler kommen der Queen bereits ab Stade entgegen

Hamburg scheint sich herausputzen zu wollen, denn sie Sonne strahlt an diesem Morgen. Das war während der Überfahrt wahrlich nicht immer so. Da ist sie, die Elbmündung, und die ruhig dahin fließende Elbe. Fast scheint das Schiff zu stehen. Der Helgoland Catamaran kommt uns entgegen und wühlt das Wasser auf. Alles bleibt ruhig bis zur Höhe von Stade. Die ersten kleinen Segelschiffe nähern sich der Queen, um sie zu begleiten. Der Hamburger Jachthafen in Wedel gleitet vorüber und wieder schließen sich kleinere Boote an. Einige von ihnen warten auf die kleinen Wellen der Queen, um sie zu schneiden und ordentlich durchgeschaukelt zu werden.

Am Ufer sind nun immer mehr Menschen wahrzunehmen. In Schulau können wir die berühmte Schiffsbegrüßungszeremonie kaum verstehen, denn ein Kleinflugzeug macht sich offensichtlich einen Spaß daraus, die Queen eine Weile in der Luft zu begleiten und fliegt in großen Bögen über dem Schiff hin und her.

Aber schon dort stehen die Menschen dicht bis an das Ufer, winken und rufen. Nun wird es immer voller auf dem Fluss und an den Ufern. Wir passieren das Kraftwerk Wedel, Falkenstein und Wittenbergen, Blankenese. Dort zeigt sich Hamburg von seiner eleganten Seite. Die ersten größeren Segler kommen uns entgegen, zum Teil voll besetzt mit Menschen, Winken und Rufen auf beiden Seiten. Ich traue mich von ganz oben ein lautes „Hummel, Hummel“ in die Weite zu rufen und erhalte ein vielfaches und lautes „Mors, Mors“ zurück. Das ist Hamburg! So geht es weiter.

Nicht nur an Bord werden die weißen Handtücher aus den Kabinen geholt, um damit zu winken. An Land haben sich die Wartenden auch mit allerlei Tüchern ausgestattet und das Nobelhotel Louis C. Jacob schießt auf diesem Feld den Vogel ab: Aus allen Fenstern und von der berühmten Lindenterrasse aus wird mit riesigen weißen Tischtüchern gewinkt – oder sind es Betttücher? Egal – wir gleiten weiter und nun sehe ich auch direkt vor mir Ray Rouse und die Mannschaft auf der Brücke begeistert gestikulieren.

Ein riesiges Containerschiff kommt uns entgegen. Der Raddampfer „Freya“ hat heute seine Jazzbrunchfahrt offensichtlich voll ausgebucht, als wir ihm auf der Höhe des Seegerichtshofes begegnen. Schiffchen und Schiffchen, Segler um Segler kommen uns entgegen und schließen hinter der Queen wieder auf, um sie in den Hafen zu begleiten. Natürlich darf das Schiffshorn nicht fehlen. Zur Begeisterung aller ertönt auch immer wieder von den kleinen Schiffen ein gegen die gewaltigen Bässe der Queen zaghaft klingendes Tuten, das mit fröhlichem Lachen und Rufen beantwortet wird. Wie hellhörig es auf dem Fluss doch ist!

Die Bugsierer des Wasserballettes machen Welle für die kleineren Schiffe, ELBE 1 passiert uns, die auslaufende AIDA sol erscheint neben der Brücke der Queen – und Hunderte ihrer Passagiere stehen an Deck und winken und rufen. Die kleine „Wilhelmsburg“ erinnert mich an meinen Weg nach Hause, der nachher über die Elbbrücken führen wird und: Nun beginnt es, mir die Sprache zu verschlagen. Menschen, Menschen, Menschen soweit es freie Stellen am Fluss gibt säumen das Ufer an der Backbordseite. Wieviele mögen das sein? Vom Ufer her ertönt laut die englische Nationalhymne. Zweimal vernehme ich laut und deutlich, dass jemand meinen Namen ruft. „Johanna, Johanna!“ Bin ich gemeint, haben sich Freunde auf den Weg gemacht, um auch mich zu begrüßen? Aber nein, es gibt viele Johannas auf der Welt und sicher auch auf diesem Schiff.

Wir fahren an der AIDA blu vorbei, am Fischmarkanleger und Fischmarkt, den Dampfern der Hafenrundfahrten, dem Schaufelraddampfer Louisiana Star, der Cap San Diego, zwei Marinekreuzern, die Elbphilharmonie in Augenhöhe und immer mehr Menschen, Menschen, Menschen, winken, rufen und einfach nur schauen, schauen auf dieses majestätische Schiff, das sich nun bereit macht anzulegen. Ein Menschenmeer erwartet die Königin.

Dazu muss Captain Kevin Oprey sein Schiff aber erst einmal drehen. Auf dieses Manöver scheinen hier alle gewartet zu haben. Die Menschen schauen gespannt zu. Es ist nicht viel Platz. Es scheint, als drehe sich ein Riese in einer viel zu kleinen Badewanne. Sachte und kaum wahrnehmbar vollzieht die Queen dieses Manöver und ich kann nun bis zu den Elbbrücken schauen und erblicke inmitten der Kräne des Containerhafens die Kirchturmspitze von Altenwerder, fast Zuhause.

Die Autorin ist Harburger Künstlerin und stellte in New York aus

Die Queen hat angelegt und die Nase wieder elbabwärts. Die Passagiere können nun langsam das Schiff verlassen. Jetzt kommt das „Meer“ von Koffern, Autos und Taxen, in dem es sich nicht so elegant gleiten lässt! Hinter der Queen liegt die „Deutschland“, das allen bekannte Fernseh – „Traumschiff“. Ich werde noch lange von dieser Fahrt träumen. Die Hamburger und ihre Gäste haben wieder einmal bewiesen, dass Fröhlichkeit, Gastfreundlichkeit, Spontaneität und Herzlichkeit für sie keine Fremdwörter sind. Es sollen 2,1 Millionen gewesen sein, die da auf die Queen gewartet haben, und ich weiß jetzt, wie das aussieht und werde es nie vergessen.

Fotos und Text: Wöhlke

 

 

Am Rande gesagt…

Der moderne Rechtsstaat ist über Jahrhunderte gewachsen und hat sich entwickelt unter Qualen und Schmerzen vieler Menschen. Sie haben gekämpft und gelitten, überzeugt und argumentiert, insistiert und nicht aufgegeben, die Suche nach und den Begriff von Gerechtigkeit zu entwickeln und zu festigen.

Für kultivierte Menschen ist es in diesen Tagen besonders schwer, die Zeitung aufzuschlagen und einem Gesicht zu begegnen, das zu einem menschlichen Monster gehört, dessen selbstgefällige und menschenverachtende Selbstdarstellung der Inhalte und Antriebe seines Handelns die Grenzen dessen erreicht, was in einem funktionierenden Rechtsstaat als gewährleistet betrachtet werden muss: Das Recht auf rechtliches Gehör und das Recht auf ein faires Verfahren vor dem Richter.

Das menschliche Monster hat einen Namen, Anders Behring Breivik. Das menschliche Monster hat ein auf den ersten Blick nicht unsympathisches Gesicht. Es kann lächeln, ein seltsames Lächeln. Da steht ein Mensch, der im Denken und Fühlen jedes normalen Menschen Schauer des Grauens, des Entsetzens und der Fassungslosigkeit auslöst. Verstehen, was ist Verstehen des Handelns eines Menschen in solch einem Fall? Wie soll das gehen? Wer soll das leisten können und wollen?

Ich beneide das norwegische Gericht und die Richter nicht. Ihre Aufgabe ist schwerer als schwer. Im Namen einer zivilisierten Gesellschaft zu Gericht sitzen zu müssen über einen Menschen, für den all diese Werte nichts bedeuten. Er hat sich seine eigene Welt zusammenargumentiert, in der es keinen Platz für die Akzeptanz der Werte einer entwickelten und kultivierten Gesellschaft gibt.

Er schafft sich seine Gesellschaft und die Rechtfertigungsgründe seines Handelns selbst, koste es, was es wolle. Er tobte sich an Kindern aus. Das Wehrlose nahm er sich zum Vernichtungsziel für den Irrsinn eines irrationalen Gedankengebäudes, das er sich selbst aufgebaut hat. Ein Platz in der Geschichte und in der psychologischen Forschung ist ihm sicher.

Dieses Gerichtsverfahren ist eine harte Probe für den modernen Rechtsstaat und seine Vertreter. Ich beneide sie nicht. Sie haben meine Anerkennung und meinen Respekt. Funktionsbeweise dieser Art stellen alles auf die Probe, was wir sind, unsere Werte, unsere Geschichte und Zukunft.

Der Schöffe Thomas Indrebe wurde von seinem Amt entbunden, weil er in einem Chat-Forum die Todesstrafe für Breivik gefordert hat, die es in Norwegen nicht gibt. Dies war ein Gebot der Rechtsstaatlichkeit. Aber seien wir ehrlich – waren und sind wir in diesem einen, besonderen Fall nicht alle ein wenig Indrebe? Die größte Herausforderung an den Menschen, die größte Gefahr und das größte Rätsel für den Menschen ist der Mensch selbst. Dies ist ein Fall, an dem diese Erkenntnis leider erneut bekräftigt werden muss.

Erschienen auf der Seite der DAP-Hamburg