Category: Worte auf Papier


erschienen im Hamburger Abendblatt

Seltsames geschieht seit vielen Tagen in unserem Garten. Es ist ein Naturschauspiel, ein Drama, ja eine Tragödie und doch findet es jeden Tag statt. Wie gesagt, in unserem Garten, auf unserem Rasen, zwischen den Rabatten und Sträuchern, Stauden und Büschen. Zum Kuckuck noch mal, werden Sie sich fragen, was ist denn das nun?

Mit dem Kuckuck haben Sie ins Schwarze getroffen! Ja, da hüpft ein Kuckuckjunges rufend durch den Garten und fordert seine Eltern auf, ihn zu füttern. Das heißt, von dem Amselpärchen ist nur noch ein Elternteil auszumachen. Das allerdings ist schier unermüdlich dabei, unserem Rasen und der Erde Würmer zu entreißen und damit den Kuckuck zu füttern, den ihm die Natur da als fremdes Junges in sein Nest gelegt hatte. View full article »

erschienen im Hamburger Abendblatt am 1. August 2012

Ich vermute, dieses Thema ist inzwischen in unseren Breiten ein größerer Gesprächsfüller geworden als alle anderen Themen es je waren –es geht um Kalorien! Mir jedenfalls liefert das Leben nahezu pausenlos Beispiele dafür. Deshalb habe ich mich zu einer Gegenstrategie entschlossen und sie zum ersten Mal auf einer Reise angewandt.

Das ging so: Am ersten Abend traf sich unsere Tischrunde zum ersten gemeinsamen Essen. Ganze zehn Tage lang würden wir nun abends einen gemeinsamen Tisch teilen und damit auch die Gespräche. Wehret den Anfängen! View full article »


Nansen im Polar Museum

Es gibt Geschichten, die müssen anders erzählt werden als Geschichten üblicherweise erzählt werden, weil sie sich nicht in eine übliche Form pressen lassen. Dies ist so eine Geschichte, eine Reisegeschichte, eine dem Zufall geschuldete, nein, verdankte Geschichte. Eine Reisegeschichte? Ja, vielleicht auch das, eine Reisegeschichte. Es geht um den Friedensnobelpreisträger, Polarforscher, Staatsmann und norwegischen Nationalhelden Fridtjof Nansen, den Zufall, Irritationen, Überraschungen und sexuelle Ekstase. Diese Mischung ist es wert, ein wenig untersucht zu werden.

 

Nansen begegnete mir wie gesagt zufällig in der kleinen norwegischen Stadt Tromsø nördlich des Polarkreises im Polar Museum dort. Zufälle sind es, die interessante Begegnungen hervorbringen. Immer wieder Zufälle.

 

Dies sind die Kernfakten: Es geht um Aktfotos, die er als 67jähriger von sich gemacht und der 30 Jahre jüngeren amerikanischen Journalistin Brenda Ueland gesandt hatte, in die er verliebt war – er zum zweiten Mal verheiratet, sie in einer lesbischen Beziehung mit einer anderen Frau, gemeinsam hatten sie eine Affäre, so heißt es. Für Nansen eine von vielen, so heißt es ebenfalls. Zwei Jahre später starb er. Es geht um erotische Nacktfotos eines Friedensnobelpreisträgers, einer norwegischen Nationalikone, moralische Integrität eingeschlossen. View full article »

Mit dem Museumzug durch Bergen

Der Hafen von Bergen

Bahn fahren in alten Zügen und Museumszügen, das ist an vielen Orten dieser Welt möglich. Da gibt es viele Möglichkeiten einzusteigen und nostalgischen Träumen nachzugeben – für die Dauer einer eindrucksvollen Fahrt mit oder ohne Dampf. Wer zum Beispiel schon einmal in Deutschland mit der Brockenbahn im Harz auf den Brocken gefahren ist – und im Sommer vor lauter Gästen keinen Sitzplatz mehr bekam – der weiß, welch besondere Faszination von diesen alten Zügen ausgeht. View full article »

Erschienen 2001 als Sammelband vieler moderner Glaubensbekenntnisse

Mein Glaubensbekenntnis auf Seite 56:

 

Für unser Leben und Sterben

 

Ich glaube an die Kraft Gottes,

die kein Bild und keinen Namen hat,

uns aber so viele verschiedene Bilder und Namen schenkt,

um sie zu beschreiben.

 

Ich glaube an die Kraft Gottes für unser Leben und Sterben,

Lachen und Weinen, Denken und Fühlen,

Lieben und Hassen, Sprechen und Schweigen,

Streiten und Versöhnen, Zerstören und Heilen.

 

Ich glaube an die Kraft Gottes,

die kein Bild und keinen Namen hat,

uns aber so viele verschiedene Bilder und Namen schenkt,

um sie zu beschreiben.

 

Ich glaube an die Kraft Gottes in mir,

der ich Bilder und Namen gebe

und der Du Bilder und Namen gibst,

wo immer Du auch lebst auf dieser Welt.

Amen.

Stellungnahmen von Jörg Zink und Martin Dolde

 

 

6. Pegauer Bildhauer-Pleinair 2012

Das Pleinair ist zu Ende

Es sind nicht nur die großen Zentren, in denen Wichtiges entschieden wird und geschieht. Wer die Regionen mit ihren vielfältigen Möglichkeiten des Lebens in all seinen Facetten nicht schätzt und wahrnimmt, hat wahrscheinlich das Leben nicht wahrgenommen. Schließlich ist alles Leben regional, auch alle Kunst. Angesiedelt zu sein an einem Ort, in Verbindung gebracht zu werden mit einem vertrauten Umfeld und dort wahrgenommen zu werden, ernst genommen werden und akzeptiert – welcher Künstler wünscht sich das nicht. Hier kommt die kleine sächsische Stadt Pegau ins Spiel, denn dort wird  seit sechs Jahren regionale sächsische Kulturgeschichte geschrieben: das Pegauer Pleinair.

Der Wächterlöwe von Jiang Bian-Harbort

Vierzehn Tage lang arbeiten drei Bildhauer, immer Ende Mai  bis Anfang Juni, unter den Augen und regelmäßiger Anteilnahme der Bevölkerung und vieler auswärtiger Gäste im Klostergarten an drei Skulpturen. Gegründet haben diesen workshop Rainer und Bärbel Pleß, Pegauer Künstler und Galeristen der Galerie „das blaue haus“.  Rainer Pleß ist selbst Bildhauer und viele seiner Skulpturen schmücken die Stadt, gehören zum Stadtbild in Pegau – genauso wie die Skulpturen der immer wieder wechselnden anderen Teilnehmer des Pleinairs. Alle Skulpturen nämlich werden dauerhaft im Stadtgebiet aufgestellt.

Rainer Pleß: „ Die Künstler bekommen für diese Zeit ein Honorar, das Material wird gestellt und es bestehen keine Vorgaben außer eine Skulptur zu schaffen für den öffentlichen Raum. Der Künstler kann frei arbeiten, ohne Themenvorgabe, ohne Wettbewerbszwang, ohne ständig im Hinterkopf den Gedanken zu haben: “Kann ich das auch verkaufen?“ Die geschaffenen Skulpturen gehen in das Eigentum der Stadt Pegau über.

Der Koloss von Pegau von Markus Petersen

Anders als bei ähnlichen Veranstaltungen wird jedem Künstler garantiert, dass seine Skulptur dauerhaft im Stadtgebiet aufgestellt wird.  Während des Schaffensprozesses treten die Bildhauer in regen Kontakt mit den Bürgern, die auf diese Weise am Entstehungsprozess „ihrer“ Skulpturen teilhaben. Die Einwohner schlagen die Standorte für die Skulpturen vor. Diese Vorschläge werden von einem Gremium, Bürgermeister, Kulturbeauftragter der Stadt, Baudezernent und von mir bestätigt.

Durch den entstehenden Dialog der Künstler mit ihren „Verbrauchern“ entsteht ein gegenseitiges Verstehen, welches dazu führt, dass die Bürger stolz auf „ihre“ Skulpturen sind, nicht Ungewolltes vor die Nase gesetzt bekommen und Verständnis für Kunst entwickeln.“

Wenn Rainer Pleß über seine und die Arbeit seiner Frau hier vor Ort berichtet, dann spürt man ihm seine Begeisterung ab. Kunst, das ist ihr Leben seit Jahrzehnten. Sich einbringen, abmühen und engagieren, das ist ihre gemeinsame Freude in dieser Region. Pleß: „Durch die regelmäßig und zu gleichen Zeiten stattfindenden Veranstaltungen sind diese bereits weit über Pegau hinaus bekannt. Die Zeitung berichtet regelmäßig, Besucher kommen von nah und fern und selbst die Grund- und Mittelschule unserer Stadt bezieht das Pleinair in ihren Kunstunterricht ein.

Dadurch, dass immer nur drei Bildhauer arbeiten, bleibt die Veranstaltung, die ausschließlich durch Sponsorengelder finanziert wird, bezahlbar, und die Stadt wird nicht innerhalb kurzer Zeit mit Kunst im öffentlichen Raum überfordert. So ist unsere Stadt bereits ein Skulpturenpark in urbanen Raum, der sich in stetiger Entwicklung befindet. Pegau wird damit eine deutschlandweit einmalige Kommune.“

Ein Zusammenhang von Rainer Pleß

In diesem Jahr waren zum ersten Mal nur Pegauer Künstler beim Pleinair dabei: Jiang Bian-Harbort, eine in China geborene, in Dresden studierte, in Pegau verheiratete Bildhauerin. Markus Petersen, in Kiel geboren, in Dresden studiert, in Pegau wohnend und Rainer Pleß selbst, Wahlpegauer, der als Organisator gemeinsam  mit seiner Frau, der Galeristin Bärbel Pleß, jedes Jahr teilnimmt.

Und woher kamen die Steine und der Baumstamm dafür und vor allem: Wer brachte die Kolosse in den Klostergarten von Pegau? Pleß: „Eine ortsansässige Spedition hat ihren 8-Tonner gesponsert und die Sandsteine aus dem Steinbruch Cotta bei Dresden geholt. Aus demselben Steinbruch stammen die Steine für die Frauenkirche. Der Baumstamm ist eine Ulme und wurde in Pegau gefällt. Ihre Wurzeln hoben den Boden einer Garage hoch, da passte es gerade wunderbar für uns.“

Auch zu den Titeln der entstandenen drei Skulpturen gibt es Pegauer Geschichten zu erzählen. Rainer Pleß nennt seine Doppelskulptur „Ein Zusammenhang“ und schmunzelt dabei, den Betrachtern damit ein Rätsel aufzugeben. Jiang Bian-Harbort wollte mit ihrem Löwen „Der Wächterlöwe“ ein Tiersymbol schaffen, das eine Verbindung  zwischen chinesischer und deutscher Kultur darstellt – man denke an die Löwenskulpturen vor chinesischen Restaurants und: Pegaus Wappentier ist der Löwe! Markus Petersen war unschlüssig, wie er seine Skulptur nennen sollte. Aber das Problem wurde beim Besuch im Klostergarten im Rahmen des Kunstunterrichtes von einem Schüler der vierten Klasse der Grundschule Pegau gelöst. Er schlug vor, den bearbeiteten Baumstamm „Der Koloss von Pegau“ zu nennen. So ist es geschehen.

Die Übergabe

Auch in diesem Jahr wurden die Kunstwerke am Ende des Pleinairs feierlich der Stadt übergeben. Bürgermeister Peter Bringer lässt es sich nicht nehmen, bei solchen Feierlichkeiten dabei zu sein, wie er auch immer bei den Vernissagen in der Galerie „das blaue haus“ erscheint und so das Interesse der Stadt an Kunst vor Ort demonstriert.

Zweimal im Jahr finden übrigens in Pegau, durchgeführt durch die Galerie „das blaue haus“, Skulpturenrundgänge statt. Sie werden von den Gästen der Stadt immer zahlreicher angenommen.

Pegau ist nicht nur geografisch in der Nähe Leipzigs angesiedelt. Der Ort hat ein Rathaus, das nach den Plänen des Leipziger Rathauses gebaut worden ist. Aber das ist eine andere Geschichte und auch, dass Napoleon hier übernachtet hat und darüber Geschichten erzählt werden.

Im kommenden Jahr, wenn sich das Datum der Völkerschlacht bei Leipzig zum 200. Male jähren wird, wird auch die Weltgeschichte wieder einmal von diesem Ort und anderen Orten im Sächsischen Notiz nehmen. Die Skulpturen des Pegauer Pleinairs, sie werden die Geschichte dieser kleinen Stadt in Sachsen begleiten, das ist sicher. Sind doch Skulpturen aus Stein und Holz  immer menschengemachte Modelle gelebter Erdgeschichte. Keiner kann ihnen diesen Hauch von Ewigkeit absprechen.

www.stadt-pegau.de

www.galerie-blaues-haus.de

 

 

 

 

 

Ein kleiner Bericht über die Festveranstaltung in der Universität Hamburg

Das Hauptgebäude der Universität Hamburg

Es war eine Sternstunde der Erinnerung an Carl Friedrich von Weizsäcker, Physiker, Philosoph und Friedensforscher. Zu Ehren  seines 100. Geburtstages versammelte sich in der Hamburger Universität eine Festgemeinde, um sein Andenken zu ehren und sich seiner zu erinnern. Eingeladen hatten gleich mehrere: die „Udo Keller Stiftung Forum Humanum“ mit Sitz in Neversdorf, zwischen Hamburg und Bad Segeberg gelegen, die den Nachlass von Carl Friedrich von Weizsäcker beherbergt; die Universität Hamburg, seine langjährige Lehr- und Wirkungsstätte;  das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik aus Hamburg, dessen erster Direktor Weizsäcker hätte vor vierzig Jahren werden sollen sowie das „Carl Friedrich von Weizsäcker Zentrum für Naturwissenschaft und Friedensforschung“, ZNF, aus Hamburg – alle auf jeweils besonders Weise mit dem Namen und Wirken von Weizsäckers verknüpft und verbunden.

 

Dieter Lenzen

Dieter Lenzen, Präsident der Hamburger Universität, eröffnete die Veranstaltung mit einem Grußwort, in dem er darauf hinwies, dass Weizsäcker mit seiner programmatischen Verbindung von Wissenschaft, Religion und Politik heute als Visionär und Wegbereiter des interdisziplinären und interkulturellen Dialogs gilt. Die Universität Hamburg war die letzte universitäre Wirkungsstätte Weizsäckers und ist gerade in diesem Zusammenhang seinem Erbe verpflichtet und den Fragen nach der Aktualität seines Denkens heute. „An welche Aspekte der Arbeit Carl Friedrich von Weizsäckers ließe sich für die Lösung unserer drängenden Gegenwarts- und Zukunftsfragen anknüpfen?“, fragte Lenzen.

 

Julian Nida-Rümelin

Als Festredner hatten die Veranstalter Julian Nida-Rümelin gewonnen. Er lehrt als Professor für Philosophie an der Ludwig-Maximilians Universität München und ist einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden als Kulturstaatsminister bis 2002 im ersten Kabinett Gerhard Schröder.

 

Nida-Rümelin und Carl Friedrich von Weizsäcker – beide verbindet, sowohl ein Physik- als auch ein Philosophiestudium absolviert zu haben, also in beiden Wissenschaften zuhause zu sein. Das Leitmotiv Carl Friedrich von Weizsäckers: Wissenschaft trage die Verantwortung für ihre eigenen Ergebnisse, auch wenn deren Folgen nicht gewollt oder absehbar sind, machte sich Nida-Rümelin allerdings nicht zum Gegenstand seines Vortrages.

Auch der Sohn Weizsäckers, Ernst Ulrich von Weizsäcker, war gekommen

Er sprach zwar zum Thema: „Zum Ethos wissenschaftlicher Verantwortung“, machte sich aber auf seine Weise auf den Weg, das Gestern und Heute zu verknüpfen. In seinem frei gehaltenen Vortrag gab er einen Abriss zur Wissenschafts- und Philosophiegeschichte in ihrer komplexen Entwicklung zwischen Ausbildungsfunktion, Bildungsfunktion, Lehre und Forschung durch die Jahrhunderte, insbesondere vor dem Hintergrund seiner Spezialgebiete Ethik, Entscheidungs- und Rationalitätstheorie sowie Demokratietheorie in der heutigen Zeit.

 

Cai Werntgen, Vorsitzender und Geschäftsführer der Udo-Keller-Stiftung, sprach ein Grußwort

Im Rahmen seiner Demokratietheorie geht Nida-Rümelin davon aus, dass die Demokratie nicht ohne einen normativen Grundkonsens auskommt, der  im Hinblick auf eine globale Zivilgesellschaft aber hinreichend neutral sein  müsse, um mit einer Vielfalt unterschiedlicher Lebensformen und kultureller Prägungen vereinbar zu sein. Der besteht unter anderem darin, auf die individuelle Optimierung der eigenen Interessen zu verzichten und eine gemeinsame Strategie festzulegen, Kooperation zu fördern. Ist dies in der herrschenden Strukturierung der Universitäten als Bildungsziel angelegt?

 

Nida-Rümelin äußerte sich besorgt darüber, dass der universitäre Betrieb immer mehr verschule und die Studierenden quasi nahtlos aus dem festen Stundenplan der Schule in den festen Stundenplan der Universität führe, unselbständige Erwachsene produziere. Das habe mit studieren nichts mehr zu tun. Wer nur noch damit beschäftigt sei, seine „Credit Points“, Leistungspunkte, zu optimieren und nicht mehr dazu komme, ein Buch zu lesen, sei mit einer Universität konfrontiert, die angepasste Persönlichkeiten fördere und nicht das selbstständige Denken.

 

Michael Brzoska, Direktor des Institutes für Friedensforschung und Sicherheitspolitik Hamburg

Ein Plus für die Demokratie des ständigen gegenseitigen Dialoges? Wohl eher nicht. Die Zuhörer wurden mit solchen und anderen Fragen nachdenklich nach Hause geschickt. Nida-Rümelins Frage: „Hätte ein Einstein heute an einer unserer Universitäten die Chance, eine Professur zu bekommen?“, erntete im Publikum vielfaches Lachen und deutlich vernehmbar: nein!

 

Vordenker scheinen erforderlich zu sein. Möglichkeiten, das Denken zu lernen und zu pflegen sind dafür unabdingbar. Interpretiert man Nida-Rümelin richtig, dann klagt er den Ort der Universität als Ort genau dafür ein. Hier schlösse sich dann sicherlich der Kreis zu Carl Friedrich von Weizsäcker, dem allenthalben für sein Wirken in Deutschlang bescheinigt wird, ein Vordenker für so etwas wie eine demokratische „Weltinnenpolitik“ gewesen zu sein.

 

Udo Keller Stiftung: http://www.forum-humanum.org/index.php?sub=cfvw&seite=bibliothekcfvw

 

Zentrum für Naturwissenschaft und Friedensforschung: http://www.znf.uni-hamburg.de/index.html

 

Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik: www.ifsh.de/

 

Universität Hamburg: www.uni-hamburg.de

 

Maximilians Universität München, Fakultät für Philosophie, Wissenschaftstheorie und Religionswissenschaft: http://www.philosophie.lmu.de/

 

 

 

 

 

 

Die erste Gurke in meinem Garten 2012

Oh, Gürkelein!

oder

Gärtnerfreude

oder

Die erste Gurke

oder

Verdichtete Gurke

 

Oh Gürkelein, oh Gürkelein,

wie lagst du doch vor uns so fein,

so fein und klein und so allein, oh Gürkelein!

 

Mein Mann erntet die Gurke

Dann brach dich eines Mannes Hand!

Ich sah`s, weil ich daneben stand, oh Gürkelein!

 

Du erste DU, aus unserm Garten,

wir konnten es nicht mehr erwarten, oh Gürkelein!

 

Die Hand, die dich gepflanzt einst hat,

sie machte dich auch zu Salat, oh Gürkelein!

 

So hört das Ende der Geschichte:

Weil ich so schrecklich gerne dichte,

soll sie nicht nur in meinem Magen

ihr Ende kleinzerkaut ertragen.

 

Sie soll als liebes Gürkelein

in Buchstaben verewigt sein!

So flecht ich ihr `nen Ruhmeskranz

und mach ihr Dasein wieder ganz!

Oh Gürkelein, oh Gürkelein,

wie lagst du doch vor uns so fein,

so fein und klein und so allein, oh Gürkelein.

 

Günther Döscher ( Kadera Verlag, rechts) und Dr. Reimer Eilers ( Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schriftsteller, Hamburg)

Verband deutscher Schriftsteller / LANDESVERBAND HAMBURG

Sonnabend, den 30. Juni 2012

 

Die Literaturkantine – Jour fixe für Autoren

Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus Norddeutschland sind herzlich eingeladen zu einem Austausch in zwangloser Runde. Salongespräche, Werkstattgespräche, Hinweise, Verweise. Gäste aus anderen Sparten des Literaturbetriebs sind herzlich willkommen.

Standpunkt:  Verlagsvorstellung 

  „Kadera Verlag“ Günther Döscher

„JRW Verlag“ Johanna Renate Wöhlke

Diesen Jour fix werden die beiden Hamburger Autoren und Verleger Günther Döscher und Johanna Renate Wöhlke mit ihren Verlagsinitiativen bestreiten. Günther Döscher mit seinem „Kadera Verlag“, Johanna Renate Wöhlke mit ihrem im Ursprung als Eigenverlag konzipierten Verlag „JRW Verlag“. Günther Döscher und Johanna Renate Wöhlke sind dabei unterschiedliche Wege gegangen, über die sie berichten können: Günther Döscher den klassischen Weg, Johanna Renate Wöhlke den mit der Herstellung und Vertrieb über Books on Demand in Norderstedt.

 

 

Kulturhaus Eppendorf

Ort: Kulturhaus Eppendorf

Julius-Reincke-Stieg 13 a (ehemals Martinistraße 40)

U-Bahn Kellinghusenstraße / Bus 20 / 25

Zeit: 11.00 Uhr

 

 Eintritt frei!

 

Eröffnungsfeier Kulturhaus Süderelbe im neuen „BGZ“

erschienen am 21. Juni 2012 im Hamburger Abendblatt

Bunte Meile und viel Leben am Eröffnungstag und Sommerfest des BGZ

Offiziell trägt es den langen Namen „Bildungs- und Gemeinschaftszentrum Neuwiedenthal/Neugraben-Fischbek“, kurz BGZ, und eingeweiht wurde es am 29. Februar dieses Jahres.  Neben anderen Nutzern hat auch das Kulturhaus Süderelbe hier seine neue Heimat gefunden. Es zog von dem ruhigen Waldgrundstück am Ehestorfer Heuweg in die verkehrsgünstige Lage direkt an der S-Bahn Neugraben – gemeinsam mit der HNT und seinem Fithus, der integrativen Ganztagsschule am Johannisland,  der Kita am Johannisland, der Pestalozzi Stiftung „Jugendfreizeitlounge Neugraben, der Evangelischen Beratungsstelle Süderelbe und dem Bundesliga Volleyballteam VT-Aurubis.

 

Dass hier „der Bär tobt“ erwies sich am vergangenen Freitag, als das Kulturhaus zu seiner Eröffnungsfeier eingeladen hatte. Gefeiert wurde im Rahmen des BGZ Sommerfestes gemeinsam mit allen Hauptnutzern, das mit Kinder -, Sport- und Spielaktivitäten für Freitag und Sonnabend Hunderte von Besuchern anzog.

 

Strahlende Gesichter zur Eröffnung des Kulturhauses (von links), hauptamtliche Mitarbeiterin für Büro, Administration und Kursanmeldungen - Marketta Eksymä-Winkelmann, Vorstandsmitglied Cornelia Nack, VereinsvorsitzenderMike Nitsch und hauptamtliche Mitarbeiterin für Kursleitung,m Projekte und Vernetzung - Dörte Ellerbrock.

Der Vorsitzende des Vereins „Kulturhaus Süderelbe e.V.“, Mike Nitsch, betonte in seiner Eröffnungsrede, dass man auf einem guten Weg sei, sich am neuen Standort einzuleben und auch hier das breit gefächerte Kulturangebot des Kulturhauses aufrecht zu erhalten und noch weiter auszubauen, im Zusammenwirken von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern. „Seit 1980 bieten der Verein Kulturhaus Süderelbe e.V. und seine Mitarbeiter in diesem Stadtteil die Möglichkeit, dass die Menschen ihre kreativen Potentiale entdecken, entwickeln und fördern können“ und fügte mit einem Blick in Richtung Politik hinzu: „Wir sind hier schon zufrieden, sehen aber noch Potential im Ausbau des Kulturhauses und unserer Angebote.“

 

Die Eröffnungsfeier, an der sich zahlreiche Künstler und Gäste beteiligten, erwies sich als gelungener Startschuss für die Nutzung des neuen BGZ und seiner vielfältigen Möglichkeiten, im Stadtteil ein Platz und Motor für die Kultur zu sein. Umfassende aktuelle Informationen über die Kurse und Veranstaltungen des Kulturhauses findet man immer unter www.kulturhaus-suederelbe.de

 

Rede des Ersten Bürgermeisters von Hamburg, Olaf Scholz, zur Eröffnung im Februar

Grußwort des Hamburger Bürgermeisters Olaf Scholz zur Eröffnung des Bildungs- und Gemeinschaftszentrums Neuwiedenthal / Neugraben-Fischbek

Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz bei seiner Eröffnungsrede am 29. Februar 2012

…wo wollen Hamburgerinnen und Hamburger leben? Ich meine natürlich: innerhalb Hamburgs? Darauf sind jede Menge Antworten möglich.

Ich zum Beispiel wohne in Altona, wie einige von Ihnen wissen. Der Stadtteil ist mir ans Herz gewachsen, seit ich als Kind dort oft meine Großeltern besucht habe. Andere träumen von einem Haus im Grünen. Den Traum kann man hier im Neubaugebiet „Elbmosaik“ erfüllt bekommen. Noch dazu mit bester Nahverkehrsanbindung. Mit der S-Bahn ist man in weniger als einer halben Stunde am Hauptbahnhof.

Aber wo wollen Familien mit Kindern leben? Das ist ziemlich klar. Das wissen wir aus vielen Studien. Egal ob in der Stadt – wo es leichter möglich ist – oder auf dem Land: Eltern wollen dort leben, wo es gute Schulen gibt, wo es gute Kindertagesstätten gibt – kurz: wo ihre Kinder bestmöglich gefördert werden. Denn Eltern wissen: Bildungschancen entscheiden über deren Zukunft.
Immer mehr Eltern schauen sich deshalb die Schulen an, bevor sie sich entscheiden, in einen bestimmten Stadtteil zu ziehen. Oder sogar: in eine bestimmte Stadt zu ziehen. Längst sind gute Schulen und Betreuungsangebote ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Wohnortwahl.

Viele Eltern wünschen sich außerdem, dass ihre Kinder den ganzen Tag gut aufgehoben sind. Denn immer mehr Mütter wollen oder können ihren Beruf nicht aufgeben. Deshalb fühlen sich Eltern dort deutlich wohler, wo sich die Betreuung der Kinder mit der Arbeit gut verbinden lässt. Es hilft ihnen bei der Organisation ihres Alltags, wenn sie Kindergarten und Schule an einem Ort finden und keine langen Fahrwege auf sich nehmen müssen.

Diese Entwicklung ist überall zu beobachten. Hamburg stellt sich darauf ein, denn als Stadt mit wachsender Einwohnerzahl, die eine Ankunftsstadt sein will, muss Hamburg gerade jungen Familien gute Bedingungen bieten.

Mit dem Bildungs- und Gemeinschaftszentrum in Neuwiedenthal / Neugraben-Fischbek – dem BGZ-Süderelbe, wie es inzwischen kurz und knapp heißt – erfüllt Hamburg alle diese Anforderungen.

Manch einer mag sagen: Im „Elbmosaik“ stehen doch fast noch keine Häuser! Das stimmt. Denn mit dem BGZ-Süderelbe beschreitet Hamburg Neuland. Hier verknüpft die Stadt den Aufbau einer Bildungsinfrastruktur mit der Entwicklung des Stadtteils. Hier wird eine Infrastruktur zur Verfügung gestellt als Impuls für die Stadt- und Quartiersentwicklung in Neugraben und im „Elbmosaik“.

Eröffnung im BGZ

Ich verspreche Ihnen: Das mit den Häusern im „Elbmosaik“ wird sich ändern! Sie wissen, wir haben versprochen, jedes Jahr mindestens 6.000 neue Wohnungen zu bauen. Ein Teil davon entsteht hier. In den nächsten Jahren werden es Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser für etwa tausend Familien sein.

Wenn übrigens neulich in der Presse zu lesen war: „Hamburg plötzlich Spitze beim Wohnungsbau“, und dies ausdrücklich als „überraschende Nachricht“ verkauft wurde, dann war ich persönlich kein bisschen überrascht. Genau diese Aufbruchsstimmung haben wir ja in ganz Hamburg erzeugen wollen und die guten Zahlen bei den fertig gestellten und geplanten Wohneinheiten zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Zur Attraktivität des Wohngebiets wird das BGZ-Süderelbe einen wichtigen Impuls geben. Zum einen, weil es ein wirklich ansehnliches Gebäude geworden ist. Es ist mit einer Grundfläche von fast 15.000 Quadratmetern auch das größte Quartierszentrum dieser Art in Hamburg und weit darüber hinaus.

Zum anderen, weil es ein zentraler Ort für Bildung, Beratung und Begegnung im Stadtteil ist, ein Ort in dem die „Süderelbier“ alles finden: eine Kindertagesstätte für bis zu 144 Kinder, eine Ganztagsgrundschule für bis zu 500 Kinder. Die Kita „Am Johannisland“ und die gleichnamige Grundschule liegen direkt nebeneinander. Die Kinder können also quasi automatisch in die Schule hineinwachsen.

Beide, Kita und Schule, arbeiten integrativ. Das heißt: Kinder mit und ohne Behinderungen spielen und lernen gemeinsam. Das ist vorbildlich für Hamburg.

Hier gibt es eine Jugendlounge für alle Jungen und Mädchen zwischen 6 und 16, die ab 14 Uhr geöffnet ist. Hier kann man, wie ich mir habe erklären lassen, nicht nur „chillen“ oder Billard spielen. Hier  kann man auch etwas lernen, zum Beispiel über die Sterne. Man kann nämlich durch Teleskope den Nachthimmel beobachten. Oder Filme drehen und sie – natürlich unter fachkundiger Anleitung – an neuen Computern sogar selbst schneiden. Kein Wunder also, dass in der Jugendlounge seit ihrer Eröffnung im Dezember reger Betrieb herrscht.

Mike Nitsch freute sich. Der Umzug ist geschafft!

Hinzu kommt das Kulturhaus mit seinen vielen Angeboten von Musik und Kunst bis zu Yogakursen. Es gibt die evangelische Beratungsstelle Süderelbe. Und dann gibt es auch noch das Sportangebot: Das FitHus, das Fitnessstudio der Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft, wird schon jetzt täglich von 300 bis 400 Besuchern genutzt.

Und ein absolutes Highlight ist natürlich die 5.000 Quadratmeter große Dreifeldsport- und Veranstaltungshalle für 2.000 Besucher. Dass diese Halle mit dieser Ausstattung möglich wurde, dazu hat der Aurubis-Konzern nicht unwesentlich beigetragen, abgesehen davon, dass die Volleyball-Bundesligafrauen des VT-Aurubis hier trainieren und spielen. Hamburgs Kupferkesslern gilt deshalb mein besonderer Dank.

Die Sporthalle macht das BGZ Süderelbe zu einem Ort des Spitzensports mit nationaler Strahlkraft. Trotzdem findet hier natürlich auch Schulsport statt.

Meine Damen und Herren,

Sie sehen: ob Bildung, Beratung, Kultur, Sport oder Freizeit – im BGZ ist für jeden etwas dabei. Es ist ein Ort, der allen Stadtteilbewohnerinnen und -bewohnern offen steht. Und es ist ein Ort, an dem die Schule vorbildlich mit außerschulischen Partnern kooperieren kann.

Wenn soviel Unterschiedliches unter einem Dach stattfindet, muss das organisiert werden. Darum kümmert sich das Centermanagement der langjährig bewährten Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft STEG.

Die Mitarbeiter des BGZ-Centermanagements sorgen dafür, dass der Betrieb und die Kooperation der sieben Einrichtungen reibungslos funktioniert.

An dieser Stelle sage ich deshalb: Herzlichen Dank den Mitarbeitern für Ihr Engagement.
Ich weiß, dass die Realisierung des BGZ-Süderelbe nicht immer einfach war. Zum einen wegen unseres heimlichen Wappentiers. Der Wachtelkönig hat mit seinen knarrenden Äußerungen, wie wir alle wissen, in Hamburg schon manches Neubauvorhaben in Turbulenzen gebracht. Er soll auch im Neubaugebiet „Elbmosaik“ gesichtet worden sein, weshalb dort nun weniger Wohnungen gebaut werden.

Zum anderen hat das Projekt auch aus finanziellen Grünen kurzzeitig auf der Kippe gestanden. Ich habe gehört, dass die Beteiligen das mit Fassung getragen haben. In einer Planungsrunde soll es damals spontan zu einer Änderung der Tagesordnung gekommen sein: Statt weiter über die Konkretisierung des pädagogischen Konzeptes zu reden, kam eine Flasche Raki auf den Tisch.

Das alles war vor meiner Zeit und ich musste die Getränkefreigabe nicht bewilligen. Ich bin aber sehr froh, dass die Beteiligten nicht aufgegeben haben und eine Lösung gefunden worden ist, so dass wir heute die Eröffnung feiern können.

Meine Damen und Herren,

die Realisierung eines solchen Projekts stellt hohe Ansprüche an alle, die kooperiert haben: die Behörde für Schule und Berufsbildung, die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt und das Bezirksamt Harburg. Ihnen allen dafür meinen herzlichen Dank.

Ich wünsche dem BGZ Süderelbe weiterhin eine so positive Entwicklung der Besucherzahlen wie sie jetzt schon zu beobachten ist. Ich wünsche uns und Ihnen, dass die Einrichtungen untereinander und mit dem Stadt weiterhin so kollegial zusammenarbeiten. Und ich wünsche uns allen eine zügige und positive Entwicklung des Neubaugebiets „Elbmosaik“.

Vielen Dank.

Es gilt das gesprochene Wort.

Fotos:  Wöhlke