Category: Worte auf Papier


Mensch in Glühbirne

Es werde Licht

Birnenexistenz

(gedichtet zu einem Bild von WolfTek)

Es hockt ein Mensch in einer Birne,

vom Hinterteil bis zum Gehirne.

Der Künstler hat ihn eingeklemmt,

der Mensch erscheint verklemmt gehemmt.

Doch täuscht der Eindruck, wie mir scheint,

des Menschen Menschsein ist gemeint.

Strahlt er nicht ab und zu mal hell –

Bleibt ewig er –  ein Sparmodell…

erschienen im Hamburger Abendblatt am 27. September 2010

Die Meteorologen haben es leicht. Wenn sie einen Wetterbericht erstellen, können sie sich auf handfeste wissenschaftliche Fakten und Messwerte beziehen. Ein Hoch ist ein Hoch. Ein Tief ist ein Tief. Eine Gewitterfront ist eine Gewitterfront. Das ist nicht schwer. Außerdem müssen sie ja „ihr“ Wetter nicht erleben und durchleben – ich ignoriere jetzt einmal die Kollegen, die uns auch aus dem Regen und Sturm an der Nordsee mit der Kapuze über dem Kopf bibbernd erzählen: Hier regnet es und das Wetter ist miserabel.

Ich meine etwas anderes, dass wir Frauen nämlich das Wetter im Laufe der Jahreszeiten nach ganz anderen Kriterien einzuteilen pflegen. Eines davon sind Strümpfe: Sommer ist natürlich Barfußzeit, herrliche, wunderbare Barfußzeit! Endlich keine wärmenden Strümpfe tragen müssen. Sommer ist auch Sandalenzeit. Endlich keine einengenden Schuhe tragen müssen. Das alles ist natürlich sehr positiv und geeignet, den Menschen schon am Morgen beim Anziehen gute Laune zu bereiten.

Wie aber ist der Name dieser Jahreszeit? Dieser Zeit zwischen kaltem Morgen und manchmal auch noch sehr warmer Mittagssonne? Es ist die Zeit des unentschlossenen Morgens, des Fragens und Abwägens: Was zieht man an einem kalten Morgen an, von dem man nicht weiß, ob er sich am Mittag in einen warmen Frühherbsttag verwandelt haben wird?

Die Meteorologen haben es leicht. Sie sagen uns, die Temperaturen dieses Tages bewegen sich zwischen 12 und 20 Grad Celsius. Das hilft mir nun gar nicht. Das ist genau die nicht abzuschätzende Spanne zwischen Barfußzeit und Strumpfzeit.  Ja, so ist das in diesen Tagen. Aber schön ist es, wenn die Sonne scheint.

Genießen wir sie noch – schwitzen sind wir ja nach den Erfahrungen dieses Sommers gewöhnt. Was soll uns noch aus der Ruhe bringen? Nichts – außer ein Wetterbericht, der für morgen von gefühlten Temperaturen spricht, Temperaturen von „gefühlt“ zwischen 12 und 20 Grad. Da klinke ich mich aus. Ich bleibe Zuhause, im Bett – ohne Schuhe und Strümpfe. Dieser Platz ist gefühlt sicher, was die Temperaturen angeht…

erschienen im Hamburger Abendblatt am 21. September 2010

Geburtstagsglückwünsche zu schreiben, das ist nicht jedermanns Sache. Die Geister teilen sich. Der eine schreibt sowieso gerne und viel, also auch dann. Der andere ist ein Schreibmuffel und fühlt sich sehr unwohl dabei, seine Gedanken zu Papier bringen zu müssen – und dann die Formulierungen!

Wir wünschen alles Gute. Wir wünschen alles Liebe. Wir wünschen Glück und Erfolg. Wir wünschen Gesundheit….Was wünschen wir nicht alles gerne, wenn wir eine Freude machen wollen. So ist das mit Glückwünschen. Wir schreiben aber nicht nur Glückwünsche.

Neulich plauderte eine Freundin aus dem Nähkästchen ihrer Jugend und gestand mir, dass sie die ersten Liebesbriefe an ihren Freund, der seit vielen Jahren ihr Ehemann ist, mit Hilfe einer damaligen Freundin geschrieben hat. Sie sei so unsicher gewesen und hätte sich zu Anfang nicht getraut, hätte Schwierigkeiten gehabt, „auf dem Papier ein wenig zu säuseln.“

Dann wäre es besser geworden und die wirklich intimen Dinge – sie schmunzelte in der Erinnerung – die habe sie dann selbst geschrieben.

Was lehrt uns das? Nicht verzagen beim Schreiben von Glückwünschen, guten Worten und Liebesbekundungen.

Erstens werden sie gerne empfangen, dann gerne gelesen – und wenn man Glück hat, auch gerne erwidert. Zweitens wird es immer wieder gute Freunde geben, die helfen können. Drittens und zu guter Letzt – sind sie auch nach Jahren noch geeignet, uns auf eine schöne Erinnerungsreise mitzunehmen in gelebtes Leben. Denn, wie heißt es so schön: Was der Mensch schwarz auf weiß besitzt, das kann er getrost nach Hause tragen – in Form eines lieben Briefes ist das gewichtsmäßig gerade noch zu schaffen.

Auch das passende rosafarbene Bändchen dürfte in vielen Schreibtischschubladen und unter Wäschestapeln noch seinen Platz haben. Schauen Sie doch einmal nach, machen Sie sich auf einen Erinnerungsweg – wie war das noch damals. Worte nehmen uns mit auf den Weg!

Bäume rufen im Frühjahr, im Sommer und im Herbst Begeisterungsstürme hervor. Dichter besingen das junge, zarte Grün, Hymnen und Lobgesänge werden über den Frühling und sein vom Winter erlösendes Grün geschrieben, Maler und Künstler machen sich Bäume zum Thema: Endlich, der Winter ist vorüber.

Das Grün der Bäume kündet es an, leitet über in den Sommer und dann in den bunten Herbst, in den wunderschönen bunten Herbst! Dann fallen die Blätter. Sie liegen herum, erzeugen Unlust und Ärger. Ja, der „rundum pflegeleichte“ Baum für menschliche Bedürfnisse ist von der Natur nicht vorgesehen. Genauso wenig, wie der rundum pflegeleichte Mensch nicht vorgesehen ist. Es gibt ihn nicht. Es bleibt auch ihm nicht erspart, ein Leben zwischen Frühling und Herbst zu führen.

Was schreibe ich da? Es bleibt ihm nicht erspart, ein Leben zwischen Frühling und Herbst zu führen? Das müsste anders lauten, viel anders, nämlich so: Es ist ihm geschenkt, ein Leben zwischen Frühling und Herbst zu führen. Diese Aussage träfe unser Leben besser.

Wir erleben und durchleben die Jahreszeiten und die Jahreszeiten des Lebens und sollten den Vergleich nicht scheuen, auch dann nicht, wenn sich an uns die Farben des Herbstes zeigen. Sind sie nicht wunderschön?

Zeigen sie nicht das ganze Lebensspektrum gelebter Zeit?

Sie machen uns nichts vor, sind ehrlich, offen und sogar bezaubernd. Halten wir uns nicht mit Trauer darüber auf, dass alles vergänglich ist. Bewahren wir uns die Gewissheit, dass jeder von uns in seinem gleich vergänglichen Leben sein Reservoir an Farben sammelt, seine eigenen Farben entwickelt und in sein Leben und das anderer Menschen einzuweben vermag.

Ein buntes Blatt zu sein im Teppich des Lebens, das ist uns bestimmt. Das können wir nicht ändern. Nehmen wir es an. Entwickeln und verschenken wir unsere Lebensfarben im Herbst mit Freude!

Foto: WolfTek

erschienen in der Gemeindezeitung der Michaelis-Gemeinde Hamburg-Neugraben im September 2010

25 Antworten aus einer Interviewserie für den Gemeindebrief der Michaelis-Gemeinde in Hamburg-Neugraben

Was ist der Sinn des Lebens?

So zu sein, wie ich bin!

Irgendwelche Spuren zu hinterlassen, etwas bewirken. Vielleicht sollte jemand sagen: „Das war eine gute Idee!“

Früher hätte ich darauf geantwortet: den Sinn des Lebens zu suchen. Heute halte ich den kategorischen Imperativ von Kant für wichtig: Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

Mein Gedanke dazu ist: So zu leben, als würde man noch einmal auf die Welt kommen, als wenn es eine Wiedergeburt gäbe und nicht so zu leben wie: Nach mir die Sintflut!

(lacht) Ach, gleich eine so schwierige Frage. Ich denke, seinen Weg zu finden in der Mischung zwischen den Anforderungen von außen und dem eigenen Ich.

Das ist eine Frage, über die ich nicht nachdenke. Das Leben hat Sinn. Ich hinterfrage den nicht.

Ich denke, es hat damit zu tun, in Sicherheit leben zu können, eine gute Gesundheit zu haben und mit sich selbst, seiner Familie und seinen Mitmenschen im Reinen zu sein. In diesen Zusammenhang passt für mich auch eine gute Berufsausbildung, um eine Familie ernähren zu können.

Aus seinem eigenen Leben etwas zu machen. Fähigkeiten einsetzen… Ach, darüber könnte man Romane schreiben!

Das fängt schon schwierig an. Ich denke Familie, Freude am Leben und Zufriedenheit. Denn wenn man nicht zufrieden ist, ist man auch nicht glücklich.

Andere ein wenig zufriedener zu machen.

Keine Ellenbogenmentalität zu entwickeln. Für mich bedeutet das zum Beispiel, dass die Menschen, mit denen ich arbeite, mit den Auswirkungen meiner Arbeit leben können.

Für mich ist der Sinn des Lebens, für andere Menschen Verantwortung übernehmen zu können und zu wollen.

Kommt darauf an, unter welchem Aspekt sie das betrachten, für mich die Lebenseinstellung, geprägt durch die christlichen Pfadfinder.

Die Familie.

Zu versuchen, Gottes Willen zu tun.

Eine Familie zu gründen, Familie intensiv zu leben und nach bestem Können dazu beizutragen, dass die Kinder gut groß werden.

Sicherlich meine Familie und Menschen, die ich als meine Freunde betrachten kann. Das Berufliche gehört aber genau so dazu wie mein Engagement im Verein mir Erfüllung gibt, wenn ich dieses große Wort benutzen darf.

Etwas zu lieben gehört zum Leben dazu.

Das ist aber eine schwierige Frage!

Dass so viele Leute wie möglich einfach singen, gemeinsam singen! Dazu möchte ich beitragen, das möchte ich vermitteln.

Das ist eine schwierige Frage. Gut mit Menschen umzugehen. Beruf und Privates im Gleichgewicht zu halten, dafür Sorge zu tragen, dass das private Umfeld stimmt, besonders die Familie.

Dass wir unsere Lebensaufgabe gut meistern.

Die Rückverbindung mit Gott.

Die Familie zu haben, Freude am Singen und am Leben, Geselligkeit mit Freunden und Reisen.

Zufrieden durchs Leben zu gehen und zu sehen, wie die Kinder gedeihen.

Gelesen am 1. September 2010 zum Antikriegstag, einer Veranstaltung des Verbandes Deutscher Schriftsteller in Hamburg

Mirt Hannelore Droege in "Der Biberpelz" von Gerhart Hauptman"

Die Autoren des Abends: ( von links) Uwe Friesel, Sandro Maier, Emina Kamber, Andreas Buschmann

(Harfe), Johanna Renate Wöhlke und Dagmar Seifert

Ich bin der Krieg

Ich bin der gewaltsame Massenkonflikt,

bin kontinuierlich  gerne sehr groß –

nicht nur spontan im Zusammenstoß!

Wie liebe ich dieses Leiden!

Wie liebe ich gefährliche Operationen,

strategisch geplant ohne Illusionen.

Wie liebe ich Kampf und Strategie,

eine Kampfhandlung genügt mir nie!

Bin planmäßig im Überfall,

am Boden und im Überschall,

am liebsten immer überall.

Für mich sind Waffen Poesie,

ich küsse und ich liebe sie.

Sie haben eine schöne Haut,

so kühl, so kalt, so wohlgebaut,

so voller Schwung und Energie,

ausdauernd und voll Harmonie

im Klang von Eisen und Metallen

und Wehklagen und Jammerhallen.

Weinen und Schreien sind schöne Laute –

Doch leider gibt`s auch mal ne Flaute.

Das nennt sich Frieden, wissen sie,

dies Wort allein schon – fürchterlich –

für mich ist´s nur gelegentlich…

… ein wenig amüsant…

Denn ich bin stärker, ich bin kräftig,

Den Frieden lull ich sachte ein

Mit guten Worten, das versteht sich,

das ist für ihn wie süßer Wein

und danach wird er oft sehr schläfrig.

Doch ich? Ich bleib wach!

Ich werde immer vom Schicksal geschickt.

Schauen Sie meine Streitkraft an –

Ich bin es, ich mobilisiere Mann um Mann.

Ich, ich, ich habe die Teflon Pfanne erfunden, den Kugelschreiber,

Übrigens auch das Internet.

Kein Morsen und Morden ohne mich!

Mir verdanken sie den Detektorempfänger,

Waschmittel und Moskitonetze.

Ich könnte weitermachen, ohne Hetze

Mit Vivil für die frische Luft der Soldaten,

all das ist durch mich nur da,

selbst die Mundharmonika.

Ich, der Krieg habe sie erfunden!

Sitzen sie nur da und staunen,

sind sie nur erstaunt und raunen!

Ich bin die Quelle aller Kreativität.

Ich bin die Nummer 1, mich kennen sie alle.

In Ruanda, Somalia, Sudan, Kolumbien, Peru, USA, Afghanistan, Indien, Myanmar, Pakistan, Philippinen, Mindanao, Sri Lanka, Irak, Israel, Türkei…

Überall husch ich mal schnell vorbei,

dann bleib ich gern lange.

Wer sonst von ihnen kann das?

Keiner!

Sich das Leben durch Frieden verderben?

Lieber sollten sie gleich sterben.

Bereichern sie meine heimlichen Heere

Unter der Erde und tief im Meere.

Es geht ihnen gut dort, glauben sie mir.

Das ewige Leben, Jungfrau`n und Bier.

Allerdings muss ich aufpassen.

Es ist nicht zu fassen.

Die Erfolgszahl der Kriege scheint mich verlassen.

Nur noch 17 Kriege in der Welt.

Vor zehn Jahren waren es noch 27, davor 34.

Muss ich mir Sorgen machen?

Konflikte entfachen und solche Sachen?

Menschen aufhetzen

Mit lügenden Sätzen,

Frieden verhetzen, Frieden verhetzen,

Häute und Leiber verletzen, verätzen…

Noch bin ich da und werde verweilen,

muss feilen an Beilen und Leiber verteilen.

Hab keine Zeit mehr, muss gehen, muss fliegen, muss eilen…

erschienen im Hamburger Abendblatt am 2. September 2010

„Das Schwein ist  noch auf der Autobahn!“ Gerd sagt das mit einem lachenden Gesicht in die Runde. Das Schwein auf der Autobahn? Er meint doch nicht etwa irgendeinen Menschen, den er nun gar nicht mag und dem er diesen „Ehrentitel“ angedeihen lässt? Nein, Gerd meint ein richtiges Schwein, ein gebratenes, Teile davon.

Hier sitzen nämlich  viele Gäste und warten darauf, dass die Sommerkälte dieses Nachmittags durch innere Wärme vertrieben wird – angespornt durch heiße Getränke und stärkendes, heiß dampfendes Essen. Es ist nämlich Richtfest. Ein neues Haus wächst seiner Bestimmung entgegen.

Die Rede des Poliers auf dem Dach ist gehalten, die Korngläser kreisten in der fröhlichen Runde unter den Regenschirmen. Dann schnell an die gedeckten Tische im neuen Haus, durch Pfützen im Flur, an denen sich schon ein spielendes Kind vergnügt und mit Schäufelchen und kleinem Besen beim Hin- und Herplatschen in seinem Element zu sein scheint.

Ja, die Atmosphäre strömt Kälte aus und verlangt nach Wärme von innen! So ein Rohbau lässt erst erahnen, wie gut man sich später fühlen wird – wenn die Heizung läuft und die Fenster dicht sind!

Das Schwein ist also unterwegs, im heißen Bratbehälter, aber wie gesagt: Noch ist es auf der Autobahn, und es ist Freitag und – es muss durch den Elbtunnel nach Süden zu der wartenden Festgemeinde transportiert werden, das Nadelöhr nicht nur für Schweinebraten, sondern auch das Nadelöhr für alle, die im Süden der Stadt leben.

Egal – das Schwein kommt pünktlich genug an. Die Gäste freuen sich sehr, denn sie haben ja inzwischen schon die flüssige Vorlage für den Braten eingefahren – und alle stimmen in begeisterte Begrüßungslaute aus, als der dampfende Braten herein getragen wird. Und was sagt Gerd? Wie nicht anders zu erwarten, sagt er einfach nur: „Da haben wir aber noch mal Schwein gehabt!“

Von Johanna R.Wöhlke


Im Landeanflug auf Helgoland

Helgoland sucht einen neuen Bürgermeister oder eine neue Bürgermeisterin.

Das ist eine Nachricht unter vielen – und doch eine Nachricht, die mich nicht kalt lässt. Ich habe liebe Freunde, die Helgoland lieben, die dort geboren sind, dort Ferienwohnungen haben, die immer wieder diese kleine Insel in der Nordsee besuchen, weil sie sie lieben.

Von Bremerhaven fliegt die OLT
Traumhafte Sicht über das Watt

Ich stelle mir vor, was die Ausschreibung, die natürlich ganz sachliche und nüchterne Ausschreibung für den Bürgermeister oder die Bürgermeisterin dieser kleinen deutschen Insel in der Nordsee, was diese Ausschreibung also für Wirkungen erzeugt, auf welches Interesse bei welchen Menschen sie stoßen wird.

Da kann ich nur einen ganz persönlichen Teil beisteuern und will das gerne tun, denn Helgoland ist mir ans Herz gewachsen. Ich erinnere mich als Hamburgerin an die ersten Schulausflüge meiner Kindheit nach Helgoland. Das große Schiff im Hafen von Hamburg, welch ein Erleben. Die Fahrt auf der Elbe Richtung offene Nordsee, welch ein Abenteuer. Das Meer, die Sonne, der Wind, welch ein Erlebnis.

Kegelrobben am Strand

Gut, ich war sehr jung und ich hatte noch nichts von der Welt gesehen, aber nach diesem einen Tag kannte ich Helgoland – mit windgeschütteltem Ausbooten, zollfreiem Einkauf, Langer Anna, Lummenfelsen, Schrebergärten und Geschäften natürlich, vielen Geschäften.

Viel später kam ich zurück und war genauso fasziniert wie früher. Die Tage des Schulausfluges der Kinderzeit waren vergangen, aber die Erinnerung nicht. Die Insel, noch immer die alte Insel Helgoland: ein Kleinod in der Nordsee, ein Juwel, geschliffen in Wind und Wasser, immer wieder neu geboren durch die Liebe seiner Bewohner und -  natürlich – durch ihre Geschäftstüchtigkeit.

Landeanflug auf die Düne

Nun also sucht diese Insel einen neuen Bürgermeister, eine neue Bürgermeisterin. Etwas scheint mir klar: Ohne Verliebtheit in diesen kleinen Nordseetraum wird es nicht gehen. Hier einige wenige Bilder dazu aus einem Kurzurlaub des vergangenen Jahres – Beweise einer persönlichen Liebe, die nicht zu erkären ist – wie Liebe immer nicht zu erklären ist…Sind wir also gespannt auf den neuen Bürgermeister oder die neue Bürgermeisterin von Helgoland!

Das ist die offizielle Verlautbarung der Gemeinde Helgoland.

Bei der Gemeinde Helgoland
– Nordseeheilbad –
ist zum 01. Januar 2011
die Stelle der / des hauptamtlichen Bürgermeisterin / Bürgermeisters
zu besetzen.

Felsiges Familienleben
Felsiges Familienleben

Die Ernennung erfolgt als Beamtin / Beamter auf Zeit für die Dauer von sechs Jahren. Dienstbezüge werden nach der Besoldungsgruppe A 14 des Landesbesoldungsgesetzes für das Land Schleswig-Holstein gezahlt. Die Einstufung wird nach zweijähriger Amtszeit auf A 15 angehoben. Daneben wird eine Aufwandsentschädigung nach den Höchstsätzen der landesrechtlichen Vorschriften gewährt.

Die Lange Anna

Die Bürgermeisterin oder der Bürgermeister leitet die Verwaltung der Gemeinde in eigener Zuständigkeit nach den Zielen und Grundsätzen der Gemeindevertretung und im Rahmen der von ihr bereitgestellten Mittel. Die Aufgabe erfordert eine qualifizierte, entscheidungsfreudige und tatkräftige Persönlichkeit. Erwartet werden gründliche Verwaltungskenntnisse und Fähigkeiten in der Führung einer modernen Verwaltung. Kenntnisse über wirtschaftliche Zusammenhänge, soziale Kompetenz und Kreativität sind erwünscht.

Inselschutz

Abweichend von § 57 der Gemeindeordnung für das Land Schleswig-Holstein kann zum/zur Bürgermeister/in der Gemeinde Helgoland nur gewählt werden, wer darüber hinaus nach seiner Persönlichkeit und fachlichen Eignung die Gewähr dafür bietet, die aus der besonderen Lage Helgolands erwachsenden Anforderungen an das Amt zu erfüllen. Die Wahl oder Wiederwahl des Bürgermeisters der Gemeinde Helgoland bedarf in dieser Hinsicht gemäß dem Helgoland-Gesetz der Bestätigung der Kommunalaufsichtsbehörde.

Ohne Knieper geht es nicht!

Es wird erwartet, dass die neue Bürgermeisterin/der neue Bürgermeister ihren/seinen Wohnsitz auf Helgoland hat bzw. nimmt.

Die Bürgermeisterin / der Bürgermeister wird von den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Helgoland in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl nach den Grundsätzen der Mehrheitswahl gewählt.

Die Sonne scheint immer…

Wählbar ist, wer

1. die Wählbarkeit zum Deutschen Bundestag besitzt; wählbar ist auch, wer die Staatsangehörigkeit eines übrigen Mitgliedstaates der Europäischen Union besitzt,

2. am Wahltag das 27. Lebensjahr vollendet hat und im Falle der Erstwahl das 60. Lebensjahr nicht vollendet hat.

Die Wahl findet am 05.09.2010 statt. Sofern eine Stichwahl erforderlich sein sollte, wird diese am 26.09.2010 durchgeführt.

Nach den wahlrechtlichen Vorschriften können Wahlvorschläge einreichen:

1. jede Fraktion der Gemeindevertretung der Gemeinde Helgoland (Fraktionsvorschlag); mehrere Fraktionen können gemeinsam einen Wahlvorschlag einreichen (gemeinsamer Fraktionsvorschlag).

2. Jede Bewerberin und jeder Bewerber für sich selbst.

Gäste Willkommen!
Gäste Willkommen!

Spätester Termin für die Einreichung eines Wahlvorschlages ist der 19. Juli 2010, 18.00 Uhr (Ausschlussfrist).

Die Aufforderung hierzu sowie die Einzelheiten über die wahlrechtlichen Vorschriften werden gesondert durch ortsüblichen Aushang und im Internet unter www.helgoland.de veröffentlicht.

Ergänzende Auskünfte über das Wahlverfahren können außerdem bei der Gemeindewahllei-terin Frau Neulen unter der Telefonnummer 04725/808-40, Faxnummer 04725/ 808-52 oder per Email an t.neulen@gemeinde-helgoland.de eingeholt werden.

Einsamer Strand

Die Bewerber und Bewerberinnen werden gebeten schriftlich zu erklären, ob sie mit einer Weitergabe ihrer Bewerbungsunterlagen an die Fraktionen einverstanden sind. Wer einer oder mehrerer Fraktionen Einsicht in die Bewerbungsunterlagen geben möchte, sollte seine Bewerbung bereits bis zum 1. Juni 2010 einreichen (keine Ausschlussfrist).

Bewerbungen sind mit Lebenslauf, Zeugnissen, Nachweisen über den Bildungsweg und die bisherigen Tätigkeiten sowie einem Lichtbild an die Wahlleiterin der Gemeinde Helgoland, Lung Wai 28, 27498 Helgoland, unter Angabe des Stichwortes „Wahl Bürgermeister/in“ einzureichen.

Informationen über die Insel Helgoland finden Sie unter www.helgoland.de.

Gartenidylle im Oberland

Gemeinde Helgoland
Ruth Hammer

1. stellvertretende Bürgermeisterin

Nicht Capri – Helgoland!

Fotos: J.R. Wöhlke

Kunstfotografie zwischen Schönheit und Verletzlichkeit

Der Krefelder Arzt und Fotograf Dr. Wolf Tekook

In seinen Bildern verwebt und verschachtelt er, lässt ineinander fließen und verbindet Gegensätzliches, spielt mit Licht, projeziert und dokumentiert. Da zeigen sich die Facetten des gelebten Lebens, denn der Krefelder Dr. Wolf Tekook (58) ist Arzt und Künstler, Mediziner und Fotograf. Die Galerie auf seiner Website zeigt die ganze Bandbreite seiner Arbeit und seines Könnens: Da ist zum Beispiel das Projekt Lichtspiele mit Lichtprojektionen; dann Carmina burana, Interpretationen der Lieder – und Gedichtesammlung aus dem 13. Jahrhundert; Zwischenmenschliches, das sind Menschen, fotografiert alleine oder zu zweit und ganz vorne das neue erfolgreiche Projekt „Philemon und Baucis. Baum-Menschen“, auf 148 Seiten nackte menschliche Körper in Fotografien von realen Bäumen versteckt, mit ihnen verwoben, verknüpft, in ihnen zerflossen, die menschliche Haut eingepasst und überlagert durch die Rindenstruktur der Bäume; Bäume und Menschen optisch interpretiert und in Szene gesetzt, als seien sie ein Wesen, fantastisch und real zugleich. Das gleichnamige Buch ist in diesem Frühjahr bei Shaker-Media als Kunstband erschienen.

Wolf Tekook antwortete auf Fragen zu diesem Projekt und zu seinem künstlerischen Werk.

Wie lange haben Sie insgesamt an dem Projekt gearbeitet? Es sieht nach einem Mammut-Projekt aus.

Die Grundidee und erste Vorarbeiten entstanden 2006 und 2007. Es hat vieler Versuche mit Testbildern gebraucht, bis ich die richtige Technik für eine solche Darstellung fand.

Wo sind die Bilder der Bäume entstanden?

Im gesamten Jahr 2008 habe ich gezielt nach markanten Bäumen gesucht. Einfach aufgrund der leichten Erreichbarkeit stammen viele Bäume vom Niederrhein. Ich erinnere mich noch an den ersten Ausflug im Januar 2008. Meine Idee war, schöne Solitärbäume im hierzulande reichlich vorhandenen bäuerlichen Umfeld aufzunehmen. Ich fuhr mit dem Auto zwei Stunden durch den nördlichen Niederrhein – und fand nur einen geeigneten Baum. Danach habe ich mir schnell angewöhnt, meine Kamera bei jeder Autoreise mitzunehmen – und wenn irgend möglich, keine Autobahnen zu benutzen.

Im späten Frühjahr habe ich anlässlich einer Romreise die Autostrada direkt nach Mailand verlassen und dann viele passende Bäume gefunden.

Neben dem Niederrhein sind „Baumschwerpunkte“ Ober- und Mittelitalien, ein Urwald bei Kassel und Ibiza gewesen. Aber auch vom spanischen Festland, aus Griechenland und dem Nahen Osten gibt es Vertreter. Insgesamt habe ich im Laufe des Jahres 2008 zirka 2000 Bäume fotografiert.

Wie viele verschiedene Modelle und Paare waren beteiligt und war es schwer, sie zu finden?

Für das Baumprojekt habe ich 49 Menschen beiderlei Geschlechts vor der Kamera gehabt. 37 davon haben den Weg in das Buch gefunden. Die Gesamtzahl der Menschenfotos zum Baumthema liegt bei knapp 20.000; aus ihnen habe ich etwa 400 geeignete Bilder ausgewählt.

Um die 200 Bilder sind im Laufe des Jahres 2008 zum Thema entstanden; die besten fanden Aufnahme in das Buch.

Ganz entgegen meinen Erwartungen war es überhaupt nicht schwer, „Freiwillige“ für dieses Projekt zu finden. Meine Idee verbreitete sich wie ein Lauffeuer, und fast alle Abgebildeten schrieben mich an, weil sie mit dabei sein wollten – oft Menschen, denen es vorher nicht im Traum eingefallen wäre, sich ohne Kleidung vor der Kamera zu zeigen.

Eine nette Anekdote am Rande: Unter den Bewerbern war auch ein Fotograf, der noch nie zuvor auf die andere Seite der Kamera gewechselt war, aber unbedingt Teil meines Projektes sein wollte. Wir machten gute, passende Bilder, ich habe ihn erfolgreich „verbaumt“, und er war sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Vor wenigen Wochen fragte ich bei ihm an, ob er mit einer Namensnennung im Buch „Philemon und Baucis“ einverstanden sei. Erst danach „gestand“ er seiner Lebenspartnerin den Ausflug in die Modelwelt. Zu seiner Überraschung war sie von den Bildern begeistert, und er bat mich erst jetzt um den Ausdruck eines Bildes für die heimische Wand.

Mich interessiert besonders, ob Sie glauben, dass Ihr Beruf einen unmittelbaren Einfluss auf Gedanken von Schönheit, Hässlichkeit und Verletzlichkeit hat…

Wenn man sich der Medizin widmet, ist der menschliche Körper das Thema. Ab Beginn des Studiums beschäftigt man sich zunächst mit dem Idealzustand des gesunden – und schönen – Körpers, um dann den größten Teil der Ausbildung und der Berufstätigkeit damit zu verbringen, Abweichungen von diesem Idealzustand möglichst treffsicher zu erkennen und erkannte Probleme zu kurieren. Insofern ist das Tun eines Arztes sicher ein Streben nach dem Idealzustand des gesunden und auch schönen Menschen. Dass Gesundheit und Schönheit ein Paar sind – wobei Schönheit sich nicht in Zentimetern (90-60-90) messen lässt und auch nicht einem bestimmten Lebensalter vorbehalten ist. Ich muss zugeben, dass dieses Streben nach Schönheit mir in meiner Kunst immer wichtig war – vielleicht gerade, weil ich in meinem Beruf alle Varianten ihrer Abwesenheit kennenlernte. Verletzlichkeit – das bedeutet potenziellen Verlust der Schönheit durch Zerstörung, und auch dies ist mein täglich‘ Brot in der Arbeit. Vielleicht zeigen meine Bilder auch die Versuche, die Schönheit wiederherzustellen, indem ich idealisiere.

Was macht Ihre Faszination am Bild aus?

Ich liebe das Gestalten, die Komposition mit verschiedenen Zutaten, um einem Bild seine Aussage zu geben. Fast alle meine Bilder entstehen zuerst im Kopf; erst dann versuche ich, das Erdachte sichtbar zu machen. Die Aussage steht dabei stets im Mittelpunkt; ein nur dekoratives Bild ohne gedanklichen Inhalt ist für meine eigene künstlerische Arbeit wertlos. Ich kann mich an abstrakten Bildern anderer Künstler erfreuen; es käme mir aber nie in den Sinn, derartiges selbst zu versuchen. Insofern könnte man meine Bilder als sichtbar gemachte Gedanken beschreiben.

Ihre Bilder wären ohne die moderne Technik nicht möglich. Welche Bedeutung haben die technisch-digitalen Möglichkeiten für Sie?

Ich nutze Technik, ich mag es, optimale Werkzeuge zu nutzen – von der Kamera bis zum Bildbearbeitungsprogramm oder Drucker -, ich bemühe mich, diese Hilfsmittel bis an die Grenzen der technischen Möglichkeiten auszureizen. Aber es bleiben Werkzeuge, die es mir erleichtern, meine Ideen zu verwirklichen; die Ideen ersetzen können sie nicht.

Ein geläufiger Fotografenwitz ist: „Jetzt fehlt nur noch eine Kamera mit Motivautomatik!“

Mir sind Menschen bekannt, die eine abertausende Euro teure Fotoausrüstung besitzen, aber kein einziges Bild hinbekommen, bei dem man verweilen möchte. Umgekehrt kenne ich Leute, die mit einer Billigkamera vom Lebensmitteldiscounter Hingucker en masse produzieren.

Die Entwicklung digitaler Möglichkeiten: Da lasse ich mich überraschen. Als ich um das Jahr 1990 begann, Pixel herum zu schieben, waren die Endprodukte grobe Bildchen im Briefmarkenformat. Die Entwicklung war rasant, und ich denke, die Basistechniken der Bildbearbeitung sind ausgereift. Aber auch heute entdecke ich mit jeder neuen Version meines favorisierten Programms Photoshop auch Erweiterungen und Ergänzungen, die neue Möglichkeiten eröffnen oder einfach das Leben erleichtern.

Die nackten Menschen, wären sie auch so ganz selbstverständlich Teil Ihrer Bilder, wenn Sie kein Arzt wären und nicht diesen ganz selbstverständlichen Umgang mit Nacktheit gewöhnt? Ich denke auch an die erotische Komponente.

Nacktheit war für mich nie tabuisiert. Für mich hat Nacktheit etwas mit Schönheit und auch Reinheit zu tun. Vielleicht hat die Medizin es mir erleichtert, die Nacktheit von der Zwangsläufigkeit sexueller Gedanken zu trennen. Bald nach meinem Staatsexamen habe ich einige Jahre in gynäkologischen Krankenhausabteilungen gearbeitet. Damals wurde ich oft gefragt, ob denn nicht mein eigenes Liebesleben litte, wenn ich tagtäglich mit Offenlegung und Krankheiten der Organe konfrontiert würde, die für den Sexualkontakt bestimmt sind. In dieser Zeit habe ich endgültig gelernt, zwischen Beruf und Privatleben zu trennen – und ich denke, es ist mir bis heute gelungen. In der Fotografie ist das nicht anders als im Arztberuf: Wenn ich im Studio nackte Menschen fotografiere, ist das Arbeit: Die Suche nach dem richtigen Ausschnitt, der richtigen Beleuchtung, der perfekten Pose erfordert hohe Konzentration; für erotische Gedanken bleibt da keine Zeit.

Meine Bilder zielen nicht auf sexuelle Erregung ab. Seit Beginn der Aufnahmen zum Philemon und Baucis- Thema fotografiere ich immer wieder Paare, und es fasziniert mich zu sehen, wie Menschen, die im normalen Leben eine Beziehung miteinander haben, dies auch vor der Kamera zeigen. Zwischen zwei solcher Darsteller knistert es oft, während wir fotografieren. Mehr als einmal hörte ich nach einer solchen Fotoserie die überraschte Feststellung, dass das Paar irgendwann meine Anwesenheit als Fotograf und die Blitze der Beleuchtungsanlage überhaupt nicht mehr wahrgenommen hat. Das ist dann zweifellos Erotik, aber zwischen den beiden Hauptdarstellern vor der Kamera – und es ist unerheblich, ob sie beim Fotografieren bekleidet oder nackt sind. Gelingt es mir als Fotograf, diese Erotik einzufangen, werden die Bilder perfekt. Der spätere Betrachter wird dann die Erotik zwischen den Darstellern spüren; ich glaube allerdings nicht, dass sich diese Erotik auf den Betrachter überträgt.

Wie ist es mit den Reaktionen der Betrachter Ihrer Werke, mit Kritik, mit Lob?

Ich wünsche mir nichts. Das Öffentlichmachen von Bildern ist ein sehr wichtiger Schritt in der künstlerischen Entwicklung. Mich hat es gelehrt, sehr viel selbstkritischer zu werden, viel genauer zu arbeiten. Heute brauche ich für ein Bild weitaus länger als vor Beginn meiner Ausstellungstätigkeit, einfach weil ich einem Betrachter nichts Halbgares anbieten will.

Natürlich freue ich mich, wenn sich Betrachter mit meinen Bildern auseinander setzen.

Ist die Kritik positiv, freue ich mich und fühle mich motiviert, weiter zu machen. Werden Probleme, gar Fehler in meinen Darstellungen angesprochen, wird das Gespräch wichtig: Nur so kann ich meine eigene Betriebsblindheit abmildern und lernen. Ich liebe Diskussionen und suche sie! Das Einzige, womit ich nichts anfangen kann, ist unbegründete Kritik – einerlei ob positiv oder negativ.

Ziele, Ideen, Gedanken in die Zukunft ?

Eins ist sicher: Mir werden die Ideen so schnell nicht ausgehen!

Würden sie benennen wollen, was Ihre Kunst ist?

Das kann ich nicht. Der Picasso zugeschriebene Satz „Kunst entsteht im Auge des Betrachters“ weist die Richtung, wo eine Antwort zu finden sein wird.

Macht diese Arbeit Sie glücklich…

Kurz und knapp: JA!

SEIT DEZEMBER 2009 IM BUCHHANDEL:

HAUTKontakt

Schatten von Träumen – Eine Anthologie

von Johanna Renate Wöhlke und Wolf Tekook

Daten zum Buch:.

♦ Verlag: Shaker Media

♦ Format: 24 x 17 cm

♦ Bindung: Softcover

♦ ISBN: 978-3-86858-500-1

♦ Preis: 29,90 Euro

Bilder und Texte dieses Buches nehmen ihre Leser mit auf eine Reise in die Welt des menschlichen Verlangens nach Kontakt, Nähe, Zärtlichkeit und Verstehen. Die Bilder erzählen Geschichten, entführen in genießendes Schauen, vielschichtiges Interpretieren und Träumen. Die Texte erfühlen diese Inhalte und setzen sie in Worte um. Denn es geht um Gefühle, die uns auf vertrauten Wegen begleiten und auf neue Wege führen können. Die Leser dieses Buches werden sich in diesem Kaleidoskop wiederfinden, in diesem Strauß von Lebensbildern und Textphantasien, sich an gelebtes Glück erinnern und die Hoffnung auf ein neues auf angenehme Weise nähren.

Lebensgefühl Verlangen – was ist das?
Die Frage ist einfach, wenn der Hunger auf Trauben gestillt werden will, wenn es nur darum geht,
sie zu essen oder nicht. Sie sind da. Einfach nur zugreifen und essen. Aber im ewigen Spiel
zwischen Begehren und Entbehren müssen, Suchen und Finden zwischen Menschen,
ist das Verlangen Himmel und Hölle, Motor und Bremse zugleich, ist der Weg
zwischen Verlangen und Erlangen gepflastert mit Erfüllungen, aber auch Hoffnungen
und Enttäuschungen. Denn es geht um Gefühle.
Wer konnte sie jemals abschalten wie das Licht einer Lampe?
Wer konnte ihr Wünschen und Sehnen jemals gleich und
sofort befriedigen, wie der Griff zu den Trauben es vermag?
Wer war noch nie auf dem Weg zu einem DU
und blieb am Ende allein?
Wollen, Wünschen und Erträumen scheinen
im so oft als unverzichtbar empfundenen
Brauchen und Vermissen
angesiedelt und erweisen
sich dann als ewiges
Suchen, Erahnen und
Vorfreude, die nie
im Spüren enden
werden.
Eine
melancholische
Geschichte
also? Sogar
Stoff für eine traurige
Geschichte, dieses Lebensgefühl
des Verlangens?
Ein wenig wohl auch das, aber bei
weitem nicht nur. Denn gestilltes Verlangen
mündet in empfundenes Glück, und diese
Augenblicke und Perioden des Lebens sammeln
wir als kostbare Geschenke, jeder von uns, immer
wieder. Das Glück überrascht uns. Es begegnet uns
unvorhersehbar und wir sammeln es in Erinnerungen an
Situationen und Personen und so werden wir Teil von Geschichten,
machen Erfahrungen mit uns selbst und anderen, sind auf fremden
und vertrauten Wegen unterwegs, erreichen und verfehlen Ziele, enttäuschen
und schenken Glück…
Der rosarote Brei schmeckt nicht mehr, wenn das Leben Zähne bekommen hat.
Das Leben macht uns Appetit auf seine Früchte, überlässt es uns, mit ihnen zu leben und
im steten Spiel zwischen Begehren und Entbehren zu balancieren.
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