Category: Worte in Vielfalt


Hans-Peter Kurr spielt Korczak

Lieber Hans-Peter!

Es sei mir gestattet, in diesem Fall einmal das ganz Andere zu versuchen, um der Premiere eines Theaterstückes gerecht zu werden, schließlich spielte ein Freund die Titelrolle. Umstände und Inhalte, liebe Leser und Leserinnen, mögen Sie diesem Artikel auf der DAP- Seite entnehmen:

http://die-auswaertige-presse.de/2011/09/keine-rezension-oder-doch-zur-premiere-von-korczak-und-die-kinder-in-hamburg/

Den jüdischen Arzt, lieber Hans-Peter, den hast Du an diesem Abend nicht gespielt. Du warst Dr. Januz Korczak, der jüdische Arzt Januz Korczak, der gemeinsam mit zweihundert Kindern aus einem Waisenhaus in Warschau im KZ Treblinka in den Tod ging. Es könnte sogar sein, dass ich ihn nie mehr von Dir werde trennen können, wenn wir uns begegnen – und das ist ja nicht so sehr selten der Fall.

Als junge Frau mit Interesse an Geschichte und Politik, die dann schließlich Politische Wissenschaften studierte, weil sie dachte, dadurch könne sie erfahren „was die Welt im Innersten zusammenhält“, habe ich mich eingehend mit dem Dritten Reich beschäftigt. Das war nicht nur in meiner Schule und im Studium möglich, das war mir auch ein persönliches Anliegen. Aber lesen alleine, das genügte nicht. Der Besuch einiger Konzentrationslager und Gespräche mit ehemaligen Inhaftierten bis heute im engeren Umkreis brachten Klarheit, echte Klarheit. Diesen Teil der deutschen Geschichte in seiner Grausamkeit zu erfassen, ist aber auch dadurch nicht möglich. Es ist wahrscheinlich nie möglich.

Schon damals, ich bin 1950 geboren, waren wir natürlich keine Zeitzeugen mehr und auf das Erzählen angewiesen, das Erzählen und das schauende Erleben im entsetzen Nachvollziehen zum Beispiel auch bei einem Besuch in Auschwitz. Seit ich dort war, habe ich nie mehr ein KZ betreten. Ich erinnere, dass mir schlecht wurde und ich die Bilder und Beklemmungen lange Jahre nicht los wurde: ein Haufen von Brillen, Gebisse, Goldzähne… Die ewigen Fragen blieben. Antworten kamen viele und führten doch nicht zu dem Ergebnis, eine sichere Hoffnung darauf aufbauen zu können, dass so etwas nie wieder würde geschehen können.

Die Gespräche innerhalb der Familie und mit Freunden fanden immer dort ein Ende, wo jemand leicht und auf die leichte Schulter nehmend Worte sagte wie: „Kann alles nicht so schlimm gewesen sein. Wir haben davon nie etwas erfahren!“ oder „ Hitlers gab und gibt es viele auf der Welt.“ Es fanden nicht nur Gespräche ein Ende. In diesem Fall fanden auch Beziehungen ein Ende. Es gibt Grenzen im Denken, die zu überschreiten es nicht mehr möglich macht, mit dem Gegenüber freundschaftlich zu kommunizieren. Wenn es nicht möglich war, Beziehungen zu beenden, weil sie im engsten Familienkreis angesiedelt waren, dann blieb nur die innere Emigration, eine beklemmende Lebenserfahrung.

Als ich, lieber Hans-Peter, in Eurer Aufführung saß, die von allen Beteiligten so wunderbar auf der Bühne, die ja auch ein Altarraum war, ins Leben und Wahrnehmen getragen worden ist, da wurden diese alten Bilder wieder lebendig. Weinen? Ja, ich habe geweint. Keine Möglichkeit, das zu verhindern, auch wenn am Ende das Lächeln und der Applaus zurück in die „normale“ Welt geführt haben. Ihr habt mit wenigen, mit spartanischen Mitteln in der Ausstattung, aber dafür mit umso stärkeren Mitteln im Spiel und in der dadurch hergestellten Dichte die Emotionen geweckt, ohne die keiner angesichts einer solch grausamen Lebensgeschichte bleiben kann.

Was will ich mit diesen persönlichen Worten sagen? Es ist das Weinen, das uns beim Verstehen von Geschichte oftmals fehlt. Es ist das Empfinden können, das echte Wahrnehmen von Schmerz und Leid der anderen. Wir sind immer nur Nachvollziehende mit dem Kopf und wenn wir Mitgefühl haben, dann bleibt auch das an der Schale haften und kann nicht wirklich in den Kern vordringen. Im Grunde können wir nichts wirklich verstehen, weil dieses Grauen der NS Zeit so unvorstellbar groß ist, dass es jede menschliche Vorstellungskraft sprengt.

Deshalb ist es so wichtig, dass Ihr Schauspieler auf der Bühne agiert und uns als Menschen begegnet, die im Ansatz so etwas wie Empathie wachrufen können. Deshalb ist es wichtig, dass Ihr an die Schulen geht, und den Jugendlichen von heute eine Ahnung dessen vermittelt, dass dieser Teil der deutschen Geschichte nicht vergessen werden darf. Kein Mensch von heute trägt irgendeine Schuld. Aber alle miteinander stehen wir in der Geschichte unseres Landes und Volkes und sind ein Teil davon für immer.

In diesem Fall also zolle ich Euch Schauspielern auf der Bühne den Respekt, sich in einem langen Prozess des Textlernens und Probens immer wieder und wieder emotional auf diese Geschichte und diese Gedanken einzulassen. Danke dafür! Ich könnte es nicht. Ich wünsche den Zuhörern und Zuschauern Eurer wunderbaren Produktion Tränen.

Deine Johanna

 

erschienen im Hamburger Abendblatt am 14. September 2011

Wir sind alle lernfähig, hoffentlich! Lernen macht nämlich Spaß! Diese beiden Ausrufungszeichen zeigen schon ganz deutlich – nun  muss etwas kommen, das mich in Sachen lernfähig tief beeindruckt hat. Ja, das hat es auch – und das ganz plötzlich und unerwartet und ganz ohne mein eigenes Zutun.

Das ging so: In gemütlicher Runde saßen wir zusammen. Vor uns die weite grüne und bäuerliche Wiese, hinter uns das wunderschöne Fachwerkhaus mit einem großen, liebevoll angelegten Bauerngarten. Eine Ansicht und eine Aussicht wie im Bilderbuch. Aber da waren auch noch das Bier, der Wein und das Wasser auf dem Tisch. Sommerlich war es – ja, die Sonne schien – und fröhlich und heiter war deshalb auch die Stimmung.

Auch der Bürgermeister des Ortes saß mit am Tisch und er war in Hochform. Was konnte er über sein Dorf nicht alles erzählen! Schrieb ich Dorf? Als Dorf bezeichnet man ja laut Wikipedia Enzyklopädie „eine zumeist kleine von Menschen bewohnte Gruppensiedlung mit geringer Arbeitsteilung, die ursprünglich durch eine landwirtschaftlich geprägte Siedlungs-, Wirtschafts- und Sozialstruktur gekennzeichnet ist.“

„Mein“ Bürgermeister ist aber nicht von gestern. Er ist einer von heute und hat noch sehr viel mehr als Wikipedia dazu beizutragen, das moderne Dorf zu charakterisieren. Er beeindruckt mich wirklich nachhaltig an diesem Tag und sorgt für den unterhaltsamen“ running gag“ des Tages, denn er sagt: „Wir sind nicht nur ein Dorf, wir sind ein Wohnort in ländlicher Umgebung geworden.“

Ja, es ist wohl so. Es gibt keine „reinen“ Dörfer mehr. Es gibt zunehmend Wohnorte in ländlicher Umgebung: Auf das Land gezogene Städter mit schön ausgebauten Resthöfen erhoffen sich ländliche Ruhe und Idylle, die es dort auch gibt. Sie erleben aber gleichzeitig, dass Kühe stinken bevor man frische Milch genießen kann, Trecker laut sind, Hühner gackern, Hähne krähen und Landwirtschaft insgesamt nicht steril zu haben ist. Einer der Konflikte, zu denen das Wohnen in ländlicher Umgebung nun mal führen kann. Aber: Wir sind ja alle lernfähig – in ländlicher Umgebung…

 

erschienen im Hamburger Abendblatt am 12. September 2011

Bundesverdienstkreuz für Baustoffunternehmer Heiko Dallmann. Ein Unternehmer mit Herz!

Bärbel und Heiko Dallmann

Nicht nur an diesem Tag fühlte er sich ausgezeichnet: der Unternehmer Heiko Dallmann aus Sauensiek (Niedersachsen). Er fühlte sich ausgezeichnet und er wurde ausgezeichnet: Landrat Michael Roesberg steckte ihm das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an sein Anzugjacket und verlas die Urkunde im Auftrag des Bundespräsidenten. Über einhundert Gäste hatten sich eingefunden, um dem Chef der Heinrich Dallmann GmbH&Co.KG, die Kies, Sand und Mörtel in den Werken Goldbeck und Agathenburg produziert, die Ehre zu geben.

 

Schon die Feier auf dem “Beekhoff“  in Beckdorf machte es klar: Hier wird ein Unternehmer geehrt, der nicht nur unternehmerisch erfolgreich ist, sondern sich auch ehrenamtlich engagiert. Denn Bürgermeister Siegfried Stresow von „Die Kranzbinder Beckdorf e.V., Verein zur Förderung von Brauchtum und Kultur“ in Beckdorf, hatte Ort und Räumlichkeiten des Beekhoffs gerne für diese Feier zur Verfügung gestellt – ein nur von ehrenamtlichen geschaffener und gepflegter Landschafts- und Gebäudekomplex auf 25 000 Quadratmetern in Beckdorf.

Landrat Michael Roesberg überreichte die Auszeichnung

 

Außerdem waren Freunde und Begleiter des Lions Club aus Nah und Fern angereist, um ihm die Ehre zu geben. Denn auch bei den Lions ist Heiko Dallmann aktiv. Dort hat er als Beauftragter für internationale Beziehungen Ost schon Anerkennung und Auszeichnungen erhalten, so die höchste von Lions International, den „Ambassador of Good Will“.

 

Heiko Dallmann - mit beiden Beinen immer auf festem Grund

Heiko Dallmann, ein Unternehmer also, der mit beiden Beinen auf der Erde steht? Wohl im wahrsten Sinne des Wortes. Allerdings müsste diese Erde dann noch etwas näher bestimmt werden: Sand, Grubenkies, Kiesel, Füllsand,  Unterbettungssand, Mineralgemisch, Feinstsand und darauf aufbauend Vormörtel und Putzmörtel – das sind die „Erden“ des Heiko Dallmann.

 

Wer einmal mit ihm durch seine Kiesgruben und die Produktionsanlagen im Landkreis gefahren ist, der weiß: Er betreibt sein Unternehmen mit Freude, ist aber gleichzeitig sehr engagiert dabei, die Abgrabungsstätten nach Gewinnung der Rohstoffe wieder vollständig der Natur zurückzugeben. Dieser Ansatz seiner Unternehmensführung wurde auch besonders noch einmal von Landrat Michael Roesberg gewürdigt. Dallmann setze sich für die Entwicklung von Techniken umweltschonender Gewinnungsmöglichkeiten für Kies und Sand ein sowie für umweltgerechte Wiederherrichtung der Abbaugeländeflächen. Ebenso, so Roesberg, fördere er die Produktion von Recycling-Materialien: „Sein Ziel ist es, einerseits Primärrohstoffe einzusparen und andererseits Deponieraum zu schonen.“ Diese Bemühungen haben in den Fachverbänden und auch in der europäischen Normung von Recycling-Baustoffen als Primärrohstoff Früchte getragen.

 

 Ein Abgrabungsstätte im Landkreis, im Volksmund auch Kieskuhle genannt...

Seit ihn der Vater und Firmengründer Heinrich Dallmann 1969 in die Geschäftsführung integriert hatte, übernahm er nach dessen Tod 1998 die alleinige Geschäftsführung. Seine unternehmerischen Stationen lesen sich wie das Who in Who der deutschen Mörtelindustrie bis zum seit 2004 stellvertretenden Vorsitzenden des Wirtschaftsverbandes der Baustoffindustrie Nord-West e.V. ( WVB) und dessen Fachgruppe Gesteinskörnungen.

 

Sein unternehmerisches „Credo“ fasste Dallmann in vier Begriffen zusammen: starker Wille, positives Denken, Ideen und Teamarbeit. Einer, der im Landkreis verwurzelt ist, hat mit dieser Ehrung die Anerkennung erfahren, zu der ihm Mitarbeiter und alle Begleiter nur herzlich gratulierten. Aber Dallmann wäre nicht Dallmann, wenn er nicht in seiner Dankesrede ganz besonders und zum Schluss seiner Frau Bärbel als maßgeblich dafür gedankt hätte, diesen Weg gegangen sein zu können.

 

 

Fotos: Johanna R. Wöhlke

erschienen im Hamburger Abendblatt am 2. August 2011

Hunde sind wie Kinder. Wer einen Hund in seine Hausgemeinschaft aufnehmen will, muss das wissen. Ein Hund ist nicht nur mal eben so ein Tier, das man um sich hat und dabei auf Distanz halten kann. Hunde brauchen ihr „Rudel“ und brauchen Kontakt. Sie leiden, wenn diese Bedingungen nicht erfüllt werden. Alle „Hundebesitzer“ – schreckliches Wort – werden das wissen.

Diese Erkenntnis war auch neulich nicht weit. Wir sitzen gemütlich beim Grillen bei Freunden zusammen und der Abend ist lang. Da bleibt es nicht aus, dass auch die lieben Haustiere einmal zum Thema werden, zumal dann, wenn jemand aufsteht und sagt: „Ich muss mal kurz nach Hause, noch einmal mit dem Hund gehen, danach komme ich wieder.“ Der Weg ist in diesem Fall nicht weit. Nach einer knappen Dreiviertelstunde ist die „Hundebesitzerin“ wieder zurück, und Hunde werden zum fröhlich machenden Gesprächsthema.

Was gibt es nicht alles zu berichten! Natürlich dreht sich dabei vieles gerade um diesen Punkt: Hunde bedeuten regelmäßig wahrzunehmende Verantwortung und Fürsorge. Die beiden täglichen Spaziergänge am Morgen und am Abend müssen schon sein, wenn der Hund nicht auf einem großen Grundstück mit Auslaufmöglichkeiten Zuhause ist. Bei jedem Wetter unterwegs sein, da wird der Hund zum „Sportgerät“, Ausreden gelten nicht, Müdigkeiten nicht, Faulheit schon gar nicht! Der Hund muss, also muss man!

Sich davor zu drücken, geht nicht. „Wir haben bei unseren Skatabenden immer etwas abgemacht“, berichtet eine Hundeliebhaberin. „Der Verlierer des Abends musste mit dem Hund den abendlichen Gang machen.“ Lachen von allen Seiten. Wie denn das Spielen gewesen sei, wird ein wenig hinterhältig gefragt. Na ja, es sei schon sehr konzentriert daran gearbeitet worden, nicht zu verlieren, lautet die Antwort. So ist das mit den Hunden – sie fordern und fördern: Verantwortungsgefühl, Pflichten, Kommunikation und Gesundheit. Dies ist dann wohl einer der Kerne des Pudels!

Ein Dank an Anna Sosnowski

für den Artikel über das Spiegelei und mich im Elbe Wochenblatt vom 27. Juli 2011

 

erschienen im Hamburger Abendblatt am 9. Juli 2011

Da sitzen sie wieder, Mann und Frau vor dem Fernseher. Sie schaut gebannt die monegassische Hochzeit an. Er hat derweil seinen Laptop vor sich auf dem Tischlein und arbeitet, surft oder was auch immer. Die monegassische Hochzeit interessiert ihn weniger, nur immer mal wieder ein Blick auf den Bildschirm. Man will ja mitreden können, irgendwann. Warum erzähle ich das?

Hier handelt es sich um die Beschreibung des Bildes von Fernsehharmonie eines in vielen Jahren aneinander gewöhnten, glücklichen Paares. In Ruhe und Besinnlichkeit verbringen sie wie hunderttausende andere Paare ihren verdienten Feierabend gemeinsam. Sie gehen natürlich selbstverständlich davon aus, dass der Fernsehapparat dieses Spiel mitmacht, das Spiel von Ruhe und Besinnlichkeit, ganz auf ihn konzentriert.

Das ist aber nicht garantiert in Energiesparzeiten! Der Fernseher in Energiesparzeiten nämlich hat sich gegen das laufende Programm und für das Einsparen von Energie entschieden, vielmehr: Er ist so programmiert! Unser Fernseher schaltet sich ab, wenn sich lange Zeit nichts vor ihm bewegt, einfach so – Bild weg, Ton weg, alles weg! Das bedeutet: In Ruhe und Besinnlichkeit einfach Beine hoch, womöglich unbeweglich einfach nur so da liegen, vielleicht sogar einschlafen…da reagiert er auch mit: Ich mag nicht mehr und schaltet sich einfach ab.

Gut, in Energiesparzeiten ist das so. Allerdings frage ich mich jetzt – denn ich habe es noch nicht beobachtet – ob der Fernseher auch auf Schnarchen reagiert. Ich meine: Stellt er sich wieder an, wenn der sich nicht Bewegende Zuschauer vor ihm anfängt zu schnarchen? Pardon, ich mache einen Denkfehler. Bewegungsmelder reagieren ja nur auf reale Bewegungen und nicht auf Schallwellen. Es wäre ja auch völlig unlogisch: Schnarchen signalisiert einen solchen Zustand von körperlicher Bewegungs- und Aufmerksamkeitslosigkeit, dass der Fernsehapparat wahrscheinlich in eine Art von Abschaltungskoma fällt.

Technik, du machst das Leben so richtig energetisch schön – allerdings der Rat an alte Ehepaare mit modernen Fernsehapparaten: vielleicht doch mal ab und zu zum Weinglas greifen, die Erdnussschale hin und her schieben und auch mal auf´s Klo gehen. Dann ist garantiert, dass das Programm nicht abgebrochen wird!

 

 

 

von Johanna R. Wöhlke

Das Internationale Maritime Museum Hamburg im Mittelpunkt einer Ferienaktion für Kinder im Sommer 2011

Manchmal bleiben von Pressekonferenzen mehr Eindrücke zurück als Informationen über Daten und Fakten. In diesem Fall ist es der eine Satz: „Wenn man nichts kennt, kann man nichts gut finden“ und das Zitat von Antoine de Saint-Exupery: „Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“

(von links) Ingo Sobisch (action-family e.V.), Petra Ostarhild (action-family e.V., Sylvia Canel (MdB-FDP), Professor Peter Tamm, Annette Moritz (Museumspädagogin IMM), Holger Freiherr von Neuhoff ( Leiter ÖA des IMM)

Das Internationale Maritime Museum Hamburg (IMM) und der Verein „action-family e.V.“ hatten eingeladen, um ein gemeinsames Ferienprojekt für Kinder vorzustellen: das WeltentdeckerCamp. „Zwölf lange Wochen Sommerferien, für berufstätige Eltern eine echte Herausforderung“, so Ingo Sobisch, 1.Vorsitzender von „action.family e.V.“ – berufstätige Eltern werden ihm zustimmen! Die Hafen City zu erforschen und das Museum mit seinem vielfältigen Angebot wahrzunehmen, das wird im Mittelpunkt dieses Camps stehen.

In dieser Zusammenarbeit beider Institutionen ergeben sich für alle Beteiligten wunderbare Synergien, so wichtig, dass auch der Stifter und Gründer des IMM, Professor Peter Tamm, es sich nicht nehmen ließ, dieses Projekt in den Räumen seines Lebenswerkes vorzustellen. Peter Tamm: „Als Schirmherr des WeltentdeckerCamps weiß ich, dass es in der Hafen City viel zu entdecken gibt und es wichtig ist, gerade für Kinder spielerisch neue Horizonte zu schaffen. Für jeden sollte es das größte Geschenk sein, Kindern die Welt zu zeigen und sie immer wieder neue Entdeckungen machen zu lassen, damit sie aus der Geschichte für ihre Zukunft lernen. Das FerienCamp bringt nicht nur Leben in die HafenCity, sondern ist so spannend, dass ich für ein paar Tage gerne auch mal wieder Kind wäre.“

Sylvia Canel und Annette Moritz vom museumspädagogischen Dienst des IMM bei der Demonstration eines Vuklanausbruchs, dahinter ein gewaltiges Modell der Queen Mary 2 aus einer Million Legosteinen

Auch die Politik ist mit der FDP-Bundestagsabgeordneten aus Hamburg, Sylvia Canel, als Schirmherrin mit „im Boot“. Sie betonte die ideale Verknüpfung zwischen Bildung, Unterhaltung und Ferien, die von diesem Projekt ausgehen: „Als Mutter zweier Söhne weiß ich, wie wichtig es ist, Kindern immer wieder Erlebnisräume für eine gute Bildung und Erziehung zu öffnen!“

Das Camp soll vom 25. bis 29. Juli und vom 1. bis 5. August durchgeführt werden. „Die Kinder gehen von der HafenCity aus auf große Tour“, so Ingo Sobisch und Petra Ostarhild von action-family e.V. Die Kurse werden mehrsprachig angeboten. Nähere Informationen unter: www.action-family.de sowie www.weltentdeckercamp.de sowie unter der Telefonummer 040 – 55 55 11 11. Informationen über das IMM unter www.internationales-maritimes-museum.de

Ingo Sobisch und Petra Ostarhild von action-family e.V.

Zurück bleibt der erste Eindruck: Wenn man nichts kennt, kann man nichts gut finden -  Kindern also Erfahrungsmöglichkeiten zu eröffnen, und: die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer – Kindern zu helfen, ihre Träume zu entwickeln und zu entfalten und vielleicht am Ende auf eine solide, tragfähige Basis zu stellen. Besonders das IMM dürfte dafür einer der prädestinierten Plätze in Hamburg sein, basiert es doch selbst darauf, dass sich hier ein Begeisterter ein Leben lang mit einer einmaligen und grandiosen maritimen Sammlung seinen Traum vom Meer und vom Wasser erfüllt hat, Peter Tamm. Er hat sich einen Traum erfüllt, von dem er selbst sagt, er sei getragen von „der Demut vor der Grandiosität des Wassers“. Auch das gäbe es also noch zu entdecken!

Professor Peter Tamm, Sylvia Canel und Heiko Hermans (Vorstand des IMM) (von links)

Fotos: Wöhlke

Drei Tage im Dienste der Schifffahrt

Internationale Tagung für Schiffsantriebe in Finkenwerder

Finkenwerder – Angetrieben wovon stellen sich 140 Herren und Damen bereitwillig im Kreis auf, schauen und winken entspannt in eine Kamera, die sich aus dem vierten Stock des „Rilano Hotel Hamburg“ in Finkenwerder am Ufer der Elbe auf sie richtet, um sie zu fotografieren? Vielleicht von den Themen dieser großen, mit renommierten Wissenschaftlern besetzten Tagung, einem internationalen Symposium für Schiffsantriebe, „smp11“: „Second International Symposium On Marine Propulsors“.

Aus der ganzen Welt sind sie nach Finkenwerder angereist, um an drei Tagen miteinander die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Schiffsantriebssysteme zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen, vom 15. bis 17. Juni. Es ist das zweite in einer Reihe von Symposien, die alle zwei Jahre in wechselnden maritimen Metropolen der Welt durchgeführt werden – 2009 war es Trondheim und 2013 wird es Tasmanien sein.

Organisatoren der diesjährigen Tagung sind das Institut für Fluiddynamik und Schiffstheorie (FDS) der Technischen Universität Hamburg-Harburg und die Schiffbautechnische Gesellschaft (STG). Ein Hauptaugenmerk des Symposiums lag auf der Verbesserung des Wirkungsgrades von Schiffsantrieben im Hinblick auf die Verringerung der Umweltbelastung sowie auf der Entwicklung neuer Antriebssysteme. Ein großer Teil der mehr als 60 Fachvorträge befasste sich mit dem Thema „Green Propulsion“.

Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Gewinnung erneuerbarer Energien aus der Meeresströmung. Hier standen besonders Gezeitenkraftwerke im Blickpunkt. Im Anschluss an die Tagung finden verschiedene Workshops statt, um mit Hilfe moderner Rechenverfahren das Verhalten von Schiffsantrieben unter realen Bedingungen zu simulieren. Dies ermöglicht mittel- und langfristig den Herstellern von Schiffsantrieben eine kostengünstigere und die Ressourcen schonende Entwicklung und Produktion.

Prof. Dr.-Ing. Moustafa Abdel-Maksoud, Leiter des FDS und Hauptorganisator des Symposiums: „Dieses Treffen ist eine einzigartige Plattform für den Gedankenaustausch zwischen international anerkannten hochrangigen Wissenschaftlern und namhaften Vertretern  der Schiffsindustrie aus aller Welt im Hinblick auf die Verringerung des Energieverbrauchs und damit des CO2-Ausstoßes.“ Die Umwelthauptstadt Hamburg ehrte die Gäste mit einem Empfang im Kaisersaal des Rathauses.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Eingangshalle des Rathauses

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Ja, ich gebe es zu. Es hat mich erwischt. Plötzlich und unerwartet verspüre ich es – ich verspüre dieses eigenartige Kribbeln…nein, nicht im Bauch! Keine Angst, hier wird es nicht erotisch – hier wird es praktisch. Auch wenn Sie, verehrte Leser und Leserinnen, der Meinung sein könnten, beides gehöre zusammen. Das Kribbeln bezieht sich nicht auf den Bauch, sondern auf die Fingerspitzen und das Schmunzeln in den Gedanken, die unbedingt zu Papier gebracht werden wollen. Es handelt sich um einen kleinen Gegenstand in Rosa!

Also los. Ich spanne Sie noch ein wenig auf die Folter mit dem Schluss und erzähle die Geschichte von Anfang an – und am Anfang stand Dieter. Genau genommen saß er da. Ein reizender Herr über fünfzig mit ebenso reizenden Manieren. Frauen spüren das sofort. Bei Dieter ohne jedes leise Zögern, denn Dieter sorgt in diesem Fortbildungsseminar sofort für Kaffee als bei uns Damen der Wunsch danach geäußert wird. Er ist klasse! Wir werden alle viel Spaß miteinander haben. Das ist schon nach diesem ersten Kennenlernen klar. Die kommenden Stunden halten, was die anfänglichen Augenblicke versprachen.

Am nächsten Morgen erscheint Dieter sogar mit zwei Kannen Kaffee, Gebäck und noch etwas Anderem zu unserem Seminar. Den Kaffee hat seine Frau gemacht, erzählt er fröhlich. Das Andere, ja, das ist von ihm. Er will es uns schenken. Er legt es vor uns auf den Tisch. Was ist das? Fragende Stille breitet sich aus. Keiner weiß, worum es sich handeln könnte. Ich frage in solchen Fällen immer schmunzelnd: Weitester Bereich Mineralien?

Weitester Bereich Mineralien ist es nicht. Es sieht eher nach “naher Bereich Plastik“ aus und ist rosafarben. Wie soll ich es beschreiben? Schauen Sie besser auf das Bild. Ja, es hat etwas Kosmetisches! Dieter stimmt zu. Die Richtung stimmt. Es könnte in ein Badezimmer passen – aber was hätte es dort zu suchen? Ist es ein Massagestab? Nein. Ist es ein Knetstab? Nein – meint Dieter, obwohl, da könne man schon ein wenig anfangen weiterzudenken. Wir schaffen es nicht. Dieter löst die Frage.

Es handelt sich um eine neue Erfindung zum Auspressen von Tuben jeder Art. Genau genommen wird die Tube damit nicht ausgepresst, sondern ihr Inhalt immer mehr nach vorne Richtung Öffnung geschoben. Dadurch kann jede Tube wirklich bis zum Schluss entleert, alles an Inhalt verwendet und aufgebraucht werden. Wir nehmen das Geschenk dankend an und schauen dem geschenkten Gaul nicht ins Maul.

Zuhause beginne ich dann, dieses kleine rosafarbene Etwas zu benutzen. Jetzt, nach mehreren Wochen, stellt sich nun dieses oben zitierte Gefühl in den Fingerspitzen ein, denn: Dieters „Tubenplattmacher“ ist wirklich genial. Das erste Mal in meinem Leben ist meine Zahnpastatube wirklich leer, als ich sie wegwerfe. Dies ist der Augenblick der Erkenntnis. Diese kleine Geschichte über eine Kleinigkeit muss geschrieben werden! Was soll ich sagen. Manchmal sind die kleinen Dinge des Alltags eben so überwältigend, dass Frau sich nicht dagegen wehren kann. Dieter wird es freuen. Er vertreibt diesen Artikel übrigens in einer Firma namens Scanson Handels Kontor GmbH in Heide, aber das nur ganz nebenbei.

Jetzt werde ich ihn anrufen und ihm sagen, dass sein rosafarbenes Auspressgerät mich zum ersten Mal in meinem Leben dazu verführt hat, einen solchen Artikel zu schreiben. Auf die Art Verführung kann er sich was einbilden. Aber diese Lebensbereicherung in Rosa konnte und wollte ich nicht für mich behalten. Dieter, das hast Du nun davon!

 

 

Bis Ende Juli 2011 ist die bislang größte EGGart Werkschau bei

Viebrock-Haus in Horneburg zu sehen.

21640 Horneburg, Gerd-Heinssen-Straße 2

Sieben Tage in der Woche geöffnet von 10 bis 17 Uhr

Verkaufsinformationen vor Ort in allen Häsuern.