Harry Springer feierte seinen 60. Geburtstag und Andreas Göhring machte für ihn eine Sonderausgabe Seite 1 des Hamburger Abendblattes, pardon Altenblattes…:-))))
“Mezzotinto”, eine kleine Literaturzeitschrift in Hamburg, die beide gegründet hatten, war für mich eine wichtige Station im Leben. Bei Harry habe ich zum ersten Male meine Gedichte präsentiert und gelesen. Wir haben viele gemeinsame Veranstaltungen miteinander gehabt. Dass Andreas mich dann zur Stil Ikone im Post Kapitalimsus machte – es hat mich natürlich sehr gefreut!
Ihr beiden “Mezzotintler”, noch einmal danke für schöne gemeinsame Stunden und Erfahrungen! Es ist noch nicht vorbei!
Category: Feuilleton
Wenn der Vorhang aufgeht, wird die Bühne zur Welt. Wenn der Vorhang aufgeht, wird aber auch die Welt zur Bühne – beides ineinander verflochten und miteinander verwoben wie in einem guten Bild, einem Kunstwerk. Leben und Welt ohne das? Unvorstellbar. Sicherlich denken die Macher des neuen Theatermagazins in Hamburg, „Godot“, ähnlich, dessen Erstausgabe zur Theaternacht am 11. September 2010 in Hamburg erschienen ist ( wir berichteten).
Als mir die Chefredakteurin des neuen Magazins, Dagmar Ellen Fischer, zusammen mit dem „Redaktionsdoyen“ Hans-Peter Kurr gegenüber sitzen, spüre ich in jedem ihrer Worte die Liebe zum Theater. Eine Idee, die vor drei Jahren geboren wurde, hat nun das Licht der Welt erblickt – ein lange ausgetragenes „Baby“ – getragen von dieser Liebe und dem damit verknüpften Enthusiasmus, Ergebnis persönlichen Einsatzes von Zeit und Können, Kraft und Geld.
Wäre es Blasphemie, sie die zwölf „ Apostel“ zu nennen? Denn zur Zeit sind es zwölf im Team zusammen mit Dagmar Ellen Fischer: Aurel Crisafulli, Angela Dietz, Christian Hanke, Sören Ingwersen, Hans-Peter Kurr, Tilla Lingenberg, Birgit Schmalmack, Stephanie Schiller, Oliver Törner, Sabine Walter und Annette von Keudell. Alles ist noch im Fluss, entsteht, ist dabei, Gesicht und Gestalt zu gewinnen.
Was ist angedacht? Vorberichte, Premierenankündigungen, Kritiken, Interviews, Portraits, Glossen und mehr. Erscheinen soll das neue Magazin monatlich als Printausgabe, ansonsten soll es sich permanent aktutalisiert im Internet finden: www.hamburgertheatermagazin.de
Warum, so frage ich, sollte man gerade dieses neue Theatermagazin kaufen? Dagmar Ellen Fischer fällt es nicht schwer, Antworten zu geben: Godot wird die gesamte Theaterlandschaft Hamburgs abbilden in einer Zeit, in der die Förderungen durch die öffentliche Hand immer mehr auf dem Prüfstand stehen. Das Magazin soll unter 3 Euro kosten. Das ist erschwinglich. Gute und regelmäßige Informationen über das, was nicht anders als ein elementarer Bestandteil der Kultur der Hansestadt genannt werden kann, das will sich seinen Rang erobern, im Kulturleben der Stadt und beim Publikum.
Dagmer Ellen Fischer: „Alle Theater beliefern uns begeistert mit Material. Die Resonanz ist also überaus positiv. Wir wollen das Magazin natürlich verkaufen, aber es gibt auch sehr charmante „Guerillapläne“, es vielleicht von Schauspielschülern vor den Theatern anzubieten.“ Die Redaktion sucht außerdem Kooperationen. Alle sind hoch motiviert. Etwas Neues ist auf dem Weg - nicht nur ein Experiment für Journalisten und Journalismus, auch ein Experiment für Kultur. Engagement und Initiative Begeisterter und im besten Sinne „Entflammter“ waren es immer, die Großartiges auf den Weg gebracht haben. Wir wünschen den Kolleginnen und Kollegen viel Erfolg!
Von Johanna Renate Wöhlke
Als es Gott in den Sinn gekommen war, die menschliche Welt zu erschaffen, machte er viele Versuche. Jeder gute Baumeister hat keine festen Pläne im Kopf, er spielt und experimentiert mit Möglichkeiten. Er entwirft und verwirft. Er sieht und begutachtet. Er testet und entscheidet. Gott ist ein omnipotenter Planer und Spieler, ein Allmöglichkeitenspieler. Weil das so ist, hat er aus göttlicher Weisheit und wissendem Mitgefühl auch den Menschen ähnliche Möglichkeiten eingeräumt, aber davon will ich später erzählen.
Er nahm sich also Papier, vielleicht auch Stoff, malte sich seine Welt in bunten Farben und vielfältigen Formen auf und begann, mit den Abbildern seiner Welt zu experimentieren. Glatt und schön sollte die Welt aussehen, so fand er zuerst.
Er malte und malte - und malte das Meer. Das Meer war eben und lag wie ein schwerer Teppich auf der Erde. Aber nach einer Weile langweilte sich Gott bei seinem Anblick. Schöner, dachte er, schöner ist es mit Verwerfungen und etwas Unruhe. Er begann, das Meer hin und her zu schieben. So entstanden Falten. Gott nannte sie Wellen.
Gott empfand immer mehr Freude daran, mit seiner Schöpfung zu spielen und begann, auch die ebene Erde hin und her zu schieben, sie zu verwerfen, zu falten und zu fälteln und zu erproben, wie flexibel sie sein könnte. So entstanden Erdfalten. Gott nannte sie Hügel, Berge, Klippen und Gebirge. Er verbog und verkantete, schichtete sie schroff, legte zusammen und zog auseinander, verformte und verrunzelte mit Freude.
Immer vielschichtiger wurde die Welt. Immer mehr formte sich ihr Gesicht und entwickelten sich ihre Konturen. Am Ende erwachte sie im Glanz der Morgensonne, versank im Glühen der Abendsonne und immer waren es die göttlichen Falten, die der Erde dabei ihre bizarre, strahlende Schönheit schenkten. Ich werde sie Ruga nennen, dachte Gott, Ruga, die Gefaltete.
An dem Tag, als Gott den Menschen erschuf, war es windstill über den Meeren. So wurde auch der Mensch glatt, jung und schön und doch hatte er auch Falten. Denn Gott hatte Gefallen gefunden an seiner vielfaltigen Welt.
Der Mensch besah sich die göttliche Welt. Er durchstreifte sie, eroberte sie so gut er konnte. Doch immer mehr fühlte er ein Unvermögen. Immer unzufriedener wurde er. Er besah das Meer und konnte keine Wellen machen. Er besah die Berge und konnte keine Hügel aufschichten und Täler formen. Er eroberte sich den Himmel und konnte doch nicht eine einzige Wolke daran hindern, ihren ureigenen Lauf zu nehmen.
Gott sah, dass der Mensch unzufrieden war. Das beunruhigte ihn und er dachte bei sich: Ich sollte ihm ein Spielzeug geben, ein Spielzeug, das ihn für die Zeit seines Erdenlebens wenigstens ein wenig zufriedener macht – und er erinnerte sich an seine ersten Zeichnungen, die er von der Welt gemacht hatte. Und Gott suchte und fand die Papiere und Stoffe mit den Zeichnungen und gab sie dem Menschen.
Als der Mensch diese göttlichen Zeichnungen sah, war er begeistert. Er riss sie Gott aus der Hand und begann sofort, damit zu spielen. Er verbog und verkantete, schichtete sie schroff, legte zusammen und zog auseinander, verformte und verrunzelte mit Freude. Endlich war die Welt ein Spielzeug in seinen Händen. Er konnte sie formen nach seinem Bild.
Gott setzte sich zufrieden neben den Menschen, schaute ihm zu, ermunterte ihn erwartungsvoll und neugierig zu immer wieder neuen Spielen mit den göttlichen Entwürfen der Welt und dachte bei sich: Das habe ich gut gemacht. Der Mensch ist fähig zu seinen Werken, wenn ich sie ihm meine in die Hand gebe. Das soll Kunst genannt werden.
Und Gott lehnte sich zurück und war glücklich.
Was fließt denn da?
Im Bundesanzeiger Verlag erscheint eine monatliche Broschüre, der „Gesetzgebungskalender“. Er enthält die Änderungen des Bundesrechtes auf einen Blick. Auf einen Blick? Das bedeutet schauen, aber bedeutet es auch verstehen? Nein, das bedeutet es nicht, aber: Vielleicht sollten wir als Bürger uns einmal so einen aktuellen Kalender einfach nur vor Augen führen lassen. Was und woran arbeiten Volksvertreter und Regierung in Berlin?
Liebe Leser und Leserinnen, verstehen Sie die folgende aktuelle Aufzählung von Gesetzesvorhaben als das, was sie ist: den Versuch einer Balance zwischen Verstehen und Nichtverstehen in der Komplexität einer parlamentarischen Demokratie, den Versuch einer ernsthaften Balance zwischen Notwendigkeit und Überfluss, den Versuch einer ganz normalen Bürgerin, ihren Staat und ihre Gesellschaft in ihren Stärken und Schwächen wahrzunehmen. Ganz einfach. Ohne zu belehren, ohne zu kritisieren, ohne Besserwisserei.
Gesetz zur Umsetzung steuerlicher EU-Vorgaben
Fünftes Gesetz zur Änderung des Kraftfahrzeugsteuergesetzes
Gesetz zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes
Gesetz zur Änderung der Abgabenverordnung ( Abschaffung der steuerbefreienden Selbstanzeige bei Steuerhinterziehungen)
Gesetz zum Schutz vor schweren Wiederholungstaten durch Anordnung der Unterbringung in der Sicherungsverwahrung bei sogenannten Ersttätern
Gesetz zum Verbot der geschäftsmäßigen Vermittlung von Gelegenheiten zur Selbsttötung
Gesetz zur Verbesserung des Schutzes der Pressefreiheit im Strafverfahren
Gesetz zur Bekämpfung des Dopings im Sport
Gesetz zur Verbesserung des Jugendschutzes
Strafrechtsänderungsgesetz §166 StGB
Gesetz zur Verbesdserung der Position der Opfer im Strafverfahren
Gesetz zur Modifikation der Fristenregelung bei der vorbehaltenen Sicherungsverwahrung
Strafrechtsänderungsgesetz §§ 176, 179, 232 STGB
Gesetz zur Änderung des Strafgesetzbuches
Gesetzt zur besseren Bekämpfung des Einbringens von Rauschgift in Vollzugsanstalten
Strafrechtsänderungsgesetz zur Strafbarkeit der Verstümmelung weiblicher Genitalien
Gesetz…über die Anwendung des Grundsatzes der gegenseitigen Anerkennung von Geldstrafen und Geldbußen
Gesetz zur Bekämpfung der Zwangsheirat und zum besseren Schutz der Opfer von Zwangsheirat
Gesetz zur Änderung des Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetzes
Gesetz zur Stärkung der Täterverantwortung
Gesetz zur Verbesserung der Effektivität des Strafverfahrens
Gesetz…Strafbarkeit der Werbung für Suizidbeihilfe
Gesetz zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements in der Pflege
Gesetz zur Entbürokratisierung der Pflege
Gesetz zur Änderung des Teilzeit- und Befristungsgestzes
Gesetz zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch
Gesetz zur Änderung des Zweiten und des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch
Gesetz zur Einführung zusätzlicher Leistungen für Kinder und Jugendliche
Gesetz zur Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit
Gesetz zur Änderung des Fünften und des Zwölften Sozialgesetzbuch
Sechstes Gesetz zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch
Gesetz zu dem Übereinkommen Nr.187 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 15. Juni 2006 über den Förderungsrahmen für den Arbeitsschutz…
Es folgen noch ungefähr 75, in Buchstaben FÜNFUNDSIEBZIG, solcher aktueller Gesetzesvorhaben.
Wer diesen Beitrag als Glosse missverstehen möchte, mag das tun.
Ich mach mir ein Bild vom Bild.
Ein Plädoyer für den Genuss der subjektiven Bildbetrachtung am Beispiel des Bildes „Göttliche Komödie“ von WolfTek
„Dieses Bild gefällt mir“ oder „Dieses Bild gefällt mir nicht“, das sind qualifizierende Aussagen, aber welche Bedeutung haben sie im Verhältnis zu anderen und der Möglichkeit, sich an meiner Aussage zu orientieren? Ich behaupte keine, wenn ich nicht klarmachen kann, warum.
Ohne klarmachen zu können, wie man daran geht, sich ein Bild zu erobern, was aus dem eigenen Wissen, Fühlen und Werten in diese Geschichte einfließt, kann man zwar ein Bild für sich persönlich einordnen, aber niemals Begriffe wie Objektivität oder gar Bewertungen inhaltlich füllen und abgeben. Darin ist der Bogen zu einer vergleichbaren politischen Forderung angelegt, die lauten würde: Nenne mir deine Interessen und ich weiß, warum du etwas tust!
Das Faszinierende bei Bildern ist, dass sie immer verschiedene Deutungen und Bedeutungen auf sich ziehen und haben, zum Beispiel die ihrer Schöpfer, die der Kritiker, die der Betrachter, die der Käufer. Gibt es mehr? Ein Künstler veröffentlicht sein Werk und von diesem Augenblick an ist er nicht mehr allein „Herr des Geschehens“. Dieser lebendige Prozess im Umgang mit Kunst ist Kunstleben, ist leben mit Kunst, ist Umgang mit der Vielfalt des Menschlichen.
Ich fühle mich immer zuerst als Betrachterin und setze mich bewusst zuerst der Magie eines Bildes aus. Sicher, mich interessiert, was der Schöpfer eines Bildes an Ideen in seinem Werk umgesetzt hat. Das wird mir vieles erhellen und erklären, was mir auf den ersten Blick fremd geblieben ist. Wenn ich es will, werde ich gerade daraus einen besonderen Genuss des Werkes empfinden, denn ich kann nachvollziehen und verstehen, was wirklich gemeint ist, ein Fest für Analyse und Kunstgeschichte daraus machen, vergleichen, einordnen, werten - all das.
Aber – ich möchte mir immer auch die Freiheit nehmen, meine ganz eigenen Gedanken und Gefühle zu entwickeln, eine eigene Geschichte mit einem Bild zu haben: meine Liebesgeschichte und meine Verachtungsgeschichte, meine Geschichte. Die kann durchaus ein Eigenleben neben dem Bild entwickeln und sich plötzlich in einem Bedeutungsfeld wiederfinden, das sich auf den ersten Blick nur mir erschließt. Also lasse es neugierig auf mich zukommen, schaue und staune vielleicht und verbinde damit keine Wertung!
Anhand des Bildes „Göttliche Komödie“ von WolfTek möchte ich gerne einige Gedanken dazu notieren. WolfTek ist Kunstfotograf und „Fotocouturist“, ein Meister der digitalen Bildbearbeitung. Tausende real aufgenommener Bildteilchen sind in der „Göttlichen Komödie“ verarbeitet zu einem digitalen Kunstwerk, in einem Arbeitsprozess über vier Jahre hinweg.
WolfTek ordnet sein Bild selbst ein und macht inhaltlich klar, wo er seine Schwerpunkte sieht: Die „Göttliche Komödie“ soll an das Hauptwerk des mittelalterlichen italienischen Dichters Dante Alighieri erinnern, an die „Divina Commedia“, eben die „Göttliche Komödie“, eines der größten Werke der Weltliteratur. Der Dichter nimmt die Jenseitsvisionen des Mittelalters auf und schildert in der Ichform eine Reise durch drei Reiche der gedachten jenseitigen Welt: die Hölle, den Läuterungsbereich Purgatorio und das himmlische Paradies, die Freuden der Seligkeit im Angesicht Gottes.
Die Aufteilung des vertikal gestalteten Bildes „Göttliche Komödie“ knüpft an diese literarischen Zonen an, von unten gesehen die Hölle, das Gericht, das Paradies. Außerdem ist das Werk eine Hommage an das Hieronymus Bosch Gemälde „ Garten der Lüste“, können wir der Website von WolfTek entnehmen: www.wolftek.de Das Original hängt im „Prado“ in Madrid und ist in seiner ebenfalls dreiteiligen Ausführung horizontal angelegt.
Die Möglichkeit, dieses Werk eines Kunstfotografen und eines Meisters der digitalen Bildbearbeitung auf dem Computerbildschirm und in perfekter, klarer Auflösung anzuschauen, reine und strahlende Farben bis hin zu kleinsten Nuancen wahrnehmen zu können, gehört zur modernen Bildbetrachtung in diesem Kunstsektor und ist ein Fest für die Augen. Das Bild gibt es inzwischen aber auch als Leinwanddruck in den beachtlichen Maßen von 80 mal 240 Zentimetern.
Was sehe ich also auf diesem Bild, was nehme ich wahr, auf den ersten Blick, den ersten Eindruck, das erste Gefühl?
Wüste, Wasser, Waage, Wolken von Dampf, Windrad, weiße und nackte Körper, Masken, Aphrodisiac als weiße Aufschrift auf einer Flasche, die Licht in das Dunkel einer Unterwelt bringt. Ich muss lächeln ob der Aneinanderreihung dieser Begriffe mit dem Anfangsbuchstaben W und der strahlenden Dominanz der Flasche mit dem Aphrodisiakum. Garten der Lüste, Unterwelt der Lüste, Dominanz der Lüste, einsam, unberührt und verschlossen und doch so hell und strahlend.
Diese wunderbaren Wüstenstrukturen, die ich selbst so ähnlich auf Reisen gesehen habe, ihre Farben. Ich erinnere meine Begeisterung und Faszination, als ich sie zum ersten Mal erlebt habe, spüre die Luft, den Sand, die unendliche Weite bis zum Horizont, der hier mit dem Gebirge abgeschnitten ist.
Gibt es das Wort Paradiesabklatsch? Ja, diese Wüste ist ein Paradiesabklatsch, denke ich, mitsamt den Menschen darin, die auf diese Bronzeplatte geklatscht sind, platt und ohne Leben, eigentlich unwürdig für ein Paradies oder – unfähig im Paradies zu leben? Sie leben dort nicht. Haben sie dort jemals gelebt? Ist das Paradies ein Paradies, wenn es eine Wüste ist, eine Wüste mit einem auslaufenden See, also ohne Lebenskraft? Das Paradies als eine Scheinwelt der Harmonie, die sich verliert und mit dem Glauben daran verlieren sich auch die Menschen…verlieren sich in Dunkelheit und höllische Martern?
Warum hat er Adam und Eva leblos einfach so als Abbild auf diese Platte geklatscht, während alle Tier lebendig sind, denke ich und verfolge den See, der in der Erde versinkt und sich in einem tosenden Wasserfall in die Erde ergießt. Weißes Wasser, weiße Körper und dieses weiße und strahlende Schild „Aphrodisiac“ bringen das einzige Licht in die dunkelschwarze Unterwelt und Hölle, jedenfalls einen Ort der Martern.
Parallel stellt sich das Gefühl ein, das ich auf einer meiner ersten Reisen in arme Länder wie Indien hatte und die Frage: Warum muss Armut dort so malerisch sein? Welche Verbindung gehen Schönheit und Hässlichkeit ein, wenn es darum geht, Hölle darzustellen…
Dieses Bild scheint keine optimistische Botschaft zu vermitteln. Die Optimistin in mir windet sich, aber wenn ich ehrlich vor mir selbst bin, dann ist doch meine Aussage in Gesprächen schon so oft gewesen: Für mich sehe ich die Welt eigentlich positiv, aber die Geschichte der Menschheit als Ganzes ist gekoppelt an den Untergang unserer Sonne und damit unausweichlich auf eine ungewisse Weise endlich und damit eigentlich pessimistisch zu sehen, pessimistisch bis auf diesen einen kleinen Augenblick des guten, eigenen Lebens, der aber auf diesem Bild fehlt.
Ich spüre ein ablehnendes Gefühl diesem Konflikt gegenüber, auf so perfekt schöne Weise mit Hässlichkeit, Leiden und Pessimismus konfrontiert zu werden. Außerdem: Es nennt sich „Göttliche Komödie“ und hat weder Gott noch die Komödie zu bieten, im Gegenteil, es scheint Fragen, Zweifel und Ohnmacht zu inszenieren.
Immer mehr lässt mich der obere Teil des Bildes nicht los. Meine Augen bleiben immer öfter an der kopfähnlichen Felsformation hängen, die sich mittig aus der Wüste erhebt. Ich meine, einen Mund erkennen zu können und geschlossene Augen, den Kopf der Sonne zugewandt, fast wie der Kopf einer Schildkröte oder eines echsenhaften Wesens, die Ansätze von Schultern noch ein wenig über dem Boden zu sehen. Ich verfolge den empfundenen Körperbau dieser imaginären Echse in die Erde und entdecke auf der rechten Seite des Bildes so etwas wie einen kräftigen, muskulösen Fuß, in dessen Beuge sich die braune Flasche mit dem Aphrodisiakum befindet, in einer Position, als wolle dieser Fuß gleich wie mit einem Fußball mit ihr spielen.
Nein, ich pfeife meine Gedanken zurück und muss lächeln. Fehlt nur noch, ich beginne auf dem Bild danach zu suchen, wo denn die Schildkröte ihre Eier in den Sand und in die Erde gelegt hat – und entdecke doch tatsächlich unten in der linken Ecke die vier gallertartigen Gebilde, gefüllt mit zusammengekauerten Menschenleibern…
Noch einmal: Nein! Darf ich mir diese Art der Bildbetrachtung erlauben – in Gedanken an Dantes Göttliche Komödie und den Garten der Lüste von Bosch? Aber was kann ich gegen meine Gedanken und warum soll ich ihnen Zwänge auferlegen? Mein Lächeln entsteigt ja nicht einer gleichgültigen Betrachtung, im Gegenteil. Ich lasse mich von Farben und Formen an die Hand nehmen und gestatte ihnen für eine kurze Zeit, ein Eigenleben in mir zu entfalten.
Ich beschließe, dieses Bild für mich umzudefinieren. Die „Göttliche Komödie“ soll auch wirklich eine göttliche Komödie sein. Diese vier skurrilen „Menscheneier“ dort unten in der linken Ecke sollen mich nicht umsonst positiv inspiriert haben – und plötzlich ist die Umkehrung ganz einfach, leicht und überzeugend:
Das menschliche Leben wurde im Feuer „ausgebrütet“, in der Hitze von glühender Lava und nicht erkaltetem Metall hat es begonnen. Dort wurde es angelegt vor Menschengedenken, in der Hölle der Evolution. Dann steigt es nach oben – und alles ist in ihm angelegt und nichts wird ihm erspart: Lust und Liebe, Angst, Gesetz und Recht, Zweifel, Versagen, Hoffnung, alles. Dann irgendwann erscheint es auf der Oberfläche der Erde, noch nicht wirklich lebensfähig und immer in der Gefahr, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Aber die Wüste ist schön und die Vögel können fliegen und vor den Bergen ist die Welt nicht zu Ende. Sie geht weiter und wird von einem weiten Himmel überspannt…immer aber ist dieser Prozess auch der Umkehrung ausgesetzt, denn er ist nicht menschlich zu steuern, er bleibt im Dunkeln und dem Wunderbaren und Unheimlichen verhaftet.
Was habe ich nun mit diesem Bild gemacht? Sicherlich habe ich es nicht „richtig“ interpretiert, seinen Inhalt erfasst und bin den Gedanken von WolfTek nicht sehr nahe gekommen. Sollte ich es überhaupt wagen, irgendjemandem diesen Text zu zeigen? Sollte ich ihn nicht lieber in den Dateien meines Computers einer schlafenden Existenz überlassen? Andererseits erinnere ich viele skurrile Situationen vor Bildern und ebensolchen Interpretationen, wenn man unter sich war und nicht befürchten musste, von einem Kunstkenner mit verachtenden Blicken gewürdigt zu werden.
Ja, dieser Beitrag ist bewusst laienhaft persönlich. Ja, ich bin frei, Bilder ganz für mich zu interpretieren und mir meine Gedanken zu machen, ganz einfach zu genießen und wahrzunehmen, auf welchen Weg sie mich mitnehmen und führen – und da ich ein Plädoyer für den Genuss der subjektiven Bildbetrachtung schreiben wollte, war eigentlich auch nichts anderes zu erwarten…
Und womit jetzt enden? Genießen Sie jedes Bild, das Sie betrachten – auf Ihre Weise und lassen Sie sich Ihren Genuss nicht verordnen, durch nichts und niemanden!
Oft werde ich gefragt:
“Wie sind Sie denn auf die Idee gekommen, dieses Gedicht zu schreiben?” Das hat mich auf die Idee gebracht, einige dieser Geschichten aufzuschreiben, wenn es schöne Geschichten sind. Außerdem habe ich bei meinen Lesungen immer wieder beobachtet, dass die Zuhörer diese Geschichten gerne von mir erzählt bekommen. Hier also in unregelmäßiger Folge einige kleine Geschichten darüber, wie Gedichte entstehen können… so etwas wie Gedichte-Geburts-Geschichten.
Eine Hamburgerin
in Schwäbisch-Hall
Das folgende kleine “Gedichtle” entstand im Schwabenländle in Schwäbisch-Hall, mit Freunden und Freundinnen unterwegs, um wie seit einigen Jahren im so schönen und rustikalen Shakespeare Globe Theater im Rahmen der Festspiele eine Shakespeare Inszenierung zu sehen, in diesem Jahr 2008 “Die lustigen Weiber von Windsor”.
Wir Frauen haben dann manchmal auch ein kleines “Damenprogramm” neben der so wichtigen Kunst: Wir gestatten uns einen Blick in das eine oder andere Geschäft, um in Sachen Garderobe fündig zu werden. Da ich meine Sachen selbst entwerfe und nähe, avanciere ich dann zum Damenbegleitprogramm für das Damenprogramm, schaue zu, berate mehr oder weniger sachverständig und sammele Eindrücke.
Dabei war eines nicht zu überhören: dieses bezaubernde kurze “le”, das die Chefin des Hauses so besonders bezaubernd über die Lippen brachte – zum ersten Mal, als sie meinen Freundinnen Renate und Ulli beim Anprobieren empfahl: “Dieses Westle ( sie sprach Weschtle) da würd` aber auch sehr gut dazu passe…”
Die Hamburgerin konnte das nicht überhören! Sie fragte sich – das angebotene Wasser auf dem Stuhl trinkend – ob das nicht auch für andere Kleidungsstücke gelte. Aber ja, kam die Antwort prompt, natürlich gäbe es auch Kleidle und Jäckle und Röckle und Hemdle und Hösle… Die nachfolgenden Gedanken und Überlegungen, die ganz und gar unausweichlich waren und nicht zu stoppen, finden Sie nun in folgendem Gedichtle…
Eine Hamburgerin
beobachtete zwei Freundinnen beim Einkaufen in einer Boutique in Schwäbisch-Hall und wurde zu folgendem Gedicht inspiriert:
War im Ländle mit `nem Hemdle,
kaufte Täschle, Jäckle, Kleidle,
Hösle, Röckle, Blüsle, Westle
und fuhr dann zurück ins Nestle…
Schwäbisch-Hall, 12. Juli 2008
Vielen Dank an Frau und Herrn Rappold von Trendhaus Moden in Schwäbisch-Hall
für die Inspiration und die wirklich überzeugende Interpretation des Schwäbischen!
Regenküsse-Geschichte
Vor einigen Jahren gab es im Norddeutschen Rundfunk eine Sendung, in der die Hörer aufgefordert wurden anzurufen, um Gedichte mitzuteilen. Diese Gedichte mussten nach den Vorgaben der Redaktion geschrieben worden sein. Zu den Vorgaben gehörte eine Anzahl an Begriffen, die in diesem Gedicht zu verarbeiten waren. An diesem Sonntagmorgen rief ein Freund an und sagte: “Du schreibst doch Gedichte, hör dir das mal an!” Ich schaltete ein und vernahm also die Bedingungen: Im Gedicht sollten die Begriffe Regen, Kuss, Nase und Ekstase vorkommen. Ich setzte mich also hin, schrieb in weniger als zehn Minuten die Zeilen auf, rief beim Sender an. Natürlich hatte ich nicht einen Augenblick damit gerechnet, auf den Sender geschaltet zu werden. Aber es war so. Ich las mit klopfendem Herzen mein Gedicht vor, wurde in ein kleines und kurzes Gespräch darüber verwickelt und schwor mir: Nie wieder machst du das und – plötzlich war mir klar, warum ich viel lieber schreibe als rede…
Regenküsse
An Tagen, wenn der Regen kam,
er gern sie in die Arme nahm
und küsste sie zu ihrer Freud`,
welch wunderschöner Zeitvertreib!
Er küsste sie voll Zärtlichkeit
und sie hielt still, die ganze Zeit.
Doch küsste er sie auf die Nase,
dann war sie nahe der Ekstase
und dachte bei sich voller Wonne:
Ach, schien doch niemals mehr die Sonne…
Ein Menschenbild
An der Bar des Literaturhauses sitze ich und warte auf meinen Gesprächspartner. Es gilt, die “Hamburger Melange” vorzubereiten, eine Veranstaltung, auf der der Wiener Schauspieler Johannes Glück aus meinen Büchern lesen soll, besonders auch aus meinem skurrilen Liebling “Im Himmel gebadetes Obst” und noch unveröffentlichten Texten aus einem in Arbeit befindlichen Buch.
Es ist Vormittag und Teewetter in Hamburg. Also rücke ich mich auf dem Barhocker zurecht und bestelle mir einen, schwarz. Schwarzer Tee mit wenig Milch und wenig Zucker, englisch muss er sein.
Wer dort vorne auf dem Barhocker sitzt, bekommt Gespräche mit. Eine hübsche junge Kellnerin kommt aus dem Restaurant, und ich höre als Gesprächsschnipsel etwas wie: “Das ist doch beknackt!” Später handelt es sich im Gespräch zwischen zwei Angestellten offenbar darum, dass jemand eine lang durchzechte Nacht hinter sich hatte, denn er wird beschrieben mit: “Ist ja ganz schön versackt neulich.”
Sie sind also in der Welt, die beiden Wörter beknackt und versackt. Wie von selbst erfindet mein Gehirn die Wörter kompakt, abstrakt, nackt, zerhackt, verpackt und entschlackt dazu. Ich war zu früh da und warte noch immer, also ist es noch Zeit, sich über diesen Wortsalat Gedanken zu machen. Es ordnet sich – und nach wenigen Minuten ist mein kleines Gedicht fertig.
Aber was ist so ein Gedicht, ohne es jemandem vortragen zu können? Also lese ich es den beiden vor, die durch ihre Gespräche dazu beigetragen haben, dass es überhaupt in der Welt ist. So eine Geburtsgeschichte von Gedichten also, eine kleine, unbedeutende aber doch so schöne Geschichte über vielleicht eine halbe Stunde meines Lebens in Hamburg. “Wie haben Sie das nur gemacht? Ist ja toll!”, diese Frage nehme ich mit und denke mir: Egal, was das heute noch für ein Tag wird, bis jetzt war er schön!
Ein Menschenbild
aus
kompakt abstrakt beknackt versackt nackt zerhackt verpackt
entschlackt
Wenn der Mensch versackt,
fühlt er sich beknackt.
Wenn er sich verpackt,
ist er nicht mehr nackt.
Wird er zu kompakt,
wünscht er sich entschlackt.
Malt man ihn abstrakt,
hat man ihn zerhackt.
an der Literaturhaus-Bar am 4.November 2006
Federpferde
Mit kleinen Kindern unterwegs in den Urlaub. Eine lange Autofahrt in den Schwarzwald. Mein Mann steuert das Auto, ich “lenke” auf andere Weise: gute Laune hilft immer, Zeit zu überbrücken und zu genießen. Kinder können grausame gute-Laune-Killer sein, wenn sie sich langweilen. Unbarmherzig und laut geben sie dir zu verstehen, dass sie mit dieser Situation gerade nicht einverstanden sind. Schon mal mit einem weinenden und bockigen kleinen Mädchen auch nur eine Stunde lang Auto gefahren? Es muss also immer für Ablenkung gesorgt sein, damit vor allen Dingen auch der Fahrer dieser Familienkutsche nicht die Nerven verliert. Also wird gespielt, Spiele wie Autokennzeichen vorüber fahrender Autos sammeln und Wörter daraus bilden oder auch eines der beliebtesten Spiele meiner Kinder beim Autofahren, nachdem ich sie darauf aufmerksam gemacht habe: Wolken anschauen und in ihnen Formen entdecken. Wer das einmal gemacht hat, wird darin einen angenehmen Zeitvertreib entdecken. Für mich gibt es auf dieser Fahrt viele jagende Pferde am Himmel zu entdecken. Sie formieren sich und dann zerfließen sie wieder und fransen aus wie Federn das tun, es sind eben Federpferde am Himmel unterwegs. Nach dieser Fahrt steht der Titel meines Gedichtbandes fest, obwohl er noch nicht geschrieben ist. Wenn es soweit sein wird, da war ich mir damals ganz sicher, dann kann er nur “Federpferde” lauten. “Federpferde. Himmlische Gedichte”, ist nun schon die zweite erweiterte Auflage.
Federpferde
An manchen Tagen schwitzt die Erde.
An manchen Tagen stürmen
strahlend weiße Federpferde
und wiegen sich wie Meeresschaum,
wie Schnee von Sonnenstrahlen
durch den Raum.
Ihr Lauf ist fließend.
Gehetzt von Wind und Stürmen
schichten sie sich zu Wolkentürmen.
Zerfetzt und neu verbunden
sind sie dem Auge schon entschwunden.
So zeugen Wärme, Wasser, Wind
sich noch so manches Himmelskind,
und stetig wird geboren, wächst und stirbt,
und stetig malen Sonnenfarben,
heilt neue Kraft die alten Narben.
Über den Wolken
Vaterunsergedanken
Es könnte sein, das folgende “Gedicht” ist das beste, das ich je geschrieben habe. Was sollen also andere danach…hör ich einfach auf damit?
Das “normale” Vaterunser hat mich mein Leben lang begleitet, und ich war oft uneins damit. Nie konnte ich es beten in dem Bewusstsein, dass da im Himmel ein männlicher Gott sitzt, der wie ein Übermensch die Geschicke seiner Geschöpfe lenkt. Zuviel ist schlecht. Zuviel ist falsch. Zuviel Unglück, Leid und Hoffnungslosigkeit ist unter den Menschen, und immer ist jeder von uns irgendwann ein Teil davon.
Aber immer war da dieses Vaterunser…dein Reich komme, dein Wille geschehe. Welch eine Anmaßung, einen “real existierenden” Menschen in seinem Lebenslauf auf diese Aussage hin verpflichten zu wollen “dein Wille geschehe”. Habe ich keinen Willen? Habe ich kein Recht auf meinen Willen, meine Wünsche, meine Lust, meine Ziele, mein Glück, meine Träume, meine Irrtümer und Fehler und – wozu habe ich das alles von diesem Gott bekommen? Wenn doch alles einfach und unkompliziert wäre! Aber für wen von uns ist das Leben schon einfach und unkompliziert?
Ich bin im Laufe der Jahre vielen Menschen begegnet, die genau dieselben Fragen und Zweifel hatten wie ich. Sie konnten auf ganz unterschiedliche Weise darüber reden – anklagend, akzeptierend, erklärend, freundschaftlich und gütig vermittelnd. Einige von ihnen hatten über Zeiträume das, was wir Christen Gott nennen, aus ihrem Leben verbannt, nicht nur verbannt, sie hassten den Gott, der ihnen im Laufe ihres Lebens von konkreten Personen gepredigt worden war, denn das hatte ihnen nur Schmerzen bereitet.
Ich hatte das große Glück, wunderbaren Frauen und Männern zu begegnen, deren Antworten auf ihr gelebtes Leben auch immer gut waren. Dafür bin ich sehr dankbar. Die daraus resultierende Erkenntnis in Bezug auf mein Gottesbild ist heute ganz einfach: Wieso sollte ich versuchen, mir Gott zu erklären? Andere mögen das tun, und dann ist es für sie gut und richtig. Ich tue es nicht mehr, denn: Wie sollte es einem Geschöpf gelingen, seinen Schöpfer zu erklären? Wie sollte jemals der Verstand eines Menschen die Geheimnisse seines Sinnes ergründen können? Alles Denken von Menschen über Gott ist menschliches Denken und damit sehr beschränkt. Könnte ein Fisch jemals das Universum erklären?
Ich begebe mich also in das Geheimnis Gottes und nehme es als Geheimnis an. Die herrschende Lehrmeinung in der theologischen Wissenschaft nennt das Mystik, allerdings weitab davon wundergläubig oder schwärmerisch zu sein. Diese Haltung befreit davon, sich immer wieder neue menschliche Gedanken über Gott machen zu müssen, die am Ende zu nichts führen. Das Geheimnis jedes Glaubens ist der Glaube – in allen seinen möglichen Facetten zwischen: Ich glaube oder Ich glaube nicht. Spannend zu diesem Thema sind übrigens auch die Erkenntnisse der neuen Gehirnforschung, die sich mit dem Phänomen des Glaubens beschäftigt. Wer interessiert ist, lese zum Beispiel in “Bild der Wissenschaft” nach.
Meine Vaterunser-Gedanken sind ein Beitrag zu diesem unerschöpflichen Thema…