Category: Glaube Liebe Hoffnung


Manchmal stellen Freunde wichtige Fragen – und man muss sich damit beschäftigen, ob man will oder nicht. Hier eine davon:

Soll man überhaupt moralisch sein? ( Frage von Wolf Tekook)

Diese Frage hast Du also als Einstieg in eine Diskussion gemeint. Dafür taugt sie wohl sehr gut in ihrer provozierenden Art. Also antworte ich gerne auf eine Kernfrage menschlichen Handelns im Jahre 2012 n.Chr.

 

Wen wollen wir zuerst antworten lassen? Die Zehn Gebote, den Koran, die humanistische Aufklärung, das Völkerrecht, das bürgerliche Gesetzbuch, die katholische Soziallehre, Freud,das Handelsgesetzbuch, den Internationalen Gerichtshof…Endlosschleife? View full article »

Sommerausgabe 2012

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mein Artikel zum Thema “Reisen”:

 

 

 

Reisen

Frühlingsausgabe 2012

Mein Artikel zum Thema im Gemeindebrief der Michaelis Kirchengemeinde Hamburg Neugraben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Himmelfahrt, Pfingsten und die Rose

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sylvia Wenig-Karsch und das neue Internetportal www.bei-uns-in-Neugraben.de widmet der Dekade-Gruppe der Michaeliskirche Neugraben eine Seite! Dafür möchte ich mich bedanken! Wir freuen uns darüber, dass eine Arbeit, die nun schon seit 20 Jahren im Bereich der Ehrenamtlichen Frauen unter der Leitung von Renate Gresens geschieht, in die Öffentlichkeit getragen wird!

Der jeweils unterschiedlich gestaltete Altarraum

Gründerin der Dekade-Gruppe, Renate Gresens, zur Geschichte:

Seit über zwanzig Jahren feiern wir in der Michaeliskirche Dekade-Gottesdienste. Deren Schwerpunkt lag in den ersten zehn Jahren bei der „Solidarität der Kirchen mit den Frauen“; in der Fortführung hieß die Zielrichtung „Gewalt überwinden“. Nach wie vor geht es um die persönliche, aktuelle Sicht auf biblische Texte.

Dekade-Gottesdienste werden in der Gruppe ehrenamtlich vorbereitet, frei gestaltet und spiegeln die Vielfalt eigener Glaubenserfahrungen.

Ihren Ursprung haben diese besonderen Gottesdienste in der Dekade „Solidarität der Kirchen mit den Frauen (1988-1998). Der Ökumenische Rat der Kirchen hatte diese weltweite Dekade beschlossen, woraufhin Maria Jepsen, damals noch Pastorin in Leck und Mitglied der Kirchenleitung, die Idee der Dekadegottesdienste in Nordelbien vorangebracht hat. Als Maria Jepsen Pröpstin im Kirchenkreis Harburg wurde, gab sie die Dekadegottesdienstarbeit ab und ich wurde 1993 Beauftragte für Dekade-Gottes-dienste in der Nordelbischen Kirche. EKD und Synoden beschlossen, die Gottesdienstarbeit auch über den Abschluss der Dekade hinaus fortzuführen. 2001-2011 folgte die Dekade zur Überwindung von Gewalt – ebenfalls verbunden mit Dekadegottesdiensten. View full article »

Michaelis Buch

Das Michaelis-Buch

100 Jahre Michaelis-Kirche

 

Sie wird 100 Jahre alt und ist so jung wie nie zuvor: die Michaelis-Kirche in Hamburg Neugraben. Kirchweih war am 29. Oktober 1911, und deshalb wurde auch genau am 29. Oktober 2011 dieses Jubiläum mit einem festlichen Empfang am Abend und einem einwöchigen Festprogramm gefeiert. Ob sie sich freuen wird, die „alte Dame“. Alle sind sich sicher: Sie wird. Denn viele haben über lange Zeit geplant und vorbereitet und darin ihrer Freude Ausdruck verliehen, dass sie über eine historisch so lange Zeitspanne Raum geboten hat für das Gemeindleben und ein irdisches Haus Gottes war und ist.

 

Ein Buch, das von Gemeindegliedern geschrieben worden ist, begleitet die Geschichte von Kirche und Gemeinde vom Anfang bis heute und kann für 5 Euro im Gemeindebüro erworben werden. Zu diesen Gemeindemitgliedern gehöre auch ich. Die von mir geschriebenen Seiten stelle ich hier gerne ein. Sie dokumentieren unter anderem einen kleinen Teil meiner ehrenamtlichen Mitarbeit für das Gemeindeblatt „Die Brücke“ über einen langen Zeitraum.

Meine Beiträge darin: View full article »

Hans-Peter Kurr spielt Korczak

Lieber Hans-Peter!

Es sei mir gestattet, in diesem Fall einmal das ganz Andere zu versuchen, um der Premiere eines Theaterstückes gerecht zu werden, schließlich spielte ein Freund die Titelrolle. Umstände und Inhalte, liebe Leser und Leserinnen, mögen Sie diesem Artikel auf der DAP- Seite entnehmen:

http://die-auswaertige-presse.de/2011/09/keine-rezension-oder-doch-zur-premiere-von-korczak-und-die-kinder-in-hamburg/

Den jüdischen Arzt, lieber Hans-Peter, den hast Du an diesem Abend nicht gespielt. Du warst Dr. Januz Korczak, der jüdische Arzt Januz Korczak, der gemeinsam mit zweihundert Kindern aus einem Waisenhaus in Warschau im KZ Treblinka in den Tod ging. Es könnte sogar sein, dass ich ihn nie mehr von Dir werde trennen können, wenn wir uns begegnen – und das ist ja nicht so sehr selten der Fall.

Als junge Frau mit Interesse an Geschichte und Politik, die dann schließlich Politische Wissenschaften studierte, weil sie dachte, dadurch könne sie erfahren „was die Welt im Innersten zusammenhält“, habe ich mich eingehend mit dem Dritten Reich beschäftigt. Das war nicht nur in meiner Schule und im Studium möglich, das war mir auch ein persönliches Anliegen. Aber lesen alleine, das genügte nicht. Der Besuch einiger Konzentrationslager und Gespräche mit ehemaligen Inhaftierten bis heute im engeren Umkreis brachten Klarheit, echte Klarheit. Diesen Teil der deutschen Geschichte in seiner Grausamkeit zu erfassen, ist aber auch dadurch nicht möglich. Es ist wahrscheinlich nie möglich.

Schon damals, ich bin 1950 geboren, waren wir natürlich keine Zeitzeugen mehr und auf das Erzählen angewiesen, das Erzählen und das schauende Erleben im entsetzen Nachvollziehen zum Beispiel auch bei einem Besuch in Auschwitz. Seit ich dort war, habe ich nie mehr ein KZ betreten. Ich erinnere, dass mir schlecht wurde und ich die Bilder und Beklemmungen lange Jahre nicht los wurde: ein Haufen von Brillen, Gebisse, Goldzähne… Die ewigen Fragen blieben. Antworten kamen viele und führten doch nicht zu dem Ergebnis, eine sichere Hoffnung darauf aufbauen zu können, dass so etwas nie wieder würde geschehen können.

Die Gespräche innerhalb der Familie und mit Freunden fanden immer dort ein Ende, wo jemand leicht und auf die leichte Schulter nehmend Worte sagte wie: „Kann alles nicht so schlimm gewesen sein. Wir haben davon nie etwas erfahren!“ oder „ Hitlers gab und gibt es viele auf der Welt.“ Es fanden nicht nur Gespräche ein Ende. In diesem Fall fanden auch Beziehungen ein Ende. Es gibt Grenzen im Denken, die zu überschreiten es nicht mehr möglich macht, mit dem Gegenüber freundschaftlich zu kommunizieren. Wenn es nicht möglich war, Beziehungen zu beenden, weil sie im engsten Familienkreis angesiedelt waren, dann blieb nur die innere Emigration, eine beklemmende Lebenserfahrung.

Als ich, lieber Hans-Peter, in Eurer Aufführung saß, die von allen Beteiligten so wunderbar auf der Bühne, die ja auch ein Altarraum war, ins Leben und Wahrnehmen getragen worden ist, da wurden diese alten Bilder wieder lebendig. Weinen? Ja, ich habe geweint. Keine Möglichkeit, das zu verhindern, auch wenn am Ende das Lächeln und der Applaus zurück in die „normale“ Welt geführt haben. Ihr habt mit wenigen, mit spartanischen Mitteln in der Ausstattung, aber dafür mit umso stärkeren Mitteln im Spiel und in der dadurch hergestellten Dichte die Emotionen geweckt, ohne die keiner angesichts einer solch grausamen Lebensgeschichte bleiben kann.

Was will ich mit diesen persönlichen Worten sagen? Es ist das Weinen, das uns beim Verstehen von Geschichte oftmals fehlt. Es ist das Empfinden können, das echte Wahrnehmen von Schmerz und Leid der anderen. Wir sind immer nur Nachvollziehende mit dem Kopf und wenn wir Mitgefühl haben, dann bleibt auch das an der Schale haften und kann nicht wirklich in den Kern vordringen. Im Grunde können wir nichts wirklich verstehen, weil dieses Grauen der NS Zeit so unvorstellbar groß ist, dass es jede menschliche Vorstellungskraft sprengt.

Deshalb ist es so wichtig, dass Ihr Schauspieler auf der Bühne agiert und uns als Menschen begegnet, die im Ansatz so etwas wie Empathie wachrufen können. Deshalb ist es wichtig, dass Ihr an die Schulen geht, und den Jugendlichen von heute eine Ahnung dessen vermittelt, dass dieser Teil der deutschen Geschichte nicht vergessen werden darf. Kein Mensch von heute trägt irgendeine Schuld. Aber alle miteinander stehen wir in der Geschichte unseres Landes und Volkes und sind ein Teil davon für immer.

In diesem Fall also zolle ich Euch Schauspielern auf der Bühne den Respekt, sich in einem langen Prozess des Textlernens und Probens immer wieder und wieder emotional auf diese Geschichte und diese Gedanken einzulassen. Danke dafür! Ich könnte es nicht. Ich wünsche den Zuhörern und Zuschauern Eurer wunderbaren Produktion Tränen.

Deine Johanna

 

Bäume rufen im Frühjahr, im Sommer und im Herbst Begeisterungsstürme hervor. Dichter besingen das junge, zarte Grün, Hymnen und Lobgesänge werden über den Frühling und sein vom Winter erlösendes Grün geschrieben, Maler und Künstler machen sich Bäume zum Thema: Endlich, der Winter ist vorüber.

Das Grün der Bäume kündet es an, leitet über in den Sommer und dann in den bunten Herbst, in den wunderschönen bunten Herbst! Dann fallen die Blätter. Sie liegen herum, erzeugen Unlust und Ärger. Ja, der „rundum pflegeleichte“ Baum für menschliche Bedürfnisse ist von der Natur nicht vorgesehen. Genauso wenig, wie der rundum pflegeleichte Mensch nicht vorgesehen ist. Es gibt ihn nicht. Es bleibt auch ihm nicht erspart, ein Leben zwischen Frühling und Herbst zu führen.

Was schreibe ich da? Es bleibt ihm nicht erspart, ein Leben zwischen Frühling und Herbst zu führen? Das müsste anders lauten, viel anders, nämlich so: Es ist ihm geschenkt, ein Leben zwischen Frühling und Herbst zu führen. Diese Aussage träfe unser Leben besser.

Wir erleben und durchleben die Jahreszeiten und die Jahreszeiten des Lebens und sollten den Vergleich nicht scheuen, auch dann nicht, wenn sich an uns die Farben des Herbstes zeigen. Sind sie nicht wunderschön?

Zeigen sie nicht das ganze Lebensspektrum gelebter Zeit?

Sie machen uns nichts vor, sind ehrlich, offen und sogar bezaubernd. Halten wir uns nicht mit Trauer darüber auf, dass alles vergänglich ist. Bewahren wir uns die Gewissheit, dass jeder von uns in seinem gleich vergänglichen Leben sein Reservoir an Farben sammelt, seine eigenen Farben entwickelt und in sein Leben und das anderer Menschen einzuweben vermag.

Ein buntes Blatt zu sein im Teppich des Lebens, das ist uns bestimmt. Das können wir nicht ändern. Nehmen wir es an. Entwickeln und verschenken wir unsere Lebensfarben im Herbst mit Freude!

Foto: WolfTek

erschienen in der Gemeindezeitung der Michaelis-Gemeinde Hamburg-Neugraben im September 2010

25 Antworten aus einer Interviewserie für den Gemeindebrief der Michaelis-Gemeinde in Hamburg-Neugraben

Was ist der Sinn des Lebens?

So zu sein, wie ich bin!

Irgendwelche Spuren zu hinterlassen, etwas bewirken. Vielleicht sollte jemand sagen: „Das war eine gute Idee!“

Früher hätte ich darauf geantwortet: den Sinn des Lebens zu suchen. Heute halte ich den kategorischen Imperativ von Kant für wichtig: Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

Mein Gedanke dazu ist: So zu leben, als würde man noch einmal auf die Welt kommen, als wenn es eine Wiedergeburt gäbe und nicht so zu leben wie: Nach mir die Sintflut!

(lacht) Ach, gleich eine so schwierige Frage. Ich denke, seinen Weg zu finden in der Mischung zwischen den Anforderungen von außen und dem eigenen Ich.

Das ist eine Frage, über die ich nicht nachdenke. Das Leben hat Sinn. Ich hinterfrage den nicht.

Ich denke, es hat damit zu tun, in Sicherheit leben zu können, eine gute Gesundheit zu haben und mit sich selbst, seiner Familie und seinen Mitmenschen im Reinen zu sein. In diesen Zusammenhang passt für mich auch eine gute Berufsausbildung, um eine Familie ernähren zu können.

Aus seinem eigenen Leben etwas zu machen. Fähigkeiten einsetzen… Ach, darüber könnte man Romane schreiben!

Das fängt schon schwierig an. Ich denke Familie, Freude am Leben und Zufriedenheit. Denn wenn man nicht zufrieden ist, ist man auch nicht glücklich.

Andere ein wenig zufriedener zu machen.

Keine Ellenbogenmentalität zu entwickeln. Für mich bedeutet das zum Beispiel, dass die Menschen, mit denen ich arbeite, mit den Auswirkungen meiner Arbeit leben können.

Für mich ist der Sinn des Lebens, für andere Menschen Verantwortung übernehmen zu können und zu wollen.

Kommt darauf an, unter welchem Aspekt sie das betrachten, für mich die Lebenseinstellung, geprägt durch die christlichen Pfadfinder.

Die Familie.

Zu versuchen, Gottes Willen zu tun.

Eine Familie zu gründen, Familie intensiv zu leben und nach bestem Können dazu beizutragen, dass die Kinder gut groß werden.

Sicherlich meine Familie und Menschen, die ich als meine Freunde betrachten kann. Das Berufliche gehört aber genau so dazu wie mein Engagement im Verein mir Erfüllung gibt, wenn ich dieses große Wort benutzen darf.

Etwas zu lieben gehört zum Leben dazu.

Das ist aber eine schwierige Frage!

Dass so viele Leute wie möglich einfach singen, gemeinsam singen! Dazu möchte ich beitragen, das möchte ich vermitteln.

Das ist eine schwierige Frage. Gut mit Menschen umzugehen. Beruf und Privates im Gleichgewicht zu halten, dafür Sorge zu tragen, dass das private Umfeld stimmt, besonders die Familie.

Dass wir unsere Lebensaufgabe gut meistern.

Die Rückverbindung mit Gott.

Die Familie zu haben, Freude am Singen und am Leben, Geselligkeit mit Freunden und Reisen.

Zufrieden durchs Leben zu gehen und zu sehen, wie die Kinder gedeihen.