erschienen im Hamburger Abendblatt am 2. August 2011
Hunde sind wie Kinder. Wer einen Hund in seine Hausgemeinschaft aufnehmen will, muss das wissen. Ein Hund ist nicht nur mal eben so ein Tier, das man um sich hat und dabei auf Distanz halten kann. Hunde brauchen ihr „Rudel“ und brauchen Kontakt. Sie leiden, wenn diese Bedingungen nicht erfüllt werden. Alle „Hundebesitzer“ – schreckliches Wort – werden das wissen.
Diese Erkenntnis war auch neulich nicht weit. Wir sitzen gemütlich beim Grillen bei Freunden zusammen und der Abend ist lang. Da bleibt es nicht aus, dass auch die lieben Haustiere einmal zum Thema werden, zumal dann, wenn jemand aufsteht und sagt: „Ich muss mal kurz nach Hause, noch einmal mit dem Hund gehen, danach komme ich wieder.“ Der Weg ist in diesem Fall nicht weit. Nach einer knappen Dreiviertelstunde ist die „Hundebesitzerin“ wieder zurück, und Hunde werden zum fröhlich machenden Gesprächsthema.
Was gibt es nicht alles zu berichten! Natürlich dreht sich dabei vieles gerade um diesen Punkt: Hunde bedeuten regelmäßig wahrzunehmende Verantwortung und Fürsorge. Die beiden täglichen Spaziergänge am Morgen und am Abend müssen schon sein, wenn der Hund nicht auf einem großen Grundstück mit Auslaufmöglichkeiten Zuhause ist. Bei jedem Wetter unterwegs sein, da wird der Hund zum „Sportgerät“, Ausreden gelten nicht, Müdigkeiten nicht, Faulheit schon gar nicht! Der Hund muss, also muss man!
Sich davor zu drücken, geht nicht. „Wir haben bei unseren Skatabenden immer etwas abgemacht“, berichtet eine Hundeliebhaberin. „Der Verlierer des Abends musste mit dem Hund den abendlichen Gang machen.“ Lachen von allen Seiten. Wie denn das Spielen gewesen sei, wird ein wenig hinterhältig gefragt. Na ja, es sei schon sehr konzentriert daran gearbeitet worden, nicht zu verlieren, lautet die Antwort. So ist das mit den Hunden – sie fordern und fördern: Verantwortungsgefühl, Pflichten, Kommunikation und Gesundheit. Dies ist dann wohl einer der Kerne des Pudels!