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Einladung

Ich lese Texte aus meinem neuen Buch “Lebenskontakte”.

Literatrubel

 

Beim Lesen

Sandro Maier vom VS stellte die Kollegen vor


 

Verband deutscher Schriftsteller / LANDESVERBAND HAMBURG

Mittwoch, den  9 November 2011

 

L E S U N G

zum Thema

„GEGEN DAS VERGESSEN“

 

Ort:                               Kunstforum der GEDOK – Hamburg

Koppel 66 / Lange Reihe 75

20099 Hamburg  (St. Georg)

 

Zeit:                             19. 30 Uhr   / Eintritt frei!

 

 

Die Wahrheit und die Demokratie können sich nur im Frieden entfalten. Damit die Hoffnung darauf nicht zugrunde geht, braucht es die Träger des freien Wortes. „Leben in einer Idee bedeutet sich mit dem Unmöglichen zu befassen als wäre es möglich!“ (Goethe) Wir erachten es deshalb als unsere selbstverständliche Pflicht durch diese Lesung auf vergangene Geschehnisse des 9 Novembers (1923 Hitler-Putsch in München, 1925 Hitlers Schutzstaffel, 1938 Reichskristallnacht, 1989 Der Fall der Berliner Mauer, 1993 Zerstörung der Brücke von Mostar) aufmerksam zu machen.

 

Begrüßung:                   Christa Krohne – Leonhardt

Moderation:                  Sandro Maier

Es werden Lesen:         Rüdiger Stüwe, Gino Leineweber, Johanna Renate Wöhlke,

Emina Kamber und Dieter Brumm

 

Musik:                           Sadeta Kamber – Gesang / Zlatko Subasic – Akkordeon

 

 

Veranstalter: VS – Verband deutscher Schriftsteller in Hamburg

Mit freundlicher Unterstützung durch die Kulturbehörde Hamburg

Mein Text zur Lesung:

Ich will weinen und soll doch reden.

Ich will weinen und soll doch reden.

Kann man die Sonne aufgehen sehen, wenn man weint?

Hört man sie lachen und singen?

Fühlt man ihr Rauschen und Raunen im Wind?

Ich weine und höre das Herz der Sonne nicht schlagen.

Weinen ist eine Form der Kommunikation und sozialen Interaktion.

Wann haben wir zum letzten Mal auf diese Weise kommuniziert und sozial interagiert?

Ich will weinen und soll doch reden.

Ich will weinen und soll doch reden.

Ich weine.

Du weinst.

Er, sie und es weinen.

Wir weinen.

Ihr weint.

Sie weinen.

Weinen ist Ausdruck von Schmerz, Trauer, Hilflosigkeit, Angst oder des Gefühls tiefer Kränkung und Ungerechtigkeit.

Tränen riechen nach Tod. Wie roch der Tod in Gaskammern? Wie rochen Tränen in Gaskammern? Wie rochen Weinende in Gaskammern? Weinte auch der Gestank?

Wie flüchtig das Leben ist, wenn der Mensch nicht flüchten kann. Wie flüchtig das Leben ist, wenn der Mensch nicht flüchten kann.

Komm, liebe Träne, lass uns schwimmen im Tränenfluss der Zeit. Ich verspreche Dir, Du wirst es nicht schwer haben. Wir werden schwimmen, liebe Träne, wir werden schwimmen und wie wir schwimmen werden!

Was ist, wenn Tränen weinen?

Hört man ihren Atem und ihr Herz schlagen.

Ich will ein Tränenmörder sein.

Kann ich ein Tränenmörder sein?

Es wird zu wenig über das Weinen geschrieben. Es ist das Weinen, das den Nachgeborenen fehlt, der eigene Schmerz. Deshalb geschieht es immer wieder und könnte immer wieder geschehen und darf nie wieder geschehen!

Kommt, liebe Tränen, lehrt uns das Leben und das Mitgefühl. Wir bitten Euch, lehrt es uns.

Tränen unser, die ihr seid auf Erden, lehrt uns, dass das Leben heilig ist.

Nichts als Hoffnung

Kommt wieder eine schwarze Wolke

und ist der Sonnenschein vorbei,

erhebe ich mich wie ein Vogel

und fliege mir die Seele frei.

Ich rufe: Liebe Seele steige!

Ich rufe. Liebe Seele, zeige

mir einen Weg zum Firmament

zu dem, der das Geheimnis kennt.

Kommt wieder eine schwarze Wolke

und ist der Sonnenschein vorbei,

erhebe ich mich wie ein Vogel

und fliege mir die Seele frei.

Ich rufe: Liebe Seele, fliege!

Ich rufe: Liebe Seele, siege!

Und breite meine Hände aus

und bringe nichts als Hoffnung mir nach Haus

und bringe nichts als Hoffnung mir nach Haus.