Tag Archive: WolfTek


Seh- und Leseprobe:

Bilder: Wolf Tekook, Texte: Johanna Renate Wöhlke

Himmlisch

Komm mit deinem Atem,
komm, streichle mein Leben,
weich und geduldig.
Verirre dich, aber suche dich nicht,
sei einfach nur da.
Tauche in mich ein.
Gehe in mir spazieren.
Schaue mich an von innen,
aus der Ferne
und aus der Nähe.
Vergiss auch deinen Namen.
Du brauchst ihn nicht mehr.

Bilder und Texte dieses Buches nehmen ihre Leser mit auf eine Reise in die Welt des menschlichen Verlangens nach Kontakt, Nähe, Zärtlichkeit und Verstehen. Die Bilder erzählen Geschichten, entführen in genießendes Schauen, vielschichtiges Interpretieren und Träumen. Die Texte erfühlen diese Inhalte und setzen sie in Worte um. Denn es geht um Gefühle, die uns auf vertrauten Wegen begleiten und auf neue Wege führen können. Die Leser dieses Buches werden sich in diesem Kaleidoskop wiederfinden, in diesem Strauß von Lebensbildern und Textphantasien, sich an gelebtes Glück erinnern und die Hoffnung auf ein neues auf angenehme Weise nähren.

Geschrieben von admin am Samstag, 19. Dezember 2009

Notiz:

Rezensionen auf der Amazon- Webseite:

Von Tina Rupp:
Dieses Werk vermag mich immer wieder in seinen Bann zu ziehen. Die Bilder von Wolf Tekook – offensichtlich und doch nicht eindeutig – lassen auf den zweiten Blick einiges entdecken und gewinnen in Verbindung mit den bewegenden Texten von Johanna Renate Wöhlke noch mehr Tiefe.
Dieses Buch entführt in eine andere Welt – erfrischend anders!

Von Sascha Howold:
Ein schönes und bewegendes Werk der Literatur und Kunst.
Die Texte sind genauso tiefsinnig wie die dazugehörigen Bilder und meist direkt aus dem Leben gegriffen. Beides ist gut und passend aufeinander abgestimmt und so findet man den gelesenen Text meist auf anhieb im Bild wieder.
Besonders folgender Ausschnitt hat es mir angetan:

‘Kontakt
Augen und Hände waren unterwegs.
Doch obwohl die Angst abgespült war
mit dem Wasser der Neugier
und die Scham sich schlafen gelegt hatte,
blieb es ruhig und still.
Die Lust gab es auf, nach Tropfen zu suchen.
Die Haut gähnte schläfrig in ihren Falten.
Da legten sich alle zufrieden schlafen,
so wie sie waren.’

Fazit: Für jeden Freund der Literatur und Kunst ein Muß!

HAUTKontakt – Schatten von Träumen

 

Frankfurt Sommertag

30.Juli 2004

 

Frankfurt träumt im Hexenkessel,

Menschen gaukeln, Schwäne schaukeln.

Viel Geschiebe im Getriebe dem Leben zuliebe.

 

Ich möchte seerosenbadengehen mit Goethe

im Palmengarten.

Aber der schlummert im Goethehaus zwischen

alten Bildern, Dielen, Schränken und Efeu berankten Mauern.

Er sieht mich nicht.

 

Meine müde gelaufenen Beine freuen sich

auf weißes Plastikgestühl.

Der Nagellack von den Zehennägeln ist ab

vom Laufen und Raufen mit dem Großstadtpflaster.

Menschenleiber, sonderbare, blonde, braune, schwarze Haare.

Der Sari steht ihnen gut.

Sie können damit sogar Auto fahren.

 

Es gibt einen schönen Kindergarten in Frankfurt,

mitten in der Stadt, im Grünen.

Du hörst die Kinder lachen bis in den fünften Stock

des Penthouses mit Blick auf die Frankfurter Skyline.

 

Ich möchte dichten gehen mit Goethe

im Palmengarten,

aber der schlummert im Goethehaus zwischen

alten Bildern, Dielen, Schränken und Efeu berankten Mauern.

Er sieht die Brautpaare nicht.

 

Lachend kommen sie daher auf den Kieswegen,

aber die Entenmutter mit ihren drei Jungen

war schon vor ihnen da.

Weiße Sommerhosen wandeln zwischen roten Rosen,

auch ein Badeanzug mit Netzhemd darüber ist dabei,

denn es ist heiß in Frankfurt.

 

Auf dem Römerberg servieren sie Matjeshering.

 

Der Wind säuselt durch die Haare

eines Mädchens auf dem Main.

Das Schiff fährt in den Abend.

Kein stummer Liebeskummer.

„Wolfgang liebt mich schon seit zehn Jahren,

ich ihn aber nicht“, tönt es vom Oberdeck.

 

Bald geht die Sonne unter

und endlos reiht sich Flugzeug an Flugzeug

wie auf einer Perlenkette zum Landeanflug ein.

Jetzt sieht es aus, als seien sie Sterne.

 

Ich möchte Sterne pflücken gehen mit Goethe

im Palmengarten,

aber der schlummert im Goethehaus zwischen

alten Bildern, Dielen und Schränken und

Efeu berankten Mauern.

Er hat sie lange gepflückt.

 

Mir bleiben die Kamillenblüten, die Silotürme

und die Trauerweiden am Ufer, die roten

Schleusenlichter, die Angler und Griller am Fluss,

der Skipper mit den nackten Beinen in der Schleuse,

Achtung Absackungen am Ufer,

die einen Schiffsgarten tragende „Salisso“

im Vorübergleiten.

Wonne kommt auf, denn

die Abendröte erzählt Märchen über Sachsenhausen.

 

Foto: Wolf Tekook (www.wolftek.de)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Comfortable Landscapes – Impressionen von der Vernissage

 

Faltungen und menschliche Türme 

Schriftsteller Uwe Friesel vor gefalteten Landschaften 

Besucherdiskussionen 

Faltungen sorgen für Gesprächsstoff 

Gut gefüllte Galerie 

Uwe Friesel liest aus seinen Werken 

 

Uwe Friesel

las für das Publikum der Ausstellungseröffnung seinen Text: “Zwischen allen Stühlen ist der Platz des freien Autors” in einer extra für diese Veranstaltung gestalteten Fassung eines Essays, der vor zwanzig Jahren entstanden ist -  genau zu der Zeit übrigens, als WolfTek mit seiner Bildbearbeitung am Computer begann. Dreißig Minuten lang faszinierende Gedanken über Kunst und Kultur im politischen Kontext der Wiedervereinigung vor zwanzig Jahren. Gedanken, deren Aktualität noch heute gegeben ist, Gedanken, die anschließend in der Diskussion grundlegende Fragen des Verhältnisses von Kunst und Gesellschaft berührten – immer aktuell bleibend und deshalb im Kontext der Ausstellung Verbiegungen, Verwerfungen, Veränderungen auf eine umfassende Weise beleuchtend. Wir danken für diesen wunderbaren Beitrag und drucken ihn hier ab.

Uwe Friesel und Wolf Tekook im Gespräch 

Uwe Friesel

Zwischen allen Stühlen ist der Platz des freien Autors

Geschichte, das haben freie Geister immer wieder erkennen müssen, ist nicht berechenbar. Sie entzieht sich dem Kalkül. Sie gleicht dem Anbranden von Meereswellen an die Küste unserer Gegenwart, von wo aus wir sie betrachten. Will sagen, wir betrachten sie nie an sich, nie als Gegenwärtiges, sondern stets in ihrer Wirkung auf uns, von heute aus. Geschichte ist die Wirkung von Vergangenheit auf die Gegenwart. Je nach geographischer Lage und politischer Absicht wird sie unterschiedlich interpretiert. Ihre Darstellung ist deshalb schwierig, fast wie ein Orakel. Hochrechnungen in die Zukunft gelingen noch seltener, und wenn, dann nur in vergleichsweise harmlosen Regelkreisen.

 

Comfortable Landscapes von WolfTek

Biegungen und Rundungen, wo man sie nicht erwartet, sind Thema der Einzelausstellung

Comfortable Landscapes von WolfTek

die ab dem 27. November 2010 in der
Helmspark- Galerie

zu sehen ist.

Vernissage: Samstag, 27.November 2010, 14:00

Gezeigt werden Landschaftsbilder,

ErnteErnte 

Bilder aus dem Bereich der Architektur,

AntikeAntike 

Abstraktionen der Erdoberfläche

MediocrienMediocrien 

sowie dazu passende Leuchtobjekte.

Zauberwald und DurchblickZauberwald und Durchblick 

Die Ausstellung wird bis zum 26. März 2011 zu sehen sein.

Zur Vernissage

erwarten wir den ehemaligen Bundesvorsitzenden des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS), Uwe Friesel.

Wort und Bild werden bei dieser Vernissage in besonderer Weise aufeinander treffen.

Biegungen und Rundungen, wo man sie nicht erwartet – Strukturen und Abläufe, die so nicht erkennbar waren und sich doch auf die ihnen eigene Weise entfalten und Realitäten gebildet haben.

Diese Gedanken sind es, die sich in der neuen Ausstellung der Helmspark-Galerie und dieser besonderen Vernissage ebenfalls auf die ihnen eigene Weise entfalten sollen:

Der Künstler WolfTek, Dr Wolf Tekook, aus Krefeld und der in der Kulturlandschaft Deutschlands bekannte und sie mit geprägt habende Schriftsteller Uwe Friesel begegnen sich auf die ihnen eigene Weise in Bild und Text.

Uwe Friesel in der Helmspark Galerie begrüßen zu können, ist mir eine besondere Freude. Er ist der erste, auf dem historischen Kongress von 1991 in Travemünde von Ost- wie Westautoren gemeinsam gewählte Präsident des Verbands deutscher Schriftsteller, damals noch IG Medien, heute ver.di.

Was er vor allem bei dem damaligen Innenminister Schäuble – bereits im Rollstuhl, aber noch voller Elan wegen der sich abzeichnenden Vereinigung der beiden deutschen Staaten –  bewirken wollte, war, dass man nicht die Kultureinrichtungen der alten DDR “abwickelte” und in Bausch und Boden für ideologisch verseucht erklärte.

Uwe Friesel: „Der Bach der Thomaner war eben Bach, und zwar der beste auf der Welt, und die ostdeutsche Heine-Ausgabe war besser als die westdeutsche. Hat auch schließlich in großem Umfang geklappt, mit Ausnahme der Leipziger Bücherverklappung. Die war schrecklich.“

Seine kurze Lesung trägt den Titel: „Zwischen allen Stühlen ist der Platz des freien Autors“. Es handelt sich dabei um einen extra für diese Vernissage umgeschriebenen Text, den Uwe Friesel 1992 im Rahmen der Reihe „Dichter predigen“ in Schleswig Holstein gehalten hat und der heute, nach 20 Jahren Wiedervereinigung, in seiner Aktualität und Brisanz aufmerksame Zuhörer finden dürfte.

Aus dieser Perspektive ist der Text geschrieben, den Uwe Friesel lesen wird und über den wir miteinander mit dem Künstler und seinen Werken und dem Publikum ins Gespräch kommen wollen: Biegungen und Rundungen, Strukturen, Abläufe und die Position des Betrachters der Bilder WolfTeks verflochten mit den Gedanken eines kritischen Schriftstellers – ein mehr als spannender Nachmittag im Miteinander der Künste und Diskussion ist also gewiss!

wolf TekookWolf Tekook 

Uwe FrieselUwe Friesel 

 

 

 

Ein Klassiker!

Philemon und Baucis

Ein Kunstband über Bäume des Jahres 2009

Wolf Tekook
Philemon und Baucis. Baum-Menschen
Shaker-Verlag, Maastricht und Herzogenrath, 2009
ISBN 978-3-86858-243-7
148 Seiten, Hardcover, 20×27 cm, 44,90 €
Im Mai 2009 erschien das Buch:
„Philemon und Baucis. Baum-Menschen“ von Wolf Tekook aus Krefeld
Es enthält auf 148 Seiten Bilder und Texte zur Geschichte von „Philemon und Baucis“ aus der griechischen Mythologie, geschrieben von Ovid in den „Metamorphosen“.
In diesem Buch nehme ich auch einen kleinen Platz ein, und zwar mit einem Essay zum Thema Bäume und meinem Gedicht „Bäume“ aus meinem Gedichtband „Federpferde. Himmlische Gedichte“, Hamburg 2007.
Fazit
Selbst lesen ist eine Möglichkeit.
Selbst lesen und verschenken wäre die zweite.
Selbst lesen, behalten und verschenken – alle guten Dinge sind drei.
Selbst lesen, behalten, verschenken und weiter empfehlen – das wäre natürlich genial :)
Mensch in Glühbirne

Es werde Licht

Birnenexistenz

(gedichtet zu einem Bild von WolfTek)

Es hockt ein Mensch in einer Birne,

vom Hinterteil bis zum Gehirne.

Der Künstler hat ihn eingeklemmt,

der Mensch erscheint verklemmt gehemmt.

Doch täuscht der Eindruck, wie mir scheint,

des Menschen Menschsein ist gemeint.

Strahlt er nicht ab und zu mal hell –

Bleibt ewig er –  ein Sparmodell…

 

Ich mach mir ein Bild vom Bild.

Ein Plädoyer für den Genuss der subjektiven Bildbetrachtung am Beispiel des Bildes „Göttliche Komödie“ von WolfTek

„Dieses Bild gefällt mir“ oder „Dieses Bild gefällt mir nicht“, das sind  qualifizierende Aussagen, aber welche Bedeutung haben sie im Verhältnis zu anderen und der Möglichkeit, sich an meiner Aussage zu orientieren?  Ich behaupte keine, wenn ich nicht klarmachen kann, warum.

Ohne klarmachen zu können, wie man daran geht, sich ein Bild zu erobern, was aus dem eigenen Wissen, Fühlen und Werten in diese Geschichte einfließt, kann man zwar ein Bild für sich persönlich einordnen, aber niemals Begriffe wie Objektivität oder gar Bewertungen inhaltlich füllen und abgeben. Darin ist der Bogen zu einer vergleichbaren politischen Forderung angelegt, die lauten würde: Nenne mir deine Interessen und ich weiß, warum du etwas tust!

Das Faszinierende bei Bildern ist, dass sie immer verschiedene Deutungen und Bedeutungen auf sich ziehen und haben, zum Beispiel die ihrer Schöpfer, die der Kritiker, die der Betrachter, die der Käufer. Gibt es mehr? Ein Künstler veröffentlicht sein Werk und von diesem Augenblick an ist er nicht mehr allein „Herr des Geschehens“. Dieser lebendige Prozess im Umgang mit Kunst ist Kunstleben, ist leben mit Kunst, ist Umgang mit der Vielfalt des Menschlichen.

Ich fühle mich immer zuerst als Betrachterin und setze mich bewusst zuerst der Magie eines Bildes aus. Sicher, mich interessiert, was der Schöpfer eines Bildes an Ideen in seinem Werk umgesetzt hat. Das wird mir vieles erhellen und erklären, was mir auf den ersten Blick fremd geblieben ist. Wenn ich es will, werde ich gerade daraus einen besonderen Genuss des Werkes empfinden, denn ich kann nachvollziehen und verstehen, was wirklich gemeint ist, ein Fest für Analyse und Kunstgeschichte daraus machen, vergleichen, einordnen, werten -  all das.

Aber – ich möchte mir immer auch die Freiheit nehmen, meine ganz eigenen Gedanken und Gefühle zu entwickeln, eine eigene Geschichte mit einem Bild zu haben: meine Liebesgeschichte und meine Verachtungsgeschichte, meine Geschichte. Die kann durchaus ein Eigenleben neben dem Bild entwickeln und sich plötzlich in einem Bedeutungsfeld wiederfinden, das sich  auf den ersten Blick nur mir erschließt. Also lasse es neugierig auf mich zukommen, schaue und staune vielleicht und verbinde damit keine Wertung!

Anhand des Bildes „Göttliche Komödie“ von WolfTek möchte ich gerne einige Gedanken dazu notieren. WolfTek ist Kunstfotograf und „Fotocouturist“, ein Meister der digitalen Bildbearbeitung. Tausende real aufgenommener Bildteilchen sind in der „Göttlichen Komödie“ verarbeitet zu einem digitalen Kunstwerk, in einem Arbeitsprozess über vier Jahre hinweg.

WolfTek ordnet sein Bild selbst ein und macht inhaltlich klar, wo er seine Schwerpunkte sieht: Die „Göttliche Komödie“ soll an das Hauptwerk des mittelalterlichen italienischen Dichters Dante Alighieri erinnern, an die „Divina Commedia“, eben die „Göttliche Komödie“, eines der größten Werke der Weltliteratur. Der Dichter nimmt die Jenseitsvisionen des Mittelalters auf und schildert in der Ichform eine Reise durch drei Reiche der gedachten jenseitigen Welt: die Hölle, den Läuterungsbereich Purgatorio und das himmlische Paradies, die Freuden der Seligkeit im Angesicht Gottes.

Die Aufteilung des vertikal gestalteten Bildes „Göttliche Komödie“ knüpft an diese literarischen Zonen an, von unten gesehen die Hölle, das Gericht, das Paradies. Außerdem ist das Werk eine Hommage an das Hieronymus Bosch Gemälde „ Garten der Lüste“, können wir der Website von WolfTek entnehmen: www.wolftek.de Das Original hängt im „Prado“ in Madrid und ist in seiner ebenfalls dreiteiligen Ausführung horizontal angelegt.

Die Möglichkeit, dieses Werk eines Kunstfotografen und eines Meisters  der digitalen Bildbearbeitung auf dem Computerbildschirm und in perfekter, klarer Auflösung anzuschauen, reine und strahlende Farben bis hin zu kleinsten Nuancen wahrnehmen zu können, gehört zur modernen Bildbetrachtung in diesem Kunstsektor und ist ein Fest für die Augen. Das Bild gibt es inzwischen aber auch als Leinwanddruck in den beachtlichen Maßen von 80 mal 240 Zentimetern.

Was sehe ich also auf diesem Bild, was nehme ich wahr, auf den ersten Blick, den ersten Eindruck, das erste Gefühl?

Wüste, Wasser, Waage, Wolken von Dampf, Windrad, weiße und nackte Körper, Masken, Aphrodisiac als weiße Aufschrift auf einer Flasche, die Licht in das Dunkel einer Unterwelt bringt. Ich muss lächeln ob der Aneinanderreihung dieser Begriffe mit dem Anfangsbuchstaben W und der strahlenden Dominanz der Flasche mit dem Aphrodisiakum. Garten der Lüste, Unterwelt der Lüste, Dominanz der Lüste, einsam, unberührt und verschlossen und doch so hell und strahlend.

Diese wunderbaren Wüstenstrukturen, die ich selbst so ähnlich auf Reisen gesehen habe, ihre Farben. Ich erinnere meine Begeisterung und Faszination, als ich sie zum ersten Mal erlebt habe, spüre die Luft, den Sand, die unendliche Weite bis zum Horizont, der hier mit dem Gebirge abgeschnitten ist.

Gibt es das Wort Paradiesabklatsch? Ja, diese Wüste ist ein Paradiesabklatsch, denke ich, mitsamt den Menschen darin, die auf diese Bronzeplatte geklatscht sind, platt und ohne Leben, eigentlich unwürdig für ein Paradies oder –  unfähig im Paradies zu leben? Sie leben dort nicht. Haben sie dort jemals gelebt? Ist das Paradies ein Paradies, wenn es eine Wüste ist, eine Wüste mit einem auslaufenden See, also ohne Lebenskraft? Das Paradies als eine Scheinwelt der Harmonie, die sich verliert und mit dem Glauben daran verlieren sich auch die Menschen…verlieren sich in Dunkelheit und höllische Martern?

Warum hat er Adam und Eva leblos einfach so als Abbild auf diese Platte geklatscht, während alle Tier lebendig sind, denke ich und verfolge den See, der in der Erde versinkt und sich in einem tosenden Wasserfall in die Erde ergießt. Weißes Wasser, weiße Körper und dieses weiße und strahlende Schild „Aphrodisiac“ bringen das einzige Licht in die dunkelschwarze Unterwelt und Hölle, jedenfalls einen Ort der Martern.

Parallel stellt sich das Gefühl ein, das ich auf einer meiner ersten Reisen in arme Länder wie Indien hatte und die Frage: Warum muss Armut dort so malerisch sein? Welche Verbindung gehen Schönheit und Hässlichkeit ein, wenn es darum geht, Hölle darzustellen…

Dieses Bild scheint keine optimistische Botschaft zu vermitteln. Die Optimistin in mir windet sich, aber wenn ich ehrlich vor mir selbst bin, dann ist doch meine Aussage in Gesprächen schon so oft gewesen: Für mich sehe ich die Welt eigentlich positiv, aber die Geschichte der Menschheit als Ganzes ist gekoppelt an den Untergang unserer Sonne und damit unausweichlich auf eine ungewisse Weise endlich und damit eigentlich pessimistisch zu sehen, pessimistisch bis auf diesen einen kleinen Augenblick des guten, eigenen Lebens, der aber auf diesem Bild fehlt.

Ich spüre ein ablehnendes Gefühl diesem Konflikt gegenüber, auf so perfekt schöne Weise mit Hässlichkeit, Leiden und Pessimismus konfrontiert zu werden. Außerdem: Es nennt sich „Göttliche Komödie“ und hat weder Gott noch die Komödie zu bieten, im Gegenteil, es scheint  Fragen, Zweifel und Ohnmacht zu inszenieren.

Immer mehr lässt mich der obere Teil des Bildes nicht los. Meine Augen bleiben immer öfter an der kopfähnlichen Felsformation hängen, die sich mittig aus der Wüste erhebt. Ich meine, einen Mund erkennen zu können und geschlossene Augen, den Kopf der Sonne zugewandt, fast wie der Kopf einer Schildkröte oder eines echsenhaften Wesens, die Ansätze von Schultern noch ein wenig über dem Boden zu sehen. Ich verfolge den empfundenen Körperbau dieser imaginären Echse in die Erde und entdecke auf der rechten Seite des Bildes so etwas wie einen kräftigen, muskulösen Fuß, in dessen Beuge sich die braune Flasche mit dem Aphrodisiakum befindet, in einer Position, als wolle dieser Fuß gleich wie mit einem Fußball mit ihr spielen.

Nein, ich pfeife meine Gedanken zurück und muss lächeln. Fehlt nur noch, ich beginne auf dem Bild danach zu suchen, wo denn die Schildkröte ihre Eier in den Sand und in die Erde gelegt hat – und entdecke doch tatsächlich unten in der linken Ecke die vier gallertartigen Gebilde, gefüllt mit zusammengekauerten Menschenleibern…

Noch einmal: Nein! Darf ich mir diese Art der Bildbetrachtung erlauben –  in Gedanken an Dantes Göttliche Komödie und den Garten der Lüste von Bosch? Aber was kann ich gegen meine Gedanken und warum soll ich ihnen Zwänge auferlegen? Mein Lächeln entsteigt ja nicht einer gleichgültigen Betrachtung, im Gegenteil. Ich lasse mich von Farben und Formen an die Hand nehmen und gestatte ihnen für eine kurze Zeit, ein Eigenleben in mir zu entfalten.

Ich beschließe, dieses Bild für mich umzudefinieren. Die „Göttliche Komödie“ soll auch wirklich eine göttliche Komödie sein. Diese vier skurrilen „Menscheneier“ dort unten in der linken Ecke sollen mich nicht umsonst positiv inspiriert haben – und plötzlich ist die Umkehrung ganz einfach, leicht und überzeugend:

Das menschliche Leben wurde im Feuer „ausgebrütet“, in der Hitze von glühender Lava und nicht erkaltetem Metall hat es begonnen. Dort wurde es angelegt vor Menschengedenken, in der Hölle der Evolution. Dann steigt es nach oben – und alles ist in ihm angelegt und nichts wird ihm erspart: Lust und Liebe, Angst,  Gesetz und Recht, Zweifel, Versagen, Hoffnung, alles. Dann irgendwann erscheint es auf der Oberfläche der Erde, noch nicht wirklich lebensfähig und immer in der Gefahr, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Aber die Wüste ist schön und die Vögel können fliegen und vor den Bergen ist die Welt nicht zu Ende. Sie geht weiter und wird von einem weiten Himmel überspannt…immer aber ist dieser Prozess auch der Umkehrung ausgesetzt, denn er ist nicht menschlich zu steuern, er bleibt im Dunkeln und dem Wunderbaren und Unheimlichen verhaftet.

Was habe ich nun mit diesem Bild gemacht? Sicherlich habe ich es nicht „richtig“ interpretiert, seinen Inhalt erfasst und bin den Gedanken von WolfTek nicht sehr nahe gekommen. Sollte ich es überhaupt wagen, irgendjemandem diesen Text zu zeigen? Sollte ich ihn nicht lieber in den Dateien meines Computers einer schlafenden Existenz überlassen? Andererseits erinnere ich viele skurrile Situationen vor Bildern und ebensolchen Interpretationen, wenn man unter sich war und nicht befürchten musste, von einem Kunstkenner mit verachtenden Blicken gewürdigt zu werden.

Ja, dieser Beitrag ist bewusst laienhaft persönlich. Ja, ich bin frei, Bilder ganz für mich zu interpretieren und mir meine Gedanken zu machen, ganz einfach zu genießen und wahrzunehmen, auf welchen Weg sie mich mitnehmen und führen – und da ich ein Plädoyer für den Genuss der subjektiven Bildbetrachtung schreiben wollte, war eigentlich auch nichts anderes zu erwarten…

Und womit jetzt enden? Genießen Sie jedes Bild, das Sie betrachten – auf Ihre Weise und lassen Sie sich Ihren Genuss nicht verordnen, durch nichts und niemanden!

Kunstfotografie zwischen Schönheit und Verletzlichkeit

Der Krefelder Arzt und Fotograf Dr. Wolf Tekook

In seinen Bildern verwebt und verschachtelt er, lässt ineinander fließen und verbindet Gegensätzliches, spielt mit Licht, projeziert und dokumentiert. Da zeigen sich die Facetten des gelebten Lebens, denn der Krefelder Dr. Wolf Tekook (58) ist Arzt und Künstler, Mediziner und Fotograf. Die Galerie auf seiner Website zeigt die ganze Bandbreite seiner Arbeit und seines Könnens: Da ist zum Beispiel das Projekt Lichtspiele mit Lichtprojektionen; dann Carmina burana, Interpretationen der Lieder – und Gedichtesammlung aus dem 13. Jahrhundert; Zwischenmenschliches, das sind Menschen, fotografiert alleine oder zu zweit und ganz vorne das neue erfolgreiche Projekt „Philemon und Baucis. Baum-Menschen“, auf 148 Seiten nackte menschliche Körper in Fotografien von realen Bäumen versteckt, mit ihnen verwoben, verknüpft, in ihnen zerflossen, die menschliche Haut eingepasst und überlagert durch die Rindenstruktur der Bäume; Bäume und Menschen optisch interpretiert und in Szene gesetzt, als seien sie ein Wesen, fantastisch und real zugleich. Das gleichnamige Buch ist in diesem Frühjahr bei Shaker-Media als Kunstband erschienen.

Wolf Tekook antwortete auf Fragen zu diesem Projekt und zu seinem künstlerischen Werk.

Wie lange haben Sie insgesamt an dem Projekt gearbeitet? Es sieht nach einem Mammut-Projekt aus.

Die Grundidee und erste Vorarbeiten entstanden 2006 und 2007. Es hat vieler Versuche mit Testbildern gebraucht, bis ich die richtige Technik für eine solche Darstellung fand.

Wo sind die Bilder der Bäume entstanden?

Im gesamten Jahr 2008 habe ich gezielt nach markanten Bäumen gesucht. Einfach aufgrund der leichten Erreichbarkeit stammen viele Bäume vom Niederrhein. Ich erinnere mich noch an den ersten Ausflug im Januar 2008. Meine Idee war, schöne Solitärbäume im hierzulande reichlich vorhandenen bäuerlichen Umfeld aufzunehmen. Ich fuhr mit dem Auto zwei Stunden durch den nördlichen Niederrhein – und fand nur einen geeigneten Baum. Danach habe ich mir schnell angewöhnt, meine Kamera bei jeder Autoreise mitzunehmen – und wenn irgend möglich, keine Autobahnen zu benutzen.

Im späten Frühjahr habe ich anlässlich einer Romreise die Autostrada direkt nach Mailand verlassen und dann viele passende Bäume gefunden.

Neben dem Niederrhein sind „Baumschwerpunkte“ Ober- und Mittelitalien, ein Urwald bei Kassel und Ibiza gewesen. Aber auch vom spanischen Festland, aus Griechenland und dem Nahen Osten gibt es Vertreter. Insgesamt habe ich im Laufe des Jahres 2008 zirka 2000 Bäume fotografiert.

Wie viele verschiedene Modelle und Paare waren beteiligt und war es schwer, sie zu finden?

Für das Baumprojekt habe ich 49 Menschen beiderlei Geschlechts vor der Kamera gehabt. 37 davon haben den Weg in das Buch gefunden. Die Gesamtzahl der Menschenfotos zum Baumthema liegt bei knapp 20.000; aus ihnen habe ich etwa 400 geeignete Bilder ausgewählt.

Um die 200 Bilder sind im Laufe des Jahres 2008 zum Thema entstanden; die besten fanden Aufnahme in das Buch.

Ganz entgegen meinen Erwartungen war es überhaupt nicht schwer, „Freiwillige“ für dieses Projekt zu finden. Meine Idee verbreitete sich wie ein Lauffeuer, und fast alle Abgebildeten schrieben mich an, weil sie mit dabei sein wollten – oft Menschen, denen es vorher nicht im Traum eingefallen wäre, sich ohne Kleidung vor der Kamera zu zeigen.

Eine nette Anekdote am Rande: Unter den Bewerbern war auch ein Fotograf, der noch nie zuvor auf die andere Seite der Kamera gewechselt war, aber unbedingt Teil meines Projektes sein wollte. Wir machten gute, passende Bilder, ich habe ihn erfolgreich „verbaumt“, und er war sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Vor wenigen Wochen fragte ich bei ihm an, ob er mit einer Namensnennung im Buch „Philemon und Baucis“ einverstanden sei. Erst danach „gestand“ er seiner Lebenspartnerin den Ausflug in die Modelwelt. Zu seiner Überraschung war sie von den Bildern begeistert, und er bat mich erst jetzt um den Ausdruck eines Bildes für die heimische Wand.

Mich interessiert besonders, ob Sie glauben, dass Ihr Beruf einen unmittelbaren Einfluss auf Gedanken von Schönheit, Hässlichkeit und Verletzlichkeit hat…

Wenn man sich der Medizin widmet, ist der menschliche Körper das Thema. Ab Beginn des Studiums beschäftigt man sich zunächst mit dem Idealzustand des gesunden – und schönen – Körpers, um dann den größten Teil der Ausbildung und der Berufstätigkeit damit zu verbringen, Abweichungen von diesem Idealzustand möglichst treffsicher zu erkennen und erkannte Probleme zu kurieren. Insofern ist das Tun eines Arztes sicher ein Streben nach dem Idealzustand des gesunden und auch schönen Menschen. Dass Gesundheit und Schönheit ein Paar sind – wobei Schönheit sich nicht in Zentimetern (90-60-90) messen lässt und auch nicht einem bestimmten Lebensalter vorbehalten ist. Ich muss zugeben, dass dieses Streben nach Schönheit mir in meiner Kunst immer wichtig war – vielleicht gerade, weil ich in meinem Beruf alle Varianten ihrer Abwesenheit kennenlernte. Verletzlichkeit – das bedeutet potenziellen Verlust der Schönheit durch Zerstörung, und auch dies ist mein täglich‘ Brot in der Arbeit. Vielleicht zeigen meine Bilder auch die Versuche, die Schönheit wiederherzustellen, indem ich idealisiere.

Was macht Ihre Faszination am Bild aus?

Ich liebe das Gestalten, die Komposition mit verschiedenen Zutaten, um einem Bild seine Aussage zu geben. Fast alle meine Bilder entstehen zuerst im Kopf; erst dann versuche ich, das Erdachte sichtbar zu machen. Die Aussage steht dabei stets im Mittelpunkt; ein nur dekoratives Bild ohne gedanklichen Inhalt ist für meine eigene künstlerische Arbeit wertlos. Ich kann mich an abstrakten Bildern anderer Künstler erfreuen; es käme mir aber nie in den Sinn, derartiges selbst zu versuchen. Insofern könnte man meine Bilder als sichtbar gemachte Gedanken beschreiben.

Ihre Bilder wären ohne die moderne Technik nicht möglich. Welche Bedeutung haben die technisch-digitalen Möglichkeiten für Sie?

Ich nutze Technik, ich mag es, optimale Werkzeuge zu nutzen – von der Kamera bis zum Bildbearbeitungsprogramm oder Drucker -, ich bemühe mich, diese Hilfsmittel bis an die Grenzen der technischen Möglichkeiten auszureizen. Aber es bleiben Werkzeuge, die es mir erleichtern, meine Ideen zu verwirklichen; die Ideen ersetzen können sie nicht.

Ein geläufiger Fotografenwitz ist: „Jetzt fehlt nur noch eine Kamera mit Motivautomatik!“

Mir sind Menschen bekannt, die eine abertausende Euro teure Fotoausrüstung besitzen, aber kein einziges Bild hinbekommen, bei dem man verweilen möchte. Umgekehrt kenne ich Leute, die mit einer Billigkamera vom Lebensmitteldiscounter Hingucker en masse produzieren.

Die Entwicklung digitaler Möglichkeiten: Da lasse ich mich überraschen. Als ich um das Jahr 1990 begann, Pixel herum zu schieben, waren die Endprodukte grobe Bildchen im Briefmarkenformat. Die Entwicklung war rasant, und ich denke, die Basistechniken der Bildbearbeitung sind ausgereift. Aber auch heute entdecke ich mit jeder neuen Version meines favorisierten Programms Photoshop auch Erweiterungen und Ergänzungen, die neue Möglichkeiten eröffnen oder einfach das Leben erleichtern.

Die nackten Menschen, wären sie auch so ganz selbstverständlich Teil Ihrer Bilder, wenn Sie kein Arzt wären und nicht diesen ganz selbstverständlichen Umgang mit Nacktheit gewöhnt? Ich denke auch an die erotische Komponente.

Nacktheit war für mich nie tabuisiert. Für mich hat Nacktheit etwas mit Schönheit und auch Reinheit zu tun. Vielleicht hat die Medizin es mir erleichtert, die Nacktheit von der Zwangsläufigkeit sexueller Gedanken zu trennen. Bald nach meinem Staatsexamen habe ich einige Jahre in gynäkologischen Krankenhausabteilungen gearbeitet. Damals wurde ich oft gefragt, ob denn nicht mein eigenes Liebesleben litte, wenn ich tagtäglich mit Offenlegung und Krankheiten der Organe konfrontiert würde, die für den Sexualkontakt bestimmt sind. In dieser Zeit habe ich endgültig gelernt, zwischen Beruf und Privatleben zu trennen – und ich denke, es ist mir bis heute gelungen. In der Fotografie ist das nicht anders als im Arztberuf: Wenn ich im Studio nackte Menschen fotografiere, ist das Arbeit: Die Suche nach dem richtigen Ausschnitt, der richtigen Beleuchtung, der perfekten Pose erfordert hohe Konzentration; für erotische Gedanken bleibt da keine Zeit.

Meine Bilder zielen nicht auf sexuelle Erregung ab. Seit Beginn der Aufnahmen zum Philemon und Baucis- Thema fotografiere ich immer wieder Paare, und es fasziniert mich zu sehen, wie Menschen, die im normalen Leben eine Beziehung miteinander haben, dies auch vor der Kamera zeigen. Zwischen zwei solcher Darsteller knistert es oft, während wir fotografieren. Mehr als einmal hörte ich nach einer solchen Fotoserie die überraschte Feststellung, dass das Paar irgendwann meine Anwesenheit als Fotograf und die Blitze der Beleuchtungsanlage überhaupt nicht mehr wahrgenommen hat. Das ist dann zweifellos Erotik, aber zwischen den beiden Hauptdarstellern vor der Kamera – und es ist unerheblich, ob sie beim Fotografieren bekleidet oder nackt sind. Gelingt es mir als Fotograf, diese Erotik einzufangen, werden die Bilder perfekt. Der spätere Betrachter wird dann die Erotik zwischen den Darstellern spüren; ich glaube allerdings nicht, dass sich diese Erotik auf den Betrachter überträgt.

Wie ist es mit den Reaktionen der Betrachter Ihrer Werke, mit Kritik, mit Lob?

Ich wünsche mir nichts. Das Öffentlichmachen von Bildern ist ein sehr wichtiger Schritt in der künstlerischen Entwicklung. Mich hat es gelehrt, sehr viel selbstkritischer zu werden, viel genauer zu arbeiten. Heute brauche ich für ein Bild weitaus länger als vor Beginn meiner Ausstellungstätigkeit, einfach weil ich einem Betrachter nichts Halbgares anbieten will.

Natürlich freue ich mich, wenn sich Betrachter mit meinen Bildern auseinander setzen.

Ist die Kritik positiv, freue ich mich und fühle mich motiviert, weiter zu machen. Werden Probleme, gar Fehler in meinen Darstellungen angesprochen, wird das Gespräch wichtig: Nur so kann ich meine eigene Betriebsblindheit abmildern und lernen. Ich liebe Diskussionen und suche sie! Das Einzige, womit ich nichts anfangen kann, ist unbegründete Kritik – einerlei ob positiv oder negativ.

Ziele, Ideen, Gedanken in die Zukunft ?

Eins ist sicher: Mir werden die Ideen so schnell nicht ausgehen!

Würden sie benennen wollen, was Ihre Kunst ist?

Das kann ich nicht. Der Picasso zugeschriebene Satz „Kunst entsteht im Auge des Betrachters“ weist die Richtung, wo eine Antwort zu finden sein wird.

Macht diese Arbeit Sie glücklich…

Kurz und knapp: JA!

SEIT DEZEMBER 2009 IM BUCHHANDEL:

HAUTKontakt

Schatten von Träumen – Eine Anthologie

von Johanna Renate Wöhlke und Wolf Tekook

Daten zum Buch:.

♦ Verlag: Shaker Media

♦ Format: 24 x 17 cm

♦ Bindung: Softcover

♦ ISBN: 978-3-86858-500-1

♦ Preis: 29,90 Euro

Bilder und Texte dieses Buches nehmen ihre Leser mit auf eine Reise in die Welt des menschlichen Verlangens nach Kontakt, Nähe, Zärtlichkeit und Verstehen. Die Bilder erzählen Geschichten, entführen in genießendes Schauen, vielschichtiges Interpretieren und Träumen. Die Texte erfühlen diese Inhalte und setzen sie in Worte um. Denn es geht um Gefühle, die uns auf vertrauten Wegen begleiten und auf neue Wege führen können. Die Leser dieses Buches werden sich in diesem Kaleidoskop wiederfinden, in diesem Strauß von Lebensbildern und Textphantasien, sich an gelebtes Glück erinnern und die Hoffnung auf ein neues auf angenehme Weise nähren.

Lebensgefühl Verlangen – was ist das?
Die Frage ist einfach, wenn der Hunger auf Trauben gestillt werden will, wenn es nur darum geht,
sie zu essen oder nicht. Sie sind da. Einfach nur zugreifen und essen. Aber im ewigen Spiel
zwischen Begehren und Entbehren müssen, Suchen und Finden zwischen Menschen,
ist das Verlangen Himmel und Hölle, Motor und Bremse zugleich, ist der Weg
zwischen Verlangen und Erlangen gepflastert mit Erfüllungen, aber auch Hoffnungen
und Enttäuschungen. Denn es geht um Gefühle.
Wer konnte sie jemals abschalten wie das Licht einer Lampe?
Wer konnte ihr Wünschen und Sehnen jemals gleich und
sofort befriedigen, wie der Griff zu den Trauben es vermag?
Wer war noch nie auf dem Weg zu einem DU
und blieb am Ende allein?
Wollen, Wünschen und Erträumen scheinen
im so oft als unverzichtbar empfundenen
Brauchen und Vermissen
angesiedelt und erweisen
sich dann als ewiges
Suchen, Erahnen und
Vorfreude, die nie
im Spüren enden
werden.
Eine
melancholische
Geschichte
also? Sogar
Stoff für eine traurige
Geschichte, dieses Lebensgefühl
des Verlangens?
Ein wenig wohl auch das, aber bei
weitem nicht nur. Denn gestilltes Verlangen
mündet in empfundenes Glück, und diese
Augenblicke und Perioden des Lebens sammeln
wir als kostbare Geschenke, jeder von uns, immer
wieder. Das Glück überrascht uns. Es begegnet uns
unvorhersehbar und wir sammeln es in Erinnerungen an
Situationen und Personen und so werden wir Teil von Geschichten,
machen Erfahrungen mit uns selbst und anderen, sind auf fremden
und vertrauten Wegen unterwegs, erreichen und verfehlen Ziele, enttäuschen
und schenken Glück…
Der rosarote Brei schmeckt nicht mehr, wenn das Leben Zähne bekommen hat.
Das Leben macht uns Appetit auf seine Früchte, überlässt es uns, mit ihnen zu leben und
im steten Spiel zwischen Begehren und Entbehren zu balancieren.
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