erschienen im Hamburger Abendblatt am 26. Juli 2011
Wir saßen am Esstisch und eine Fliege machte es sich dauernd auf einem andern Platz zwischen Fleisch und Gemüse bequem, manchmal auch auf unseren Nasen und Armen, Händen und Haaren. Wer mag das schon. „Fliegenklatsche, hast Du eine Fliegenklatsche?“, war die Frage an die Gastgeberin. Das war die falsche Frage!
Meine Freundin stand still und zielsicher auf, ja zielsicher. Sie ging in die Küche und griff nach zwei kleinen Gläsern. Die Neugierde am Tisch war groß. Wir sprechen von einer Fliegenklatsche und sie steht auf und holt zwei kleine Gläser? Sie kommt zurück, nähert sich der genüsslich „fressenden“ Fliege mit beiden Gläsern. Die Fliege fliegt auf – in das erste Glas und schwups, wird sie mit dem zweiten von hinter gefangen und sitzt zwischen beiden Gläsern fest. Das geht alles so schnell, dass wir sprachlos daneben sitzen.
Dann werden beide Fliegen an die frische Luft gebracht, man könnte auch sagen, an die frische Lust gebracht! Wir bewundern die Fliegenfängerin. Wie kommt sie zu dieser Methode? Erstens, so hören wir, würde sie nie eine Fliege töten und zweitens: Eine Fliege kann nicht rückwärts fliegen, wenn sie im ersten Glas gelandet ist und das zweite von hinten dagegen kommt, ist sie gefangen.
So einfach also ist das überlebenssichernde Fliegenfangen, wenn man weiß wie. Nun weiß ich es, meine Freundin ist eine Art von Fliegenkönigin. Sie schützt ihre Untertanen perfekt.
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