erschienen im Hamburger Abendblatt am 14. September 2011
Wir sind alle lernfähig, hoffentlich! Lernen macht nämlich Spaß! Diese beiden Ausrufungszeichen zeigen schon ganz deutlich – nun muss etwas kommen, das mich in Sachen lernfähig tief beeindruckt hat. Ja, das hat es auch – und das ganz plötzlich und unerwartet und ganz ohne mein eigenes Zutun.
Das ging so: In gemütlicher Runde saßen wir zusammen. Vor uns die weite grüne und bäuerliche Wiese, hinter uns das wunderschöne Fachwerkhaus mit einem großen, liebevoll angelegten Bauerngarten. Eine Ansicht und eine Aussicht wie im Bilderbuch. Aber da waren auch noch das Bier, der Wein und das Wasser auf dem Tisch. Sommerlich war es – ja, die Sonne schien – und fröhlich und heiter war deshalb auch die Stimmung.
Auch der Bürgermeister des Ortes saß mit am Tisch und er war in Hochform. Was konnte er über sein Dorf nicht alles erzählen! Schrieb ich Dorf? Als Dorf bezeichnet man ja laut Wikipedia Enzyklopädie „eine zumeist kleine von Menschen bewohnte Gruppensiedlung mit geringer Arbeitsteilung, die ursprünglich durch eine landwirtschaftlich geprägte Siedlungs-, Wirtschafts- und Sozialstruktur gekennzeichnet ist.“
„Mein“ Bürgermeister ist aber nicht von gestern. Er ist einer von heute und hat noch sehr viel mehr als Wikipedia dazu beizutragen, das moderne Dorf zu charakterisieren. Er beeindruckt mich wirklich nachhaltig an diesem Tag und sorgt für den unterhaltsamen“ running gag“ des Tages, denn er sagt: „Wir sind nicht nur ein Dorf, wir sind ein Wohnort in ländlicher Umgebung geworden.“
Ja, es ist wohl so. Es gibt keine „reinen“ Dörfer mehr. Es gibt zunehmend Wohnorte in ländlicher Umgebung: Auf das Land gezogene Städter mit schön ausgebauten Resthöfen erhoffen sich ländliche Ruhe und Idylle, die es dort auch gibt. Sie erleben aber gleichzeitig, dass Kühe stinken bevor man frische Milch genießen kann, Trecker laut sind, Hühner gackern, Hähne krähen und Landwirtschaft insgesamt nicht steril zu haben ist. Einer der Konflikte, zu denen das Wohnen in ländlicher Umgebung nun mal führen kann. Aber: Wir sind ja alle lernfähig – in ländlicher Umgebung…
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Hallo Frau Wöhlke,
gerne habe ich ihre “Moment Mal” Bericht im Hamburger Abendblatt gelesen. Mir geht es genau so wie Ihnen, ich lerne jeden Tag etwas neues hinzu und hoffentlich bleibt das auch so. Auf unseren Beekhoff in Beckdorf, der wunderschön in die ländliche Umgebung eingebunden ist, werden wir am Sonnabend, den 15.10.2011 mit geladenen Gästen einen 400 Jahre alten Schafstall einweihen, den die Kranzbinder wiedererrichtet haben. Dazu lade ich Sie gerne ein, ich würde mich freuen, wenn wir uns wieder sehen.
Herzliche Grüße aus Beckdorf sendet Ihnen Siegfried Stresow
Lieber Herr Stresow, es freut mich, dass alles in der ländlichen Umgebung angekommen ist…Ebenso gratuliere ich zum Sieg auf dem Felde der Kommunalpolitik
Sehr gerne kommen mein Mann und ich am 15.Oktober, um am Orte des Geschehens die ländliche Umgebung zu genießen! Sie wird ja nun wieder durch die Kranzbinder bereichert, fleißige Menschen, diese Kranzbinder, Respekt!
Herzliche Grüße auch auf diesem Wege,
Ihre
Johanna Renate Wöhlke