In 80 Gärten um die Welt: 7 Erlebniswelten, 80 Kleinode und viele Inhalte
Unter dem Motto „In 80 Gärten um die Welt“ wird die „internationale gartenschau hamburg“, igs, ab April 2013 ihre Besucher mit auf eine Reise durch Kulturen, Klima- und Vegetationszonen dieser Erde nehmen. Eingebettet in sieben verschiedene Welten erzählen 15 Gärten in der Welt der Häfen von Fernweh und Reisefieber, 18 Gärten in den Wasserwelten von Wassermangel- und Überfluss. In zehn Gärten der Welt der Kulturen zeigt sich die Vielfalt der Völker, in 16 Gärten der Welt der Kontinente die Fülle an Flora und Fauna. Elf Gärten in der Welt der Bewegung locken mit vielen unterschiedlichen Bewegungsangeboten und kontemplativen Rückzugsbereichen, fünf Gärten in der Welt der Religion mit Ruhe und Einkehr. Und fünf Gärten der Naturwelten faszinieren mit interaktiv animierten Pflanzen der Zukunft.
Die Arbeiten in Hamburg gehen gut voran. Davon überzeugte sich Hamburgs Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau bei einer Pressetour mit igs-Geschäftsführer Heiner Baumgarten, Stephan Lenzen, dem Generalplaner der internationalen Gartenschau von RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, igs-Planungschef Wolfgang Denien sowie den Hamburger Landschaftsarchitekten Gudrun Lang und Holger Paschburg durch verschiedene Beispielgärten auf dem 100-Hektar-Areal. Sie berichteten über den Stand der Bauarbeiten, gaben Auskunft über ihre Schmuckstücke, erzählten Geschichten rund um die Entstehung der Gärten und das Motto „In 80 Gärten um die Welt“.
Wenn die igs 2013 am 26. April für 171 Tage ihre Tore öffnen wird, wird die Freie und Hansestadt Hamburg zum begehrten Ausflugsziel vieler Gäste aus Nah und Fern werden. Das touristische Großereignis auf Europas größter bewohnter Flussinsel Hamburg-Wilhelmsburg nimmt seine Besucher mit auf eine kurzweilige Weltreise durch sieben Erlebniswelten voller internationaler und regionaler Bezüge, Klima- und Vegetationszonen dieser Erde. Im Wilhelmsburger Inselpark entstehen derzeit die Herzstücke der Schau: 80 von nationalen und internationalen Landschaftsplanern und Gartenarchitekten fantasievoll gestaltete Gärten.
Die Verantwortlichen und die Planer:
igs-Chef Heiner Baumgarten: „Landschaftsarchitekten und Hochschulen aus aller Welt wurden aufgefordert, Ideen für die Gärten in den Themenwelten zu liefern. Vorgegeben waren jeweils die Gartengröße sowie das Thema. Herausgekommen sind viele hochattraktive und überraschende Ideen, die den Gartenschaubesucher begeistern und auch zum Nachdenken anregen werden.“
igs-Bauchef Wolfgang Denien: „Mit den Arbeiten an den 80 Gärten kommen wir gut voran und liegen absolut im Zeitplan. Die Einfassungen der Gärten sind fertig gestellt, alle Pflanzen im Boden. Vor allem die Garten-Ensembles in der Welt der Kontinente und in der Welt der Religionen machen große Fortschritte und lassen jetzt schon erahnen, welche Magie und Ausstrahlung von ihnen ausgehen werden.“
igs-Generalplaner, Landschaftsarchitekt Stephan Lenzen: „Schon die Entscheidung für eine Gartenschau im Stadtteil Wilhelmsburg mit der jüngsten und vielfältigsten Bevölkerung Hamburgs war eine Herausforderung. Wir haben sie genutzt und thematisch in den 80 Gärten zwischen Hafen und Kulturlandschaft mit ihren zum Teil rauen, aber auch liebenswerten und bisweilen diffusen Orten umgesetzt. So entsteht ein integrativer, Identität bildender und attraktiver neuer Stadtpark für eine moderne Stadtgesellschaft.“
Gudrun Lang, Freie Landschaftsarchitektin und Planerin der Welt der Religionen: “In allen fünf Gärten ist ein Prozess in Gang. Es manifestiert sich das Werden und Vergehen, der Kreislauf der Jahreszeiten und der Weg des Lebens. Es entstehen keine Religionsgärten im klassischen Sinn sondern jeweils sich entwickelnde Gartenräume auf Basis eines religiösen Leitmotivs. Wir wünschen uns, dass daraus ein fortwährender respektvoller Dialog erwächst.”
Holger Paschburg, Vorsitzender des Landesverbandes Hamburg im Bund deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA) und Planer des „Verlorenen Gartens Atlantis“ verwies auf die lange Tradition internationaler Gartenschauen in Hamburg: „Nach 1953, 1963 und 1973 in Planten un Blomen findet die igs 2013 zwischen Norder- und Süderelbe in Wilhelmsburg statt. Landschaftsarchitekten setzen damit einen wichtigen Impuls zur Stadtentwicklung und zeigen, was sie gemeinsam mit dem Garten- und Landschaftsbau zur Qualitätssteigerung der Freiräume unserer Stadt beitragen können.“
Diese 7 Erlebniswelten wird die igs ihren Besuchern bieten:
Welt der Häfen – Edle Seide, große Weine, Tee, Kaffee, Kakao: Die Welt der Häfen ist die Welt des Handels, der Seefahrt, des Fernwehs. Schnurgerade führt der Weg vom Haupteingang vorbei an bunten Schaubeeten, im Rastermaß von 40-Fuß-Containern arrangierte Hafengärten. Beim Durchwandern dieser 15 Gärten erfahren die Besucher nicht nur Wissenswertes über pflanzliche Produkte, sondern regen zugleich zum Nachdenken an und klären auf über einen weltweiten „fairen Handel“. London, Mumbai, Hongkong, Singapur – Es ist ein Fest für alle Sinne und eine Würdigung des Tors zur Welt der Gartenschau-Gastgeberstadt und Hafenmetropole Hamburg.
Wasserwelten – Sie führen entlang der Rathauswettern durch 18 Gärten mit ökologischen Inszenierungen und aktuellen Bezügen voller Harmonie und Gegensätze. Hier sind Einfluss und Abhängigkeit von Mensch, Tier und Pflanze vom Wasser das Thema. Die Bilder dieser Gärten zeigen vielfältige Situationen vom „Wassermangel zum Wasserüberfluss“, so das Motto der Landschaftsarchitekten für diesen Bereich. Dürre, Überfluss, Steppe, Prärie und Urwald sind dabei prägende Momente. Hier gibt es Antworten auf Fragen des Wasserverbrauchs oder die Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser in verschiedenen Klimazonen der Welt. Thematisch und räumlich integriert ist das „Wilhelmsburger Wasserwerk“, das nach fast 100 Betriebsjahren stillgelegt und von der igs 2013 zu einem Gastronomiebereich, seit März 2012 geöffnet, umgebaut wurde.
Welt der Kulturen – Im Zentrum des Wilhelmsburger Inselparks, malerisch gelegen rund um den Kuckucksteich, tauchen die Besucher ein in zehn Gärten mit vielen Eindrücken von fremden Kulturen, Sitten und Gebräuchen. Zu sehen sind Gärten, die ein Zusammenleben und die Begegnung von Menschen unterschiedlicher Ethnien fördern und nachhaltig entwickeln. Kommunikatives Zentrum dieses Parkteils ist ein Pavillon mit Terrasse zum Teich, einem interkulturellen Kiosk, öffentlichen Sanitärräumen und Lagermöglichkeiten etwa für Sport- und Spielgeräte. Verschiedene ethnische Gruppen aus Wilhelmsburg beteiligten sich an Planung und Gestaltung dieses Bereichs. Selbst die Pflege übernehmen während der Gartenschau in Teilen die eingebundenen Gruppen.
Welt der Kontinente – Umrahmt von einem blauen Blütenmeer wandelt der Besucher hier durch alle fünf Kontinente dieser Erde und erlebt in 16 Gärten Afrikas, Amerikas, Asiens, Australiens und Europas bewegende Farbkontraste und den Formenreichtum unterschiedlicher Gartenkulturen. Landschaftsarchitekten und Hochschulen aus aller Welt liefern hierfür fantasievolle Entwürfe. Sie sind Ausdruck kultureller Entwicklungen und manifestieren so auch ihre unterschiedlichen Haltungen in Fragen zur Gestaltung unserer Umwelt. Im wahrsten Wortsinn eine Welt voller Überraschungen.
Welt der Bewegung – Elf Gärten in dieser Welt bieten Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten für jede Generation, mit und ohne Handicaps, in Hülle und Fülle an. Eine Skater-Anlage wird zum Treffpunkt für Jugendliche. Ein Hochseilgarten fordert Kraft, Balance und höchste Konzentration. Große und kleine Kinder kommen auf Spielplätzen und –orten auch abseits von normierten Geräten auf ihre Kosten. Eine 850 Quadratmeter große Kletterhalle mit einer zu öffnenden 17 Meter hohen Glasfassade bietet ein völlig neues Klettergefühl. Ein modernes, energieeffizientes Schwimmbad setzt auf Freizeit-, Vereins- und Schulsport und wird zugleich Leistungszentrum für Wasserball. Der Bouleplatz steht für mediterranes Flair im Grünen. Duftende Blumen und Kräuter in Meditations- und Tai-Chi-Gärten wirken beruhigend und entspannend auf die Gartenschaubesucher.
Welt der Religionen – Fünf Religionen, fünf Gärten, ein gemeinsamer Brunnen als Zeichen von Respekt und Toleranz: Hier am Westeingang zur Gartenschau präsentieren sich die fünf Weltreligionen Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam und Judentum, erzählen ihre Geschichte, informieren über ihre Vorstellungen. Die Besucher erwartet ein Ort mit einer besonderen Atmosphäre. Eine alte sanierte Kapelle ist Mittelpunkt interkultureller und spiritueller Begegnungen und Kommunikation. Darum gruppieren sich 120 unterschiedlich gestaltete Mustergräber des Ausstellungsbeitrags „Grabgestaltung und Wettbewerb“ mit drei verschiedenen Pflanzteppichen im Frühling, Sommer und Herbst – bei Gartenschauen stets Publikumsmagnete – und einem Memoriam-Garten.
Naturwelten – Wie kleine Inseln in einem wogenden Meer aus Grün liegen die fünf Gärten in einer großen Riedfläche leicht verborgen. Sie zeigen visionäre oder utopische Bilder von Natur- und Kulturlandschaften und kontrastreiche Inszenierungen, die verblüffen und den kritischen Blick auf unsere Umwelt schärfen: interaktiv animierte Pflanzen, interplanetarische Gärten oder Nahrungsmittel einer überfischten Zukunft.
Fotos. JRW