eine Glosse zum Wandel der Zeit

Die Zeiten sind wie sie sind. Erstaunliche Dinge entwickeln sich und regen zum Nachdenken an. Es handelt sich um das Gesäß des Mannes. Auf ihm sitzt der Mann, ganz normal wie jedes andere menschliche Wesen auch.

Es gibt aber menschliche Wesen, die im übertragenen Sinne darauf stehen. Eine Frau behauptete neulich in einem Fernsehinterview sogar, sie finde den Hintern von Brat Pitt anbetungswürdig und zum Niederknien. Damit ist der männliche Hintern nun endgültig erwähnungswürdig und gesellschaftsfähig geworden.

Es ist wie mit den roten Haaren: Erst trugen sie nur Punks, inzwischen sind sie gesellschaftsfähig. Erst musste ein Mann nicht schön sein, nur eben ein Mann. Jetzt wird ihm auch auf den Hintern geschaut. Was bedeutet dies für das Verhältnis zwischen Männern und Frauen? Welcher Hinternkultur gehen wir entgegen? Welchen Blick auf das Maß aller Dinge eröffnet sich durch den intensivierten Blick auf das wohlgeformte Hinterteil des Mannes?

Ich sehe ereignisreiche Zeiten auf uns zukommen. Massenhaft Arbeit für psychologische Berater und Therapeuten, Redner und Schreiber. Nur noch so viel als positive Entwicklung: Wenn der Hintern zu etwas Anbetungswürdigem geworden ist, dann dürfen zukünftig auch alle Schimpfwörter in Verbindung mit ihm als gesellschaftsfähig gelten. Der Arsch im Wandel! Juristen, Pädagogen und Knigge-Fachleute: Zieht euch warm an!

Fazit: Sich gegen den Wandel der Zeit zu sträuben, macht wahrscheinlich nur dann Sinn, wenn man den neuen Perspektiven bessere entgegen zu setzen hat. Aber welche Steigerung ist noch möglich, wenn das der Anbetung Würdige ein Hintern ist? Ich für meinen Teil überlasse die Antwort darauf gerne dem Wandel der Zeit. Er wird es schon richten.

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